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005 - Die Melodie des Todes

005 - Die Melodie des Todes

Titel: 005 - Die Melodie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Ich habe die Sache gelegentlich mal erwähnt, als wir über Geldschrankräubereien sprachen.«
    Der ältere Herr nickte.
    »Ich kann mir kaum denken, daß er zu den Leuten gehört, denen man die Beraubung eines Geldschrankes zutrauen kann.«
    Er lächelte.
    »Es ist ein sonderbares Zusammentreffen«, sagte Leslie nachdenklich, »daß er und ich gerade über diese Verbrecherbande erst ein paar Tage vor seiner Hochzeit gesprochen haben. Ich vermute«, fragte er plötzlich den Detektiv, »es besteht kein Zweifel, daß diese Tat ein Werk Ihres weltberühmten Freundes ist?«
    Oberinspektor Golden neigte bejahend den Kopf.
    »Nicht der geringste Zweifel, Sir«, sagte er. »Es gibt nur eine Bande in England, die das leisten kann; und ich könnte sie heute noch verhaften, aber es wäre eine Million gegen ein Pfund zu wetten, daß ich nicht imstande wäre, gleichzeitig einen Beweis zu liefern, der sie der Tat überführt.«
    Leslie stimmte lebhaft bei.
    »Das gleiche habe ich Gilbert gesagt«, wandte er sich an seinen Geschäftsteilhaber. »Ist es nicht seltsam, daß solche Dinge im zwanzigsten Jahrhundert vorkommen? Da sind drei oder vier Männer, deren Namen bekannt sind - Sie haben mir ja nach ihrem letzten Streich ihren Namen gesagt, Herr Inspektor -, und doch ist die Polizei nicht imstande, ihnen ihre Schuld nachzuweisen. Das ist doch merkwürdig, nicht wahr?«
    Inspektor Golden fühlte sich nicht gerade angenehm berührt, aber er zwang sich zu einem höflichen Lächeln.
    »Andererseits müssen Sie sich aber auch die Schwierigkeiten vor Augen halten, Beweismaterial zu sammeln gegen Leute, die mit einer solch unübertroffenen Gerissenheit zu Werke gehen wie diese Bankdiebe. Was ich nicht begreife«, sagte er, »ist, warum Ihr Geldschrank eine solche Anziehungskraft auf sie hat. Dieser zweite Versuch ist eine viel schlimmere Sache als der erste.«
    »Ja, diesmal ist es wirklich ein gelungener Einbruch«, erwiderte Herr Warrell. »Das letztemal waren ihre Vorbereitungen nicht so gründlich, obwohl ihnen das öffnen des Schrankes besser glückte.«
    »Ich nehme an, Sie wünschen nicht, daß mehr von der Geschichte als unbedingt nötig in die Zeitung kommt.«
    Herr Warrell nickte mit dem Kopf.
    »Ich möchte überhaupt nicht, daß etwas hineinkommt, bevor ich mit meinem Kunden Rücksprache genommen habe«, sagte er; »aber ich muß das vollständig Ihnen überlassen, und Sie müssen Ihre Maßnahmen treffen, wie Sie es für gut befinden.«
    »Sehr schön«, sagte der Detektiv. »Augenblicklich wird es, glaube ich, noch nicht nötig sein, einen Bericht zu veröffentlichen. Wenn die Reporter erst Wind von der Sache bekommen haben, wird es am besten sein, Sie erzählen ihnen soviel von der Wahrheit, wie Sie wollen. Aber es besteht die Aussicht, daß die Sache nicht einmal ruchbar wird, da Sie ja unmittelbar mit der Polizei in Verbindung getreten sind.«
    Der Polizeiinspektor verwandte eine halbe Stunde darauf, alles Spurenmaterial, das er ausfindig machen konnte, zu sammeln und sich darüber Notizen zu machen. Nach Ablauf dieser Zeit wurden die Werkzeuge fortgeschafft.
    Die Einbrecher waren offenbar am vorigen Abend nach Geschäftsschluß in das Büro eingedrungen und hatten wohl den ganzen Abend, möglicherweise bis spät in die Nacht hinein, mit Erfolg daran gearbeitet, das Schloß des Geldschranks zu beseitigen. Daß sie bei ihrem Unternehmen gestört worden waren, ging klar aus dem Vorhandensein der Werkzeuge hervor. Es war nicht ihr erster Einbruch. Während der letzten sechs Monate war die City durch eine ganze Reihe kühner Räubereien in Aufregung versetzt worden.
    Die Leute hatten eine ungewöhnlich gute Kenntnis des jeweiligen Inhalts der Geldschränke an den Tag gelegt, und dieser Umstand war es, der die Polizei dazu veranlaßt hatte, ihre Untersuchungstätigkeit auf drei anscheinend harmlose Teilhaber einer unbedeutenden Maklerfirma zu konzentrieren. Aber trotz aller Bemühungen konnte kein Beweismaterial beigebracht werden, durch das man diese Leute auch nur entfernt mit den Verbrechen in Zusammenhang bringen konnte.
    Leslie entsann sich, daß er Gilbert Standerton lachend aufgefordert hatte, sich die große Belohnung zu verdienen, die zwei Firmen wenigstens für die Wiederbeibringung der gestohlenen Werte ausschrieben.
    »Schließlich«, hatte er gesagt, »würden Sie mit Ihrer scharfsinnigen Phantasie einen idealen Diebesfänger abgeben.«
    »Oder einen Dieb«, hatte Gilbert mürrisch geantwortet.
    Als Leslie das

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