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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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streckte sie die andere Hand aus, zeigte auf den Eisbecher und flüsterte: „Brenne."
    Ein gewaltiger Flammenstoß fuhr aus ihren Fingerspitzen. Die Eiscreme begann zu schmelzen, dann zu kochen. Nach einer Weile war weder von dem Schokoladeneis noch von dem Pappbehälter etwas zu sehen.
    Fassungslos betrachtete sie ihre Finger, die immer noch rauchten. „Sacre bleu!, Mit einer plötzlichen Wut schleuderte sie das Amulett an die Wand und sah zufrieden zu, wie es dort abprallte und zwischen den weichen Kissen eines Sofas verschwand.

    „Was für ein Temperament", bemerkte eine männliche Stimme hinter ihr.
    Arian wirbelte herum. Der Aufzug war gerade im Penthouse angekommen, und Tristan hatte ihren Wutanfall beobachtet. Das war schon der zweite in zwei Tagen, dachte sie verlegen.
    „Ahm . . . ich habe den Verschluss nicht zubekommen", erklärte sie errötend, als sie Copperfield hinter Tristan aus dem Fahrstuhl treten sah.
    Zu ihrer Überraschung lächelte Cop sie freundlich an. Sie hatte angenommen, er würde sie nach ihrem unschicklichen Benehmen am Vorabend verachten.
    Tristan wirkte völlig verändert. Er lächelte erwartungsvoll, und seine Aufregung war ihm deutlich anzusehen.
    Er ging auf Arian zu und ergriff ihre Hände. „Ich habe Copperfield hierher gebracht, damit er mit eigenen Augen sieht, welche Kräfte du besitzt."
    „Ich . . . kann nicht. . .", sagte sie stockend.
    „Du bist zu bescheiden", bemerkte er. „Ich möchte einfach, dass du Cop eine kleine Kostprobe deines Könnens zeigst."
    Copperfield zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Ich bitte dich, Tristan! Sie ist ein wundervolles Mädchen, aber ich kann nicht glauben, dass sie übernatürliche Kräfte besitzt. Ich bin ein Anwalt, kein Idiot."
    Tristans bewunderndes Lächeln bewirkte, dass sich Arian noch schuldbewusster fühlte. Wie sollte sie ihm ohne das Amulett ihre magischen Fähigkeiten beweisen?
    Zärtlich streichelte er ihre bebenden Finger mit dem Daumen. „Sei nicht schüchtern, Arian. Ein einfacher Trick genügt. Warum machst du dich nicht unsichtbar oder lässt einen Aschenbecher schweben?"
    Nachdem sie ihm ihre Hände entzogen hatte, wich sie zur Wand zurück und setzte sich auf das Sofa. Dann griff sie unauffällig hinter sich und suchte zwischen den Kissen nach dem Amulett.
    Cop warf seinem Freund einen warnenden Blick zu. „Tristan, warum hörst du nicht auf, das arme Mädchen zu quälen? Du solltest dich dafür schämen!"
    „Sie hat nur Lampenfieber, weil du sie so skeptisch ansiehst, Cop. Gib ihr einen Moment Zeit, damit sie sich sammeln kann."
    Arian wühlte verzweifelt in den Kissen, fand jedoch nichts. „Echsenschwanz und Rattenzahn, früh am Morgen kräht der Hahn", sagte sie in einem dramatischen Tonfall. Sie redete zwar Unsinn, musste aber Tristan und Cop ablenken, bis sie das Amulett gefunden hatte.
    Die beiden Männer verstummten und starrten sie an. Arian schob ihren Finger hinter das Sitzpolster und stocherte dort nervös herum. Wo war dieses verdammte Ding nur?
    „Ahm . . . Katzenhaar und Ochsenblut, Feuer wird bald aus der Glut!" Sie senkte die Stimme und hoffte, geheimnisvoll zu klingen. Tristans gebannter Blick ermutigte sie, ihre Schauspielkünste weiter zu erproben. Verführerisch warf sie den Kopf zurück, so dass ihre dunklen Locken wie ein Wasserfall über ihren Rücken fielen. Gleichzeitig hob sie anmutig den Arm und beschrieb eine dramatische Geste in der Luft, die ihrer Meinung nach äußerst magisch wirkte. Als sie den Rücken durchdrückte, zeichneten sich ihre Brüste deutlich unter dem dünnen Seidenstoff des Morgenmantels ab.
    „Bezaubernd", murmelte Tristan.
    Copperfield rollte nur mit den Augen. „Hübsche Reime", sagte er, „aber nicht besonders originell."
    Endlich bekam sie die Kette des Amuletts zu fassen, die ihr aber gleich wieder durch die Finger glitt. „Verdammt", flüsterte sie.
    Sie griff noch einmal entschlossen zwischen die Kissen und sagte dabei den erstbesten Reim auf, der ihr in den Sinn kam. „Es kräht der Hahn, es summt die Fliege, nimm Rosendorn und Milch der ..." Bevor sie das letzte Wort aussprechen konnte, ertasteten ihre Finger die glatte Oberfläche des Smaragdes. Schnell schloss sie die Hand um das Amulett. „Ziege!" rief sie triumphierend.
    Die Türen des Fahrstuhls glitten auf. Für einen kurzen Moment hatte noch Sven in der Kabine gestanden, der ihnen einen neugierigen Blick zuwarf. Sekunden später stand dort eine flauschige blonde Ziege, die an ihrem

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