Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kollege, Kommissar Mallmann, in Deutschland. Der Blutsauger sprach Wiener Dialekt, und ich wußte nun, daß ich es mit österreichischen Vampiren zu tun hatte.
    Kalurac betrieb das grausame Geschäft international. Wenn er wirklich die Vampire Europas vereinigen wollte – und es sah ganz so aus, als hätte er es fast schon geschafft –, dann sah ich schwarz. Wir hatten kaum die Mittel, um dagegen anzugehen.
    Auch ich war machtlos. Ohne Waffen fühlte ich mich nackt. Ein verdammt mieses Gefühl…
    Und das wußten auch die Vampire. Hohnlachend blickten sie mich an. Vielleicht hatten sie schon von mir gehört, so daß es für sie jetzt eine Freude sein mußte, mir gegenüberzustehen. Denn ich war ihnen unterlegen.
    Irgend etwas führten sie im Schilde, das ahnte ich. Ohne mich vorher zu rupfen wollten sie mich wohl nicht zu ihrem Herrn und Meister bringen. Wahrscheinlich deshalb auch die Machtdemonstration vorhin.
    Ich wollte die Sache beschleunigen und sprach die beiden Vampire direkt an.
    »Sollt ihr mich nicht zu eurem Meister bringen?«
    Der rechts von mir Stehende lachte. »Geduld, John Sinclair, Geduld. Gönn uns doch unseren Spaß.«
    »Aber nicht, wenn er auf meinen Knochen geht.«
    »Du kannst dich nicht wehren. Denn du bist waffenlos.« Ja, da hatte er recht. Aber ich war nicht kampfunfähig. Und das bewies ich ihm, als er mich angriff.
    Er sprang auf mich zu. Mit ausgestreckten Armen und mit zu Fäusten geballten Händen. Von Kampftechnik hatte er aber noch nie etwas gehört.
    Geschickt wich ich aus und trat ihm blitzschnell die Beine unter dem Körper weg.
    Der Vampir krachte gegen den Wagen, wirbelte sofort wieder herum, als ich ihm schon die Handkante in den Nacken hieb. Er war kein Mensch, und er verspürte keinen Schmerz. Aber die Wucht reichte aus, um das untote Lebewesen zu Boden zu schleudern, während ich zur Seite sprang und mich dem zweiten Vampir zuwandte. Der hob den rechten Arm.
    »Es reicht«, sagte er. »Mein Bruder Gorum wollte seinen Spaß haben und hat eine Lehre bekommen. Auch ein unbewaffneter John Sinclair ist nicht zu unterschätzen.«
    »Du sagst es!« knirschte ich.
    Gorum stand auf. Er schüttelte den Kopf wie ein angeschlagener Boxer. Dann drehte er mir das Gesicht zu und fixierte mich aus seinen kleinen, gletscherkalten Augen. Bewußt provozierend sagte ich: »Wir können gern in die zweite Runde gehen.«
    Damit war der zweite Vampir nicht einverstanden. »Nein!« peitschte seine Stimme. »Wir fahren. Der Meister soll nicht zu lange warten.«
    Der andere Vampir folgte nur widerwillig. Er ging auf das Führerhaus zu und zog die Tür auf. Dabei warf er mir immer wieder gefährliche Blicke zu. Man bedeutete mir, einzusteigen. »Wo?« fragte ich.
    »Hinten.« Gorums Bruder zeigte auf die dritte Tür. »Beeil dich, Vlado!« rief der Vampir vom Führerhaus her. Jetzt kannte ich die beiden Namen der Blutsauger. Der Untote klappte die hintere Tür hoch. Eine schwache Birne warf ihr Licht in den Laderaum, und ich prallte unwillkürlich zurück.
    Vor mir stand ein Sarg! »Ich soll da rein?« fragte ich. »In den Sarg?«
    »Ja«, antwortete Vlado, und ein gemeiner Zug umspielte seine wulstigen Lippen.
    »Nein!«
    »Der Meister hat es befohlen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es interessiert mich nicht, was dein Meister befohlen hat. Ich komme zu ihm, das stimmt. Aber wie und auf welche Weise, das lasse ich mir nicht vorschreiben.«
    »Denk an die Frau und das Kind!«
    Ich winkte ab. »Kalurac will mich. Er kann mich haben. Aber nicht in einem Sarg.«
    Gorum meldete sich. »Was ist?«
    »Er will nicht in den Sarg!«
    »Dann zwing ihn doch!« schrie Gorum.
    Leise sagte ich: »Du kannst es versuchen, Vlado. Vielleicht gewinnst du auf die Dauer, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall würde sich der Transport verzögern. Ich weiß nicht, wieviel Zeit dein Herr und Meister hat.«
    Er überlegte und nickte dann. »Ich nehme den Sarg heraus.«
    Vlado bückte sich, packte die Totenkiste an den Griffen und zog sie von der Ladefläche. Dann schaffte er den Sarg zwischen zwei Büsche.
    Das gefiel mir schon besser.
    »Steigst du jetzt ein?«
    »Ja.«
    Ich kletterte auf die Ladefläche, zog den Kopf ein und setzte mich hin.
    Hart knallte der Vampir die Tür zu. Das letzte, was ich von ihm sah, war ein triumphierendes Grinsen.
    Wenig später brummte der Motor auf, und dann setzte sich der Leichenwagen schaukelnd in Bewegung.
    Eine tintige Finsternis hüllte mich ein. Instinktiv lehnte ich mich zurück, da

Weitere Kostenlose Bücher