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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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werden.«
    »Angenommen, ich beherzige Ihren Rat nicht«, sagte ich frostig.
    »Dann«, erwiderte Toc Tyzack mit einem mitleidigen Blick, »werden Sie in diesem Land den Tod finden, Sinclair!«
    ***
    »Ein fieser Kerl!« sagte Suko, als wir wieder im Buick saßen.
    Ich pflichtete ihm bei. »Er wird bestimmt keine Schwierigkeiten haben, wenn er mit dem Dämon sein Geschäft macht. Er ist ja selbst schon fast ein Teufel in Menschengestalt.«
    »Also wenn du von dem irgendeine Unterstützung erwartet hast, kannst du das jetzt ganz schnell vergessen«, sagte Suko ärgerlich.
    Ich schaute in den Rückspiegel.
    Toc Tyzack stand breitbeinig auf der Terrasse und blickte unserem Wagen nach. Der Besuch des Feuergottes wäre ihm bestimmt willkommener gewesen, als unser Erscheinen.
    Tyzack war ein ganz und gar außergewöhnlicher Mensch. Einem Mann wie ihm war ich in meinem Leben noch nicht begegnet. Das beunruhigte mich.
    Die Straße bog sich sanft. Das Haus des Plantagenbesitzers verschwand aus meinem Blickfeld. Ich versuchte mich nicht länger über Toc Tyzack zu ärgern.
    Plötzlich stieß mein Partner einen Schrei aus. Ich reagierte darauf blitzschnell. Mein Fuß wechselte vom Gas zur Bremse. Die Räder blockierten sofort.
    Die Reifen kreischten und schmierten dicke schwarze Striche auf die Straße. Auf der Plantage wandten uns einige Arbeiter ihre erstaunten Gesichter zu. Wenn Suko nicht angegurtet gewesen wäre, wäre er vermutlich wie ein Torpedo durch die Windschutzscheibe geflogen.
    »Junge, mach so etwas nie wieder mit mir«, sagte ich ärgerlich.
    Suko hakte aufgeregt den Gurt los.
    »Mensch, was ist denn plötzlich in dich gefahren?« fragte ich meinen Freund unwillig.
    »John!« keuchte der Chinese. »John, die beiden dort…«
    »Welche beiden?«
    »Die Arbeiter! Siehst du sie?«
    »Ich seh’ nicht bloß zwei!«
    »Dort drüben – links! Das sind die Kerle, die dich gestern nacht verschleppen wollten!«
    Mir war, als würde ein Stromstoß durch meine Glieder fahren. »Bist du sicher?«
    »Absolut sicher! Ich hab’ ihre Visagen ganz genau gesehen!«
    Die Bestätigung dafür, daß Suko die Wahrheit sagte, lieferten die beiden Plantagenarbeiter selbst. Sie warfen sich nervöse Blicke zu, ließen dann alles stehen und liegen und rannten davon.
    »Die kaufen wir uns!« stieß ich gepreßt hervor.
    Mein Freund und ich sprangen aus dem LeSabre, während die Plantagenarbeiter auf den Wald zuhetzten, in dem sie kurz darauf verschwanden.
    Bevor wir ihnen folgten, holte ich meinen Einsatzkoffer aus dem Kofferraum. Ich bewahre darin eine Eichenbolzen verschießende Luftdruckpistole, eine Gnostische Gemme, einen magischen Spray und viele andere Dinge auf, mit denen ich in der Lage bin, dem Bösen seinen Aufenthalt auf Erden gründlich zu verleiden.
    Atemlos erreichten wir den Waldrand.
    Suko bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Tigers, der sich auf Menschenjagd befindet.
    Wir entdeckten geknickte Zweige und folgten der Spur der Fliehenden. Wir hörten morsche Äste brechen und orientierten uns an Hand dieser Geräusche. Obwohl die Diener des Feuergottes in diesem Landstrich aufgewachsen waren, gelang es ihnen nicht, Suko und mich abzuschütteln.
    Im Gegenteil – wir holten auf.
    Bald konnten wir sie nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie preschten wie von Teufeln gehetzt durch das Unterholz, und wir keuchten mit langen Sätzen hinter ihnen her.
    Einer der beiden stolperte über die dicke Wurzel eines mächtigen Baumes. Er verlor das Gleichgewicht, prallte mit der Schulter gegen den nächsten Baumstamm, drehte sich um hundertachtzig Grad herum und fiel zu Boden.
    Sein Komplize stoppte abrupt.
    Er wandte sich mit schweißbedecktem Gesicht um: »Weiter, Ovidi!« stieß er heiser hervor. »Steh auf, wir müssen weiter!«
    Ovidi Gaos kämpfte sich benommen hoch.
    Felipe Solano schrie: »Nun mach schon, Ovidi! Komm doch!«
    Gaos humpelte. »Mein Bein…«
    »Sie dürfen uns nicht erwischen, Ovidi!« rief Solano. Er rannte zu Gaos zurück, packte ihn und zerrte ihn mit sich.
    Sie kamen nur noch langsam vorwärts. Wir hörten ihren rasselnden Atem. Ich zog meine Beretta, als zwischen den Plantagenarbeitern und mir nur noch fünf Yard lagen.
    »Stehenbleiben!« herrschte ich die Kerle an.
    Sie stoppten tatsächlich. Langsam drehten sie sich um. Ihre schweißnassen Gesichter waren von Wut und Haß verzerrt. Als sie sahen, daß ich mit der Beretta auf sie zielte, erschraken sie.
    Sie hatten die geweihten Silberkugeln zu

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