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0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

Titel: 0036 - Wir spielten hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten hinter den Kulissen
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würde. Größere Beträge beglich er stets mit einem Scheck.«
    »Können Sie sich vorstellen, was der Mann, den wir tot auffanden, im Arbeitszimmer gesucht hat?«
    »Ich nehme an, dass er sich für irgendwelche geschäftlichen Vorgänge interessierte. Mein Mann macht mitunter Transaktionen, die den Millionenwert übersteigen.«
    »Ich verstehe - offen gesagt - nicht ganz, warum Ihr Mann alle diese Papiere nicht in den Tresoren der Bank ließ. Dort waren sie doch mindestens ebenso sicher wie hier.«
    »Mein Mann äußerte einmal, dass es in der Bank keinen Safe gebe, zu dem nicht auch seine beiden Vertreter Schlüssel hätten. Die Papiere, die er hier aufbewahrte, sollten anscheinend auch für seine bevollmächtigten Vertreter nicht einsehbar sein.«
    »Ah, ja, das ist eine zufriedenstellende Erklärung. Von Ihrem Schmuck wurde bisher noch nichts entdeckt?«
    »Nein, leider.«
    »Ich fand diesen Ohrhänger draußen im Garten. Wahrscheinlich verlor ihn eine der Damen, die Sie gestern Abend geladen hatten. Kennen Sie ihn?«
    Ich hielt ihr das Schmuckstück hin.
    »Natürlich, das gehört mir!«, rief sie aus. Und gleich darauf fügte sie ungläubig hinzu: »Draußen im Garten lag er?«
    »Ja, am Rande des Weges, der vom Tor zur Freitreppe führt.« Sie schwieg. Ich fuhr fort: »Das wäre eine winzige Spur für uns. Der Dieb des Schmuckes ist also irgendwann über diesen Weg gegangen, dabei verlor er diesen Hänger. Darf ich ihn wiederhaben? Wir werden ihn für die weiteren Ermittlungen noch brauchen.«
    »Ja, bitte, nehmen Sie ihn nur.«
    »Danke. Übrigens, könnten Sie mir die Adresse von Miss Ava Mara sagen? Ich müsste der Dame noch ein paar Fragen vorlegen.«
    »Nein, ich weiß nicht, wo sie wohnt.«
    »Vielen Dank. Ich will Sie nicht länger stören. Auf Wiedersehen, Mrs. Barris.«
    »Auf Wiedersehen, Agent Cotton.«
    Ich ging. Unten in der Halle fing ich fröhlich an zu pfeifen. Ich wusste jetzt, wer der Mörder war. Mrs. Barris hatte es mir verraten.
    ***
    Ich trieb mich noch eine Weile in der Villa herum. Anschließend fuhr ich in die Stadt und suchte noch einige Leute auf. Und seit ich im Büro von Mr. High .auf den richtigen Gedanken gekommen war, löste sich jetzt alles wie von selbst. Die Fäden entwirrten sich, alles war klar und einfach.
    Ich versuchte Phil aufzutreiben, aber er war mit Gorry unterwegs. Na, sollten sie. Ich ging in ein Kino, aß in einem Restaurant ein schmackhaftes Abendbrot und fuhr dann nach Hause. Bei ein paar Schallplatten und einigen Whiskys holte ich mir die nötige Bettschwere.
    Am nächsten Morgen war ich ein paar Minuten zu früh im Büro. Ich rauchte eine Zigarette und wartete auf Phil. Dem Pförtner hatte ich Bescheid gesagt, dass er ihn zu mir schicken sollte, sobald er eintraf. Es war ein paar Minuten nach acht, als Phil erschien. Er sah ziemlich übernächtigt aus.
    »Hallo, Jerry«, brummte er müde. »Was ist los?«
    »Erzähl mir lieber erst mal, was ihr gestern herausgefunden habt. Du warst ja den ganzen Tag über nicht zu finden.«
    Er warf sich auf einen Stuhl und machte eine müde Bewegung.
    »Wir haben den Toten identifiziert. War eine Menge Lauferei deswegen. Wir fanden zwar sein Bild im Album, aber wir brauchten jemand, der ihn tatsächlich identifizierte, um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen.«
    »Und ihr habt eine Person gefunden, die ihn erkannte?«
    »Ja, eine frühere Freundin von ihm.«
    »Also ein Berufseinbrecher, wenn sein Bild im Album war?«
    »Ja, genau das.«
    »Wo verkehrte er?«
    »Meistens Ecke der zweiunddreißigsten und der vierundsechzigsten Straße, jedenfalls ungefähr in dieser Gegend. Er hatte dort einige Kneipen, wo er sich öfters sehen ließ.«
    »Das ist ja eine reichlich vornehme Gegend für einen Berufseinbrecher!«
    »Ja, er hielt es mit den ›besseren Leuten‹, deswegen hatte er bei seinen Raubzügen auch meistens fette Beute.«
    »Hm. Mal etwas anderes, Phil: Hat Gorry die Gläser im Salon einsammeln und nach Gift untersuchen lassen?«
    »Ja. Du hattest es ihm doch durch einen seiner Leute empfohlen.«
    »Na und?«
    »Nichts. Nicht die leiseste Spur von Gift.«
    »Was?«
    Ich sah ihn entsetzt an. Das brachte ja schon wieder einmal alles durcheinander.
    Er zuckte die Achseln.
    »Es ist so! Die Chemiker haben kein Gift gefunden.«
    »Bist du denn sicher, dass er alle Gläser mitnehmen ließ?«
    »Jerry, du weißt doch selbst, wie genau eine Mordkommission arbeitet!«
    Ich nickte.
    »Ja, ja, nur - ich kann einfach nicht

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