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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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mühsam. Schwarze, unheimliche Dunkelheit umgab das Blockhaus.
    Ed Melville knipste die Taschenlampe an. Der dünne Lichtfinger bohrte sich in die Finsternis, tanzte auf und nieder, wischte über den abgetretenen Grasboden. Niemand war zu sehen. Aber Ed Melville wußte, daß er diesem Frieden nicht trauen durfte.
    Er hatte einen großen Wunsch: Er wollte nach Fort Lauderdale zurückkehren. Dort würde er sich ein Hotelzimmer mieten und erst wieder hierher zurückkommen, wenn sich die Sache mit Zubin Zagarro auf irgendeine Weise geregelt hatte.
    Aber hatte er eine solche Chance noch?
    War ihm der Vampir nicht bereits nahe?
    Ed Melville trat aus dem Blockhaus. Ängstlich schaute er sich um. Kummer und Furcht gruben tiefe Furchen in sein altes Gesicht. Er machte den nächsten Schritt und noch einen.
    Nichts geschah. Melville begann zu hoffen. Er wollte losrennen. Einfach nur das Weite suchen, ohne sich noch einmal umzusehen. Doch als er die Muskeln anspannte, vernahm er plötzlich ein tierhaftes Fauchen.
    Ein Eissplitter fuhr ihm ins Herz.
    Er wirbelte herum.
    Gleichzeitig entdeckte er eine Gestalt.
    Auf dem Dach seines Blockhauses!
    Ed Melville schrie auf. Die Gestalt breitete die Arme aus, und in derselben Sekunde wurden diese Arme zu Flügeln. Auch der schlanke Körper der Erscheinung verwandelte sich vor Ed Melvilles schreckgeweiteten Augen. Der Bootsbesitzer hatte eine riesige Fledermaus vor sich. Ein Tier mit dem Kopf eines Menschen.
    Das war Zubin Zagarro!
    Wie ein Keulenschlag traf Ed Melville diese Erkenntnis. Er sah, wie sich der unheimliche Blutsauger vom Dach abhob. Flatternd schwebte der gefährliche Vampir heran. Noch war Ed Melville vor Schreck gelähmt. Doch als sich diese Lähmung löste, warf er sich herum und rannte los.
    Aber er kam nicht weit.
    Der Vampir stieß wie ein Adler, der seine Beute schlägt, auf ihn herab. Ed Melville bekam einen Stoß. Er konnte das Gleichgewicht nicht halten. Er ruderte mit den Armen durch die Luft, suchte Halt, fand jedoch keinen und fiel zu Boden.
    Vor Todesangst brüllend sprang er wieder auf und hetzte weiter. Abermals warf ihn Zubin Zagarro zu Boden. Die Taschenlampe entfiel seiner Hand. Er war benommen. Er schrie um Hilfe, obwohl er wissen mußte, daß niemand ihn in dieser einsamen Gegend hören konnte.
    Plötzlich fühlte er sich von scharfen Krallen gepackt und hochgerissen. Ohne sein Zutun hob Ed Melville zappelnd vom Boden ab. Jedoch nicht nur ein paar Fuß, sondern zehn, zwanzig, dreißig und mehr Fuß. Er flog.
    Flog durch die Lüfte, wurde gehalten von den scharfen Krallen der Fledermaus, deren schwarze Flügel kraftvoll auf und nieder schwangen. Unter ihm war das verfilzte Dickicht. Sein Blockhaus verschwand sehr schnell aus seinem Blickfeld. Er rechnete damit, daß er diese Nacht nicht überleben würde. Am Ende dieses Fluges würde ihn der Tod ereilen, das stand für Ed Melville fest.
    Tränen rannen ihm über die Wangen.
    Schluchzend resignierte er, denn seiner Ansicht nach konnte ihm jetzt niemand mehr helfen…
    ***
    Am nächsten Morgen besorgte ich mir ein schnittiges Sumpffahrzeug. Eines von jenen flachen Dingern, mit denen man so ziemlich über alles fahren kann: Wasser, Schilf, Sumpf, Landzungen… Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem mannshohen Propeller, der sich im Rücken des Fahrers befand und mit einem stabilen Schutzgitter abgeschirmt war, damit es keinen bösen Unfall geben konnte.
    Ich ließ mir die Handhabung des Gefährts vom Mechaniker erklären. Es war nicht viel zu beachten. Ich war sicher, daß ich mit dem Apparat gut zurechtkommen würde.
    Der Mechaniker wünschte mir einen schönen Tag und eine vergnügliche Fahrt. Wenn der gewußt hätte, aus welchem Grund ich die Fahrt unternahm…
    Ich war startklar.
    Es fehlte nur noch Suko.
    Mein Einsatzkoffer stand neben mir. Ich hoffte, mit meinen Waffen gegen Zubin Zagarro punkten zu können. Aber dazu mußten wir ihn erst finden.
    Ich schaute auf meine Uhr. Suko war unpünktlich. Das war ich von ihm nicht gewöhnt. Ich setzte mich und zündete mir eine Zigarette an. Es war ein herrlicher Tag. Der Himmel strahlte kobaltblau. Die Sonne meinte es gut. Kein Wölkchen trübte das paradiesische Bild.
    Endlich kam mein chinesischer Partner angetrabt.
    Er war nicht allein.
    Rachel March war bei ihm, und ihm schien das verdammt recht zu sein. Ich atmete tief durch. Wir hatten keine Vergnügungsfahrt vor uns. Wenn wir Glück hatten, entdeckten wir das Versteck des Vampirs, dann war eine harte

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