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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Hackenschlag Hunderte von Karaten. — Ein ähnlicher Glücksfall scheint die Dos-Cruz-Mine getroffen zu haben, obwohl wir dort heute nach den modernsten bergmännischen Abbaumethoden vorgehen. — Ich hoffe, daß die Rentabilität der Mine damit auf Jahrzehnte gesichert ist.«
    Die folgende Zeitung stammte vom nächsten Tag. Jetzt sahen wir gleich im Wirtschaftsteil nach. Wir brauchten nicht lange zu suchen.
    »Allyson-Erklärung bewirkt Sprung der Dos-Cruz-Aktien auf dreihundertundzwanzig«, lautete die Überschrift.
    In jeder Zeitung fand sich ein Artikel, der sich mit Allyson und seiner Mine beschäftigte.
    »Jetzt wissen wir, warum Bender die Blätter verwahrt hat«, sagte Phil.
    »Nur zur Hälfte«, antwortete ich. »Er verwahrte sie, weil etwas über Allyson darinstand. Zugegeben. Aber was hat er aus diesen Nachrichten herausgelesen? Ich kann daraus nur entnehmen, daß Allyson reich wurde, während Bender im Kittchen saß. Das mag seinen Haß gegen den Juwelier verstärkt haben, aber es bietet noch keine Handhabe, die es ihm ermöglichen könnte, einen Erpressungsversuch zu unternehmen. — Die Frage, ob also tatsächlich Allyson der Absender des Päckchens mit dem Zeitungspapier gewesen ist, bleibt noch offen, Phil.«
    Er schlug mit der flachen Hand auf die Zeitungsblätter. »Aber irgend etwas müssen diese Meldungen doch für Evry Bender bedeutet haben?«
    »Ich glaube, wir müssen das sehr genau nachprüfen. — Was hältst du davon, wenn einer von uns nach Brasilien fliegt und sich diese Dos-Cruz-Mine mal ansieht? Wäre eine Aufgabe für dich, Phil. Die Brasilianerinnen sind ungewöhnlich hübsch.«
    »Einverstanden«, antwortete er.
    Wir entwarfen einen raschen Schlachtplan. Es würde beschlossen, daß Phil sich als Reporter tarnen sollte, daß er möglichst viel Nachrichten über die Mine sammelte, eventuell versuchte, sie zu sehen, und dann das, was er feststellte, schnellstens nach New York durch telefonierte.
    Wir rechneten so: Wenn die Dos-Cruzos-Mine sich als ein tatsächlich gut funktionierender Bergbau-Betrieb herausstellte, dann konnten wir darauf verzichten, den Zeitungen mit den Nachrichten über diese Mine irgendeine Bedeutung beizumessen. Dann hatte Bender sie einfach verwahrt, weil etwas über Allyson, den Mann, der ihn ins Gefängnis brachte, darin stand. Fand Phil irgend etwas an der Allyson-Mine merkwürdig, dann würden wir vielleicht einen Anhaltspunkt finden, von dem aus wir weiterkamen.
    Ein paar Telefongespräche, das erste Mal mit Mr. High, dann mit verschiedenen Fluggesellschaften verschafften Phil den Platz in einem Nachtflugzeug nach Rio de Janeiro. Ich brachte ihn um Mitternacht zum Flughafen.
    Die Maschine hatte eine Stunde Verspätung. Wir warteten bei einem Drink in der Halle des Hafens. Kurz nach ein Uhr war es endlich soweit.
    Ich blieb am Hangar, bis die Maschine eingewiesen wurde, die .Motoren ihr dröhnendes Lied anstimmten.
    Die Lichter der Maschine verschwanden in der Nacht. Ich ging zum Wagen und fuhr zurück in das nächtliche New York. Mein Weg führte mich nicht über Bronx.
    ***
    »Al Tonio« heißt eine kleine, düstere Kneipe in Bronx. Der Besitzer war ein eingewanderter Italiener, der früher für einige Bosse aus der Prohibitionszeit gearbeitet hatte. Man erwischte ihn, kurz bevor das Alkoholverbot und damit auch der Alkoholschmuggel in den Staaten zu Ende gingen. Er saß seine Strafe ab, und mit dem Rest der Dollars, die er auf die Seite gebracht hatte, eröffnete er die Wirtschaft.
    »Tonio« wurde das, was man zur Not einen ehrlichen Mann nennen kann. Er ließ seine Finger aus krummen Sachen, aber er bewirtete niemanden lieber als Leute seines Schlages, die noch aktiv waren.
    Albert Terbook war ein Stammgast bei »Tonio«. Unter seiner Führung waren Marelli und Bottom nach einem ausgiebigen Abend in der kleinen Wirtschaft gelandet. Die tausend Dollar in der Tasche eines jeden ließen den Gangstern keine Ruhe. Der Erfolg stieg ihnen zu Kopf. Sie mußten ihn feiern. Bei »Tonio« erreichte ihre Feier den Höhepunkt.
    Erst luden sie die wenigen Leute, die sich in der Kneipe aufhielten, ein. Sie schrien herum, was sie für großartige Kerle wären und zeigten ihre Dollarscheine, aber auch in ihrer Trunkenheit waren sie vernünftig genug, nichts' über die Herkunft des Geldes zu sagen.
    Dann bekam Terbook Streit mit einem Mann, einem verkommenen, aber an sich harmlosen Burschen, der die günstige Gelegenheit benutzt hatte, auf fremde Kosten so viel Alkohol in

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