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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gleichzeitig öffnete sie die Scheren, um damit zuzuschnappen, doch ich tauchte geschickt zur Seite.
    Die wie Lanzen wirkenden Vorderbeine verfehlten mich und drangen in den Kistenstapel. Klirren. Zwei Kisten fielen um. Flaschen zerplatzten, und der Geruch von Whisky breitete sich in Sekundenschnelle im Vorratsraum aus.
    Ich kreiselte herum. An der Wand lehnte ein Schneeräumer. Fest packte ich ihn. Eine miese Waffe im Vergleich zu der Riesenameise, aber besser als gar keine.
    Bevor das Tier sich richtig erholt hatte, drosch ich mit der langen Kante des metallenen Vierecks zu. Der Schaber krachte gegen den Panzer. Mehr geschah nicht. Das Tier zeigte keine Verletzung. Der Panzer war zu hart.
    Ich bekam Herzklopfen. Wenn ich die Ameise so nicht stoppen konnte, wie dann?
    Ich zielte nach dem rechten mittleren Bein. Jetzt schleuderte ich meine »Waffe« vor wie einen Speer.
    Und hatte Erfolg.
    Allerdings rutschte mir bei dieser Aktion der Schneeschieber aus den Fäusten und glitt scheppernd über den rauhen Steinboden.
    Die Bestie wurde wütend. Drei der unverletzten Beine schlugen um sich. Ich kam nicht rasch genug weg, bekam einen Schlag gegen die Schulter und einen zweiten gegen den Kopf.
    Plötzlich spielte ich Rakete. Ich wurde durch den Vorratsraum gewirbelt und krachte gegen eine Ansammlung von Kartons. Diesmal fielen sie über mir zusammen. Ich konnte gerade noch meinen Kopf schützen, damit mich die Ecken und Kanten nicht zu hart trafen. Dann hörte ich nur noch das Poltern und Krachen, als der Stapel von der Decke her dem Boden entgegenkippte.
    Ruhig blieb ich liegen und wartete ab, bis alles vorbei war. Meine rechte Schulter schmerzte, und auf meinem Kopf schien ein Hammerwerk zu toben.
    Trotzdem durfte ich mich jetzt nicht ausruhen. Wenn die Ameise nachsetzte, fand sie einen geschwächten Gegner vor.
    Ich wühlte mich aus den Kartons. Viele waren aufgeplatzt. Dosen mit Obst und Gemüse rollten durcheinander. Als ich mich erhob, mußte ich achtgeben, daß ich nicht hinfiel.
    Aber wo war die Ameise?
    Verschwunden!
    Ich lief zu dem Mädchen. Es saß noch immer mit dem Rücken an der Wand. Aus leeren Augen schaute es mich an.
    »Wo ist die Ameise?« fragte ich.
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Ist sie draußen?«
    Nicken.
    Es war für mich Antwort genug. Ich rannte zur Tür, sprang über die Schwelle, stand wieder im Schnee und schaute mich um.
    Von dem Tier war nichts zu sehen.
    Tief atmete ich ein. Klebrig lag der Schweiß auf meinem Gesicht, und nur langsam beruhigten sich meine Nerven.
    Stimmen schreckten mich auf. Natürlich, der Kampf war nicht ohne Geräusche über die Bühne gelaufen. Jetzt wollten die Menschen nachschauen, was geschehen war.
    Ich lief wieder zurück in die Vorratskammer. Neben dem Mädchen kniete ich nieder. »Kein Wort von dem, was vorgefallen ist. Verstanden?«
    Sie nickte.
    Eine allgemeine Panik wollte ich unbedingt vermeiden. Wenn es eben möglich war, wollten Suko und ich diese Riesenameise allein ausschalten. Die Frage war nur, ob wir es nur mit der einen zu tun hatten oder ob es nicht noch mehr von diesen Exemplaren gab.
    Menschen drängten sich durch die Tür. Hotelangestellte, wie ich sofort sah.
    An der Spitze kam ein dunkelhaariger Mann im schwarzen Anzug. Er trug ein Menjou-Bärtchen auf der Oberlippe und schaute mich fragend und strafend zugleich an.
    Eine Ausrede hatte ich schon.
    Ich erhob mich und deutete auf das Mädchen. »Sie ist überfallen worden. Zufällig kam ich hinzu, hörte ihre Schreie und habe ihr geholfen.« Mit dieser Erklärung war ich seinen Fragen von Beginn an schon aus dem Weg gegangen.
    Der Mann schluckte. Dabei hüpfte sein Adamsapfel auf und nieder. Blasse Gesichter schauten über seine Schulter hinweg. In zahlreichen Augen las ich Neugierde und Furcht.
    Der Mann drehte sich um. »Moment«, sagte er zu mir. Dann scheuchte er die Angestellten weg, kam in das Lager und schloß die Tür. »Müssen wir einem Arzt Bescheid sagen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bin gerade noch rechtzeitig eingetroffen.«
    »Haben Sie den Mann gesehen? Es war doch ein Mann – oder?«
    Ich entschloß mich zu einer Notlüge. »Gesehen habe ich ihn schon, aber ich, kann ihn nicht identifizieren. Er trug eine Maske vor dem Gesicht.« Mein Arm deutete in die Runde. »Ich habe sogar mit ihm gekämpft, aber es ist mir nicht gelungen, ihm die Maske vom Gesicht zu reißen. Tut mir leid, daß ich Ihnen so wenig helfen kann.«
    »Ich bin Heinz Krämer, der stellvertretende

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