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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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kommen nicht mehr so schnell voran wie am Anfang.«
    »Dafür machen wir aber auch nicht mehr all die kraftraubenden Fehler, die wir zu Beginn gemacht haben. Sind Sie Pariserin?«
    »Ja.«
    »Sie werden Ihren Eiffelturm wiedersehen, das verspreche ich Ihnen, Yvonne.«
    Die Stewardeß lächelte matt. »Sie sind ein wahnsinnig netter Kerl, Professor.«
    »Haben Sie einen Freund?«
    »Ja. Er arbeitet beim Flugsicherungsdienst.«
    »Lieben Sie ihn?«
    »Sehr.«
    »Sie werden ihn heiraten und ihm zwei Kinder schenken. Und ich werde der Pate dieser beiden Kinder sein, einverstanden?« Zamorra hielt dem tapferen Mädchen die Hand hin. Sie zögerte kurz. Aber dann griff sie rasch zu, als würde von diesem Händedruck das Überleben in dieser furchtbaren Wildnis abhängen.
    »Einverstanden«, sagte sie und nickte hastig.
    Später bewaffneten sich alle Männer mit armdicken Ästen. Dann schwärmten sie aus, um nach Nahrung zu suchen. Blätter, Wurzeln und Beeren trugen sie zusammen. Was sie fanden und für genießbar hielten, brachten sie heran. Auch Pilze legten sie auf das in der Mitte des improvisierten Lagers ausgebreitete Jackett. Maurice Massenet sortierte aus, was ungenießbar war. Dann wurden gerechte Rationen ausgeteilt. Das übernahm Professor Zamorra.
    Niemand beachtete Willa Salik.
    Die Dämmerung setzte ein.
    Der Abend kam. Mit dem Mädchen ging eine seltsame Wandlung vor sich. Sie hatte braunes Haar, ein hübsches, puppenhaftes Gesicht und braune Augen. Sie war ohne Begleiter unterwegs. Zumeist hielt sie sich im Hintergrund auf, ohne jemandem aufzufallen.
    Deshalb sah niemand die Wandlung, die mit ihr passierte. Ihre dunkelbraunen Augen wurden allmählich heller.
    Sie nahmen eine bernsteinfarbene Tönung an, fingen an zu leuchten.
    Mit diesen seltsam veränderten Augen starrte das Mädchen Tito Bianco unentwegt an. Er saß so, daß er ihr den Rücken zukehrte.
    Doch plötzlich fühlte er die unheimlichen Blicke des Mädchens. Etwas stach ihn förmlich in den Nacken.
    Er wurde unruhig, wußte nicht, was ihn so nervös machte, schob zuerst der ungewöhnlichen Nahrung die Schuld zu. Aber die Unruhe begann von Minute zu Minute mehr in seinem Inneren zu wuchern.
    Nervös flog seine Hand hoch. Er kratzte sich am Nacken, wollte dieses unerklärliche Gefühl fortwischen. Allmählich wurde ihm heiß. Er beobachte sich selbst, dachte an Fieber. Wunder wäre es keines gewesen, bei diesen Myriaden von Mücken, von denen sie Tag und Nacht umschwirrt wurden.
    Es dauerte nicht lange, da begriff er, daß ihn jemand fixierte. Der Blick irgendeines Menschen irritierte ihn. Unruhig schaute er sich um. Jurinac schlief. Massenet hing seinen Gedanken nach. Zamorra unterhielt sich mit Yvonne. Holm flüsterte mit seiner Verlobten…
    Endlich erreichte sein Blick Willa Salik.
    Er erschrak. Solch leuchtende Augen hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Wie war das möglich?
    Der Blick des Mädchens schlug ihn ungemein schnell in seinen Bann. Er hatte das Gefühl, von Willas seltsamen Augen hypnotisiert zu werden.
    Er wollte sich davon losreißen, aber das war ihm nicht möglich. Er mußte sie immerzu ansehen. Sie zwang ihn dazu. Aufgeregt pochte sein Herz gegen die Rippen.
    Er wollte Zamorra und die anderen auf Willa aufmerksam machen, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Er bekam keinen Laut über die bleichen Lippen.
    Doch mit dem unheimlichen Strahlen der Augen war es noch nicht getan. Mit einemmal hatte Bianco das Gefühl, dieses Mädchen trüge den Kopf einer Katze auf den Schultern.
    Diese Erkenntnis versuchte ihn zu lähmen. Unfaßbar. Ein Mädchen mit einem Katzenkopf. Wie konnte es denn so etwas geben.
    Verstört versuchte er sich einzureden, seine Phantasie würde ihn narren.
    Doch das war nicht der Fall. Immer deutlicher erkannte er die Konturen des Katzenkopfs auf Willas Schultern. Was für ein seltsames Mädchen war das?
    Etwas Feindseliges lag in ihren bernsteinfarbenen Augen. Bianco dachte unwillkürlich daran, daß das Mädchen eine Hexe sein könnte. Noch nie war ihm solch ein Gedanke gekommen.
    Doch nun war er absolut sicher, daß dieses Mädchen dort eine Hexe war, die sich zum erstenmal so zeigte, wie sie wirklich aussah.
    Verzweifelt versuchte Bianco, sich ihres Einflusses zu entziehen.
    Benommen schüttelte er den Kopf. Er spürte, daß ihm dieses Mädchen etwas Böses antun wollte. Mit jeder Faser seines Körpers spürte er die drohende Gefahr, die von Willa Salik ausging.
    Mechanisch suchten seine

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