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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sorgen, nickte er nur und sagte bedauernd: „Keine Sorge, Horace! Ich lege mich quer vor Fraudys Tür und paß auf, daß niemand sie mehr wegholt."
     
    *
     
    Mullon hatte niemals zuvor den Kommandostand eines Raumschiffes gesehen, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß er unter normalen Umständen so mit Bewaffneten vollgestopft war wie in diesem Augenblick.
    Flagellan kam drohend auf ihn zu und fauchte ihn an: „Sie wollten sich des Schiffes mit Gewalt bemächtigen, um dem Strafvollzug zu entgehen! Sie haben geplant, die Besatzung zu überwältigen und die ADVENTUROUS in eigener Leitung zu übernehmen!"
    Mullon blieb ruhig, so sehr ihn der Vorwurf auch überraschte. Er schüttelte den Kopf und erklärte, als Flagellan eine Pause machte: „Ich weiß zwar nicht, wer Ihnen diesen Bären aufgebunden hat, Sir, aber ein Bär bleibt es trotzdem.
    Keiner von uns hat jemals einen derartigen Gedanken gehabt."
    Ohne Mullon aus den Augen zu lassen, winkte Flagellan nach hinten und rief: „Bringen Sie die Gefangenen!"
    Mullon sah, wie an der Seitenwand eine Tür aufrollte und vier mit Handschellen gefesselte Männer herausgetrieben wurden.
    „Kennen Sie diese Leute?" wollte Flagellan wissen. Mullon hatte sie nie zuvor gesehen. „Nein", antwortete er. „So!" schnappte Flagellan. „Was sagen Sie dazu, daß diese Männer Sie dafür, um so besser kennen?"
    „Nichts", antwortete Mullon trocken. „Jeder Maat kennt zum Beispiel Sie, aber Sie kennen nicht jeden Maat."
    Flagellan verschlug es für einen Augenblick die Sprache.
    Dann wandte er sich an die Männer mit den Handschellen.
    „Zu welcher Gruppe gehört ihr?" fragte er laut. „Aufrechte Demokraten oder Naturphilosophen?"
    „Aufrechte Demokraten", antworteten die vier wie aus einem Mund.
    „Und weshalb habt ihr euch in der Nähe des Kommandostands herumgetrieben?" Einer von ihnen sagte: „Wir sollten herausfinden, wie stark der Kommandostand bemannt ist, wann die Ablösungen erfolgen und von welcher Seite aus der Raum am besten betreten werden kann."
    „Und wozu wolltet ihr das wissen?"
    „Weil Mullon den Plan gefaßt hatte, sich in die Gewalt des Schiffes zu setzen."
    Triumphierend wandte sich Flagellan Mullon wieder zu. „Was sagen Sie dazu?"
    „Daß es Theater ist", antwortete Mullon ruhig. „Lassen Sie bei meinen Leuten umfragen, dann werden Sie erfahren, daß das hier keine Aufrechten Demokraten sind."
    „Ja, weil Ihre Leute vorbereitet sind!" lachte Flagellan hämisch. Mullon unterdrückte den Zorn. „Es tut mir leid, Sir", sagte er, „daß Sie den Prozeß, der zu unserer Verurteilung geführt hat, nicht aufmerksamer verfolgt haben. Sie wüßten sonst, welche von den beiden Vereinigungen in dieser Situation die gefährlichere ist. Von Anfang anhaben die Naturphilosophen versucht, die Demokraten zu übertölpeln, und in Ihnen haben sie jetzt anscheinend einen Mann gefunden, mit dessen Hilfe ihnen das möglich ist."
    „Ich muß Sie in Haft nehmen, Mr. Mullon", sagte Flagellan steif. „Ich versichere ihnen, daß nichts versäumt wird, um Ihnen Recht angedeihen zu lassen, ihr Fall wird untersucht werden, und wenn sich herausstellt, daß man Ihnen Unrecht getan hat, werde ich mich bei Ihnen entschuldigen. Aber Sie verstehen, daß ich auf die Sicherheit des Schiffes bedacht sein und mich Ihrer versichern muß, bis Ihre Unschuld erwiesen ist."
    Mullon nickte. „Tun Sie, was Sie nicht lassen können", murmelte er.
    Mullon wurde in eine Kabine gebracht, die seiner eigenen, die er mit Fraudy gemeinsam bewohnte, sehr ähnlich sah.
    Der Mann, der als Mullons Wärter fungierte, hieß Milligan. Er sperrte Mullon ein und postierte sich draußen vor der Tür.
    „Wenn Sie etwas brauchen", sagte er zum Abschied, „ dann klopfen Sie, und ich werde es Ihnen besorgen, wenn ich kann."
    Mullon bedankte sich. Dann schloß sich die Tür, und der Gefangene blieb sich selbst überlassen. Er hatte den festen Vorsatz, über Hollanders eigenartige Tricks und deren Sinn nachzudenken.
     
    6.
     
    Mullon verbrachte in seiner Zelle eine Reihe von eintönigen, mit nutzlosem Nachdenken angefüllte Stunden.
    Allmählich begann es ihn zu interessieren, wann Flagellan denn die Untersuchung gegen ihn zu eröffnen gedenke, und er war gerade dabei, gegen die Tür zu klopfen und Milligan hereinzurufen, als er von draußen ein eigenartiges Geräusch hörte.
    Es klang wie Pfeifen und Rasseln. Mullon, der noch nie zuvor ein Raumschiff von innen gesehen hatte, wußte nicht, daß Wände

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