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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgesetzt.
    Hart riß er die Tür auf.
    Mit einem gellenden Schrei fuhr er zurück.
    Vor ihm stand die zweite Ameise. Er starrte genau in die beiden glühenden Augen, sah, daß sich die Schere öffnete, merkte, wie sein Herz plötzlich rasend schlug, bekam keine Luft mehr, röchelte verzweifelt und fiel schwer zu Boden.
    Als er aufschlug, stand sein Herz still.
    Willi Spengler war tot. Die Riesenameise hatte ihn indirekt umgebracht. Sie stieg über den Mann hinweg und zerstörte in einem rasenden Anfall die gesamte Einrichtung. Dann lief sie wieder nach draußen und riß den Tannenbaum um.
    Die elektrischen Lichter verlöschten.
    Kurzschluß…
    Auch im Haus wurde es finster. Es war, als würde die Dunkelheit ein großes Tuch über die Stätte der Verwüstung und des Grauens breiten…
    ***
    Die Hütte des alten Santini lag ziemlich ungünstig. Abseits der Lifte und Wege. Im Sommer mußte man fast klettern, um die Hütte zu erreichen, im Winter kam man nur mit Skiern hoch.
    Der Anstieg war recht schwierig. Nur durchtrainierte Sportler schafften ihn.
    Der junge Roger Calf war Sportler. Und trotz der grauenhaften zurückliegenden Ereignisse, verlor er nicht die Nerven und ging bedächtig und überlegt vor.
    Es war unmöglich, mit normalen Skiern hoch zur Hütte aufzusteigen. Deshalb besorgte sich Roger Calf Felle, die er unter die Bretter heftete. Es war ein alter Skifahrertrick. Man kam zwar nicht sehr schnell, aber dafür sicher voran. Der Fahrer rutschte auch nicht aus, weil die Felle sehr gut hafteten.
    Roger Calf hatte seine Vorbereitungen innerhalb weniger Minuten getroffen. Mit den unter den Brettern befestigten Fellen stapfte er los. Er hatte sich den kürzesten Weg ausgesucht, es war aber auch der steilste.
    Meter für Meter kämpfte er sich den steilen Hang hoch. Schon bald war er in Schweiß gebadet. Sein Atem stand als Wolke vor den Lippen. Der Wind kam von vorn. Er trieb den Schnee hoch, drehte ihn zu Spiralen, die den einsamen Wanderer wie groteske Gebilde umtanzten.
    Roger Calf gab nicht auf. Er hatte das Gefühl, daß er in Santinis Hütte einen Teil der Lösung finden würde.
    Gefährlich war dieser Alleingang ebenfalls. Santini galt als Eigenbrötler, als Spinner. Zu manchen Besuchern war er freundlich, mit anderen fing er Streit an. Noch vor einem halben Tag hätte Roger Calf über das, was er jetzt tat, gelacht. Wenn ihm einer erzählt hätte, daß es Ameisen groß wie Menschen gab, er hätte den anderen sicherlich für verrückt erklärt. Aber nun hatte er die Bestien gesehen. Und sie waren gefährlich. Sie griffen Menschen an und hatten seinen besten Freund getötet.
    Deshalb wollte Roger Calf dem Santini einige Fragen stellen. Bis heute hatte er den Alten immer noch in Schutz genommen, aber nun wollte er mit ihm ein paar ernste Worte reden.
    Mit diesen Gedanken beschäftigte er sich während des Aufstiegs. Je mehr er sich der Hütte näherte, um so wütender wurde er. Er spürte die Kälte nicht, die in der Höhe noch beißender und bissiger wurde. Er stapfte weiter, manchmal schräg zum Hang. Er war wirklich froh, daß er die Felle unter die Bretter gespannt hatte.
    Blaugrau glitzerte die Oberfläche des Schnees in der Dunkelheit. An überhängenden Felsgraten hingen meterlange, dicke Eiszapfen.
    Der Wind wurde heftiger. Roger Calf hatte sich einen Schal vor den Mund gebunden. Er blieb stehen und schaute sich ein wenig um.
    Roger suchte die Hütte.
    Aber der alte Santini hatte kein Licht angezündet. Er hielt sich immer verborgen und kam eigentlich nur in der Nacht aus seiner Hütte. Wenn sich tagsüber Touristen verliefen, jagte er sie rasch wieder fort.
    Roger wollte sich nicht fortjagen lassen. Wenn der Alte Schwierigkeiten machte, gab es Zunder.
    Roger mußte die Richtung ein wenig ändern, weil er zu weit von der Hütte abgekommen war. Er schritt unter einer überhängenden Felswand weiter, erreichte ein langgestrecktes Geröllfeld und sah als dunkle Umrisse schneebeladene Tannen.
    Roger Calf kam jetzt schneller voran. Auf den letzten Metern steigerte er seine Geschwindigkeit noch und erreichte dann die Hütte, die neben ein paar Latschenkiefern stand.
    Von seinem Standort aus konnte er in das Tal schauen. Weit unten lag Grindelwald. In westlicher Richtung Grindelwald First, mit seiner Seilbahnstation und den herrlichen Skiabfahrtshängen. Es ging auf zwanzig Uhr zu, und Roger wußte, daß schon die großen Silvesterwanderungen begannen.
    Er machte eine Kehrtwendung und schnallte seine

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