Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Finger einen Gegenstand, mit dem er sich verteidigen konnte.
    Sie fanden den armdicken Ast, mit dem er sich während des Nahrungsuchens bewaffnet hatte.
    Fest umschloß seine Hand den Stock. Du mußt ihr zuvorkommen! hämmerte es in seinem Kopf. Du mußt schneller sein als sie. Sie hat die Absicht, dich anzugreifen und zu vernichten. Tu es vor ihr. Greif sie zuerst an. Erschlag sie, diese gefährliche Bestie, die dir nach dem Leben trachtet.
    Aber Willa Salik bekam seinen Geist mehr und mehr unter Kontrolle. Sie kehrte seinen Selbsterhaltungstrieb um, machte daraus eine gefährliche Aggression, die sich gegen alle richtete, die ihn umgaben.
    Haß flammte in seiner Brust auf. Mit dem Knüppel in der Hand sprang er auf. Sein Gesicht verzerrte sich. Er stieß wahnsinnige Schreie aus, war nicht mehr Herr seiner Sinne, tat nur noch das, was Willa ihm auf telepathischem Wege befahl…
    Tito Bianco stieß gräßliche Laute aus.
    Alle schreckten hoch.
    Mit aller Gewalt hieb er auf die Köpfe zweier Frauen ein. Entsetzt verfolgten die anderen dieses furchtbare Schauspiel. Bianco erschlug die Frauen, und er nahm auch einem Mann, der ihm in den Arm fallen wollte, mit wuchtigen Hieben das Leben.
    Zamorra federte hoch.
    Er sprang über das Lagerfeuer und stürzte sich auf Bianco. Der Italiener richtete sich sofort gegen ihn. Keuchend, mit haßverzerrtem Gesicht, drosch er auf den Professor ein.
    Surrend sauste die Keule nieder. Zamorra brachte sich mit einem weiten Satz in Sicherheit. Bianco holte zum nächsten Schlag aus. Zamorra unterlief den Mann, hob ihn hoch und schleuderte ihn auf den Boden. Wie ein Tier federte Bianco sofort wieder auf die Beine.
    Ein waagrechter Hieb schlug Zamorra beinahe in der Mitte entzwei. Der Parapsychologe taumelte.
    Bianco, der grausame Amokläufer, stieß ein schauriges Gelächter aus. Er versuchte dem Professor den Knüppel in den Bauch zu rammen.
    Zamorra bekam das Holz zu fassen. Er drehte es mit aller Kraft herum. Er hätte dem Italiener die Arme gebrochen, wenn er seine Keule nicht losgelassen hätte.
    Bianco stieß einen gurgelnden Schrei aus.
    Zamorra warf die Keule weg, mit der Bianco in einem Anfall völliger geistiger Verwirrung drei Menschen erschlagen hatte.
    Dann schlug Zamorra zu. Er setzte dem Wahnsinnigen eine Rechte haargenau auf den Punkt. Bianco brach zusammen. Holm kam gelaufen. Zamorra rief nach Yvonne, während sie den Tobenden auf die Erde niederpreßten. Bianco versuchte zu beißen. Er wand sich unter ihnen, bäumte sich auf, doch Holm und Zamorra ließen den Amokläufer nicht mehr los.
    Yvonne eilte herbei.
    »Haben Sie noch Schlafpulver?« fragte Zamorra keuchend.
    »Ja.«
    »Bringen Sie es. Schnell!«
    Yvonne Dorleac nickte hastig und eilte zu ihrer Miniaturapotheke.
    Mit zitternden Händen suchte sie nach einem der weißen Briefchen.
    Bianco brüllte, als würde er gemartert. Sein Gesicht war kreidebleich. Weiße Schaumflocken rannen ihm aus den Mundwinkeln.
    Yvonne kehrte zurück.
    »Geben Sie ihm das Pulver«, befahl Zamorra.
    Bianco warf den Kopf rasend schnell hin und her. Er preßte die Lippen fest zusammen. Da kam Massenet zu Hilfe. Er klemmte den Kopf des Tobenden zwischen seine Knie und zwang ihm mit einem derben Druck die Kiefer auseinander.
    Yvonne schüttete dem Amokläufer das Pulver in den Rachen.
    Massenet goß die letzten Whiskytropfen hinterher, die er noch in seiner Flasche gehabt hatte.
    Bianco hustete. Er mußte schlucken, wenn er nicht ersticken wollte. Eine halbe Stunde tobte er weiter.
    Dann beruhigte er sich allmählich. Zamorra und die anderen konnten von ihm ablassen. Er fiel in einen tiefen Schlaf.
    Massenet schaute den Professor benommen an. »Was hat diesen Anfall ausgelöst, Monsieur Zamorra?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Parapsychologe. Er schaute sich mißtrauisch um. Es kam ihm so vor, als umspielte Willa Saliks Mund ein seltsam zufriedenes Lächeln.
    ***
    Größte Bestürzung herrschte. Bianco hatte zwei Frauen und einen Mann erschlagen.
    Nun zählte die Gruppe nur noch sechzehn Menschen! In den Gesichtern der Leute stand deutlich eine einzige Frage: Wie viele werden noch auf der Strecke bleiben?
    Und Professor Zamorra fand diese Frage sehr berechtigt. Beim Anblick der Toten hatte er ein furchtbares Brennen im Hals. Wieso war es dazu gekommen? Wer hatte Bianco gezwungen, diese Morde zu begehen?
    Zamorra dachte unwillkürlich an den Dämon mit den bernsteinfarbenen Augen. War dieser Teufel ihnen etwa schon so nahe, daß er ihnen

Weitere Kostenlose Bücher