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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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geboren am 19. 4. 1899 zu Palermo, Sizilien. Vater Hafenarbeiter, nicht vorbestraft. Sieben Kinder, Alfonso, das älteste, kam zu einem Schuster in die Lehre. Viermal wegen Diebstahls, einmal wegen Straßenraubes bestraft, wurde er Matrose und wanderte 1919 nach den USA aus. Nahm Aufenthalt in Chicago. Ohne festen Beruf und feste Wohnung. Mitglied der Bande Al Capones, brachte es zum Boß einer neugegründeten Gang, die sich auf Rauschgiftschmuggel spezialisierte. Verstand es, wohlhabend zu werden, und ließ die beiden jüngsten Geschwister nach Chicago kommen. Den am 4. 2. 1920 geborenen Mario und die am 10. 12. 1922 geborene Theresa. Mario ging am 16. 5. 1944 als Matrose der USA-Kriegsmarine mit dem Kreuzer »Oklahoma« unter. Theresa heiratete einen Mexikaner namens Miguel Salcedo und verließ im Juni 1952 die USA. Alfonso Matamoros ist nicht verheiratet.
    Ich klappte den Folianten zu, Phil ließ den Kopf hängen. Meine schöne Theorie war geplatzt wie eine Seifenblase.
    Als wir wieder im Wagen saßen, meinte Phil: »Noch ist nichts verloren. Mich macht nämlich eins stutzig, daß Theresa ausgerechnet einen Mexikaner geheiratet und sich in dem schönen Nachbarland häuslich niedergelassen hat, wo der Peyotl wächst.«
    »Halt die Klappe«, brummte ich, »du willst mir nur den dicken Kloß schmackhaft machen. Mexikaner laufen hierzulande haufenweise herum. Reden wir nicht mehr davon.«
    Im Bau warteten Captain Loveman und Roy Costa beim Chef auf mich. Das Unternehmen Skiffle Club wurde vom Generalstab der interessierten Stellen besprochen: Mordkommission, Rauschgiftdezernat und FBI.
    Bei einem solchen Aufgebot, dachte ich, kann ja nichts schiefgehen. Mir wäre es lieber gewesen, Phil und ich hätten die Sache allein machen können.
    Aber die hohen Herren wollten auch ihren Teil dazu beitragen, einen Mörder zu fassen und eine Rauschgifthöhle auszuheben.
    Ich hörte mir allés an und sagte nur immerzu: »Okay.« Dann verdrückte ich mich in einem geeigneten Augenblick und holte Bud Jinks ab.
    Ich mußte etwas warten, bis er herauskam. Strahlend erzählte er von den vielen Papageienarten, die er gesehen habe. »Denk dir, Jerry, in Innerafrika gibt es eine Sorte, die nennt man die Unzertrennlichen, weil Männchen und Weibchen sich so gern haben, daß der eine Teil nach dem Tod des anderen aus Gram stirbt. Und das sind doch bloß Tiere. Hast du schon mal einen Menschen gesehen, der aus Gram stirbt, wenn ein anderer tot ist? Sie können es nicht erwarten, bis der andere stirbt, und bringen sich gegenseitig um.«
    Ich hörte dem Geplapper zu. Von Captain Loveman hatte ich das Versprechen, daß Bud aus dem sogenannten V-Fond, der jeder Abteilung zwecks Belohnung ihrer Verbindungsmänner zur Verfügung steht, fünfhundert Dollar erhalten sollte, weil er durch mich dem Rauschgiftdezernat den Hinweis gegeben hatte, daß sich am Stuyvesant Square eine Rauschgifthöhle befand. War sie ausgehoben, konnte Bud das Geld in Empfang nehmen. Von Roy Costa sollte er die gleiche Summe erhalten, falls es uns gelänge, in dem Skiffle Club oder durch ihn den Mörder von Toby und Paredes zu erwischen. Auch mein Chef, Mr. High, zeigte sich nicht kleinlich und bewilligte die gleiche Summe.
    Natürlich wollte ich meinen jungen Freund das ganze Geld nicht selbst verwalten lassen. Er sollte ein Handwerk erlernen und auf diese Weise ein nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft werden.
    Davon sagte ich ihm noch nichts. Der Abend war herrlich. Irgendwo im Westen mußte ein Gewitter niedergegangen sein. Ich hatte das Bedürfnis nach frischer Luft. Ohne Hast ließ ich den braven Jaguar laufen. An der 68. Straße beim Central Park parkte ich und spazierte mit Bud zwischen alten Bäumen und neuen Rasenflächen umher. Tausende von Bürgern beiderlei Geschlechts schlenderten herum. Sie fütterten Schwäne und Fische, promenierten und saßen auf Bänken.
    Bud interessierte sich nur für die Vögel. Ich kaufte ihm eine Tüte Erdnüsse, die er restlos verfütterte. Ich sah nach der Uhr. Wir wollten noch irgendwo essen, dann sollte Bud mit seiner Rolle vertraut gemacht werden. Mit Phil hatte ich mich in unserer Stammkneipe in der Nähe des FBI-Gebäudes um einundzwanzig Uhr verabredet. Captain Loveman und seine Leute nahmen, als harmlose Spaziergänger getarnt, am Pier 98 Aufstellung.
    Ich schlenderte mit Bud an der langen Steinmauer entlang, um zum Wagen zu gelangen. Er erzählte gerade von seinen Kanarienvögeln, als eine Limousine schräg

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