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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß es für eine Flucht zu spät war. Rebecca zog sie in das Leichenhaus.
    Einen Schritt, den zweiten – die Mädchen überschritten die Schwelle. Hinter der Tür lauerte Carl Ceprac. Er schlug sie zu.
    Es gab ein hartes Geräusch. Christine und Karen zuckten zusammen. Sie schauten jedoch nicht zurück, sondern bannten ihre Blicke an dem fest, was sie vor sich sahen. Es waren zehn Särge!
    Ein elfter, prunkvoller, mit Silber verzierter schwarzer Sarg stand erhöht auf einem Steinpodest. Der interessierte die beiden Mädchen nicht. Und auch nicht die acht anderen Särge, die leer waren. Nur die beiden, die ganz links außen standen und vom Licht einer Wandfackel gestreift wurden.
    Diese Särge waren nicht leer. In ihnen lagen zwei junge Männer. Barry und Robby!
    ***
    Das Gas mußte mit großem Druck aus den feinen Düsen strömen, denn es breitete sich ungeheuer schnell aus. Es verteilte sich in meinem engen Gefängnis, und ich hatte schon nach wenigen Sekunden Atembeschwerden.
    Hastig kroch ich in Richtung Tür, wo die Luft noch etwas besser war. Ich saugte die Lungen voll und hielt den Atem an. In der Dunkelheit unternahm ich den Versuch, die Tür von innen zu öffnen. Ein sinnloses Unterfangen. Als »Erfolg« brach ich mir einen Fingernagel ab. Die Fenster!
    Wenn ich sie einschlagen konnte, dann strömte das Gas nach draußen, und die frische Luft wirbelte ins Wageninnere. Ich hoffte nur, daß sie kein Panzerglas verwendet hatten. Ich winkelte den Arm an, dann schlug ich zu. Der Schmerz zuckte bis zur Schulter, aber die Scheibe hielt. Zudem wurde mir die Luft knapp. Außerdem hatte ich schon zuviel von dem Zeug eingeatmet, so daß ich die Schwäche spürte, die durch meine Glieder zog. Ein zweiter Versuch.
    Alle Kraft legte ich in den Hieb. Mein Ellbogen dröhnte gegen die Scheibe – und es zeigten sich Risse. In meinem rechten Arm aber wühlte der Schmerz. Ich biß die Zähne zusammen, daß es knirschte, und hütete mich, den Mund zu öffnen und etwas von dem Zeug einzuatmen. Jetzt der dritte Schlag.
    Wieder winkelte ich den Arm an, hämmerte den Ellbogen gegen die Scheibe und sah das Loch. Das Glas bröckelte aus der Fassung. Ich konnte es nun leicht herausstoßen. Frische Nachtluft zog in den Wagen und wehte winzige Glaskrümel mit hinein.
    Die beiden Vampire schienen von meinen Bemühungen nichts bemerkt zu haben, denn das schmale Rückfenster der Fahrerkabine blieb nach wie vor verhangen. Ich streckte den Kopf aus dem offenen Fenster und atmete einige Male tief durch.
    Das tat gut. Die Luft war Balsam für meine gequälte Lunge.
    Noch immer fuhren wir durch Wald. Hin und wieder sah ich Nebelfetzen zwischen den Bäumen hängen. Dann wurde die graue Suppe dichter, und ich konnte nichts mehr erkennen. Doch rasch verschwand der Nebel wieder.
    Ich dachte an den kleinen Sender in meinem Mund und hoffte inständig, daß er weiterhin seine Impulse aussandte.
    Die schlechte Wegstrecke strapazierte die Federung des Leichenwagens. Die Vampire achteten nicht darauf, ob sie vom Weg abkamen, die hohen Räder knickten Büsche und kleinere Sträucher. Gorum und Vlado konnten es wohl nicht erwarten, mich so rasch wie möglich zum Ziel zu bringen.
    Ich zog mich wieder in den Wagen zurück und suchte die Stelle, wo das Gas ausgeströmt war.
    Das Zischen hatte aufgehört.
    Die Untoten nahmen wohl an, daß ich bewußtlos auf der Ladepritsche lag. Und sie wollten sich überzeugen.
    Das schwarze Tuch glitt zur Seite. Eines der beiden häßlichen Gesichter wurde sichtbar.
    Ich grinste die Vampirvisage an.
    Innerhalb einer Sekunde veränderte sich der Ausdruck. Aus Triumph wurde Wut.
    Sinnlose Wut und maßlose Enttäuschung.
    Dann wurde das Fenster wieder verdunkelt. Ich rechnete damit, daß der Wagen stoppte, doch die Blutsauger fuhren weiter. Sie hatten sich die Sache zu einfach vorgestellt, denn so leicht ließ ich mich nicht zu Boden zwingen. Im Laufe der Jahre hatte ich oft in so gefährlichen Situationen gesteckt, daß sich die Kreativität bei mir überdurchschnittlich entwickeln konnte. Fast immer hatte ich eine Möglichkeit gefunden, mich aus solchen prekären Lagen zu befreien. Und wenn es mir nicht gelang, dann waren meine Freunde da. Wie Suko oder Bill Conolly. Schon mehr als einmal hatten wir uns gegenseitig das Leben gerettet.
    Plötzlich verringerte der Vampir die Geschwindigkeit. Für mich ein Zeichen, daß wir unser Ziel bald erreicht hatten.
    Wieder schaute ich aus dem Fenster. Der Nebel war verschwunden, der

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