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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seiner Hose stieg. »Es paßt dir doch nicht so ganz hierzubleiben, wie?«
    »Dir denn?«
    Bill zog sich eine bequeme Cordhose über. »Auch nicht, aber John hat recht. Es besteht die Möglichkeit, daß die Ameisen auch zum Hotel kommen. Und dann sehen wir lustig aus.«
    »Du hast doch die Waffe«, sagte Sheila.
    Bill trat hinter seine Frau und legte ihr die Arme um die Hüften. Dann wanderten seine Hände höher, bis Sheila ihm auf die Finger klopfte. »Doch jetzt nicht.«
    Bill Conolly lachte übermütig. »Warum nicht? Ich bin nicht aus Stein. Außerdem sind wir ungestört. Zu Hause horchst du ja immer mit einem Ohr nach Johnny.«
    Sheila drehte sich um und preßte ihrem Mann die Lippen auf den Mund. »Wir reden später darüber«, sagte sie.
    »Ich nehme dich beim Wort.«
    »Das kannst du auch.«
    Bill löste sich von Sheila, ging zum Tisch, wo er die Pistole abgelegt hatte und steckte sie in den Bundgürtel. Dann ließ er seinen Pullover über die Waffe fallen. »Es braucht ja nicht jeder zu sehen, wie ich herumlaufe.«
    Sheila stand noch am Fenster. »Jetzt sind sie gegangen.«
    »Okay, dann können wir uns nach unten verkrümeln.«
    »Willst du wieder an die Bar?« fragte Sheila empört.
    »Von dort aus hat man den besten Überblick.«
    »Das war deine bisher faulste Ausrede. Aber meinetwegen, ich gehe mit.«
    Umgezogen war Sheila schon. Sie trug ein zweiteiliges Strickkleid, das ihre Figur umschmeichelte. Das lange blonde Haar hatte sie gelöst. Locker fiel es bis auf ihre Schultern.
    Sie gingen nach unten. Bill wollte auch noch mal mit Colette reden, denn sie erwartete jeden Moment ihren Freund zurück. Und dieser Roger Calf würde gewiß etwas zur Aufhellung des Tatbestandes beitragen.
    Hinter der Bar hantierte nur noch ein Mixer. Und das war Gonni. Er hockte auf einem Schemel, machte ein trauriges Gesicht und schaute kaum auf, als Bill und Sheila Platz nahmen.
    »He, was ist los?« rief der Reporter.
    Gonni gähnte und reckte sich. »Himmel, bin ich müde«, sagte er, bequemte sich aber aufzustehen und nach den Wünschen der Gäste zu fragen.
    »Haben Sie wieder von England geträumt?« erkundigte sich Bill, nachdem er seinen Whisky und Sheila ihren Orangensaft bekommen hatte.
    Gonni schüttelte den Kopf. »Diesmal nicht.«
    »Wovon denn?«
    Gonni verzog das Gesicht. »Vom Feierabend.«
    Bill lachte. »Trinken Sie einen mit?«
    Gonni nahm ein Bier. Sie prosteten sich zu und unterhielten sich über allgemeine Themen. Auch Sheila mischte sich in das Gespräch mit ein. Bill warf hin und wieder einen Blick zum Ausgang. Er suchte Colette. Nachdem er sich mehrere Male vergeblich den Hals verrenkt hatte, sah er sie. Bill winkte ihr zu.
    Colette kam. Sie wirkte etwas verstört. »Sie sind doch sicher Mr. Conolly«, sagte sie.
    »Ja, und das ist meine Frau Sheila.«
    Gonni, der müde Mixer, war zur anderen Seite der Bar gegangen und baute dort Sektgläser auf. Man konnte sich also ungestört unterhalten.
    »Mein Freund ist noch nicht zurück«, sagte Colette. »Langsam mache ich mir Sorgen.«
    Bill tröstete sie. »Halb so schlimm. Er wird bestimmt noch kommen. Ein Skifahrer wie er…«
    »Das sagen Sie so.«
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte Sheila.
    »Nein, danke, Angestellten ist es verboten, während der Arbeitszeit zu…«
    Bill schüttelte den Kopf. »Ein Glas Sekt ist doch kein Alkohol.« Er winkte Gonni herbei und ließ sich ein Glas Sekt bringen.
    »Danke«, sagte Colette. Sie trank mit durstigen Zügen und leerte das Glas bis zur Hälfte.
    »Rechnen Sie eigentlich damit, Mr. Conolly, daß die Ameisen auch hier auftauchen?«
    »Wir wollen es nicht hoffen.«
    »Aber die Möglichkeit besteht.«
    »Ja«, sagte Sheila. »Deshalb sind wir hiergeblieben.«
    In Colettes dunklen Kirschenaugen flackerte es. »Aber wie sollen wir uns schützen?«
    »Es gibt eine Möglichkeit, da seien Sie mal beruhigt«, erwiderte der Reporter.
    »Tja, wenn Sie das sagen.« Colette leerte ihr Glas. »Wenn nur mein Freund schon hier wäre.« Sie schaute immer wieder durch die großen Scheiben nach draußen, konnte aber auch nicht viel sehen.
    Doch Bill erkannte ihn, als er die Rezeption passierte. »Da ist er ja«, rief er.
    Colette drehte den Kopf. Sie sah ihn ebenfalls und rannte weg. »Ich hole ihn her.«
    »Die Kleine hat Angst«, bemerkte Sheila.
    Bill fragte: »Du nicht?«
    »Auch. Aber es ist bei mir eher ein Gefühl der Gespanntheit, ob sie kommen oder nicht.«
    »Du hast eben schon einiges hinter dir«, meinte Bill.

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