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0067 - Der Teufelskrake

0067 - Der Teufelskrake

Titel: 0067 - Der Teufelskrake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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an seiner Waffe. Zischend fuhr das Geschoß aus dem Kraken zurück, schoß an einer Leine zurück zu Cirelli.
    Ein schwarzer Batzen aus Fleisch und Blut hing an dem Geschoß, als Cirelli es zurückholte.
    Die Borellas sahen, wie Cirelli das Geschoß mit einem Arm auffing. Dann löste sich der messerscharfe Schaft des Geschosses von dem dunklen Klumpen.
    Der Kopf des Kraken tauchte in die Tiefe.
    Filipo handelte sofort. Er sah, wie Cirelli die Harpune laden wollte, das Todesgeschoß einspannte.
    Schon brachte er sich mit Kraulbewegungen nach vorn. Mit gezücktem Messer wollte er auf Cirelli losgehen.
    Da schwenkte der Mann in Krakengestalt zur Seite. Er schwenkte die Harpune, schien Filipo etwas zuzurufen.
    Schnell sah der junge Fischer um sich. Da sah er den Vater von einem anderen Kraken umschlungen. Er wollte darauf zuschwimmen.
    Er sah sich nicht mehr um, bis er wenige Meter neben dem Vater war.
    Da erst sah er Cirelli näherkommen. Er achtete nicht auf die wilden Bewegungen des Mannes, der sein Todfeind war. Er sah nicht, wie Cirelli ihn zur Seite winkte.
    Er zog das Messer, bereit, den Todeskampf anzutreten.
    Er sah nicht den Kraken, der den Vater losließ und auf ihn zuschoß.
    Blindlings und außer sich vor Wut, fuhr er auf den heranschwimmenden Cirelli los.
    Der Mann aus Palermo hatte den Finger am Abzug. Er sah als einziger das nächste Untier, das mit wirr fuchtelnden Tentakeln von hinten auf Filipo zukam.
    Der junge Fischer würde beim ersten Druck dieser acht gewaltigen Fangarme unweigerlich zerquetscht werden.
    Cirellis Geschoß zielte auf den Kraken. Aber da schob sich Filipos Körper davor.
    Da drang das Geschoß der Harpune schon in Filipos Körper. Der junge Fischer öffnete den Mund zum Todesschrei. Aber das Wasser drang sofort über seine Lippen in die Rachenhöhle.
    Filipo Borella konnte nicht mehr schreien.
    Ein letztesmal zuckte sein Körper auf. Dann senkte er sich schlaff nach unten.
    Als Cirelli sah, daß Luca Borella nach der Leiche seines Sohnes tauchte, wandte er sich ab und verließ den Ort des Geschehens.
    Minuten später fuhr er in seinem Boot davon, seiner Unterwasserstation entgegen.
    Borella aber und die Männer auf Corinas Kutter schworen ewige Rache, als der Fischer den Toten an Deck brachte.
    »Mord, Rache und Hölle über Cirelli«, preßten sie durch die Zähne.
    Es war ein heiliger Schwur, der sie alle erfüllte.
    Schweigend sahen sie auf den toten Filipo.
    Der Schaft der Harpune, das scharfe Geschoß, steckte noch in seinem Körper.
    Niemand wagte es, die tödliche Waffe mit den reißenden Widerhaken zu entfernen. Sie dachten daran, wie sie den Körper des Toten zurichten würden, wenn sie das Geschoß zu entfernen versuchten.
    Wuterfüllt und angewidert über die gräßliche Tat, wandten sie sich einer nach dem anderen ab.
    Und jeder sah in die Richtung, in der Cirellis Boot weggetaucht war.
    Die Hände der Fischer ballten sich zu Fäusten. Jeder wiederholte stumm für sich den Fluch des Todes, den heiligen Schwur.
    Tod dem Cirelli!
    Erst allmählich konnten sie sich fassen und lenkten die Boote in Richtung Lenone.
    Sieben Fischer waren hinausgefahren. Und sieben kamen wieder nach Hause. Einer von ihnen zum letztenmal. Filipo Borella war tot.
    Als Cristina Tresi davon hörte, brach sie zusammen. Sie glaubte, auch Petro sei das Opfer des Ungeheuers geworden, das Cirelli hieß.
    Die Frauen der Fischer weinten den ganzen Tag hindurch. Und auch die ganze folgende Nacht hindurch war ihr Klagegesang zu hören. Der Wind trug ihn über die kleinen Inseln.
    Erst weit draußen löste die Bewegung des Windes die Klagelaute auf.
    Ungehört verhallten sie über dem Meer.
    Aber in den Herzen der Fischer von Lenone tönten sie weiter. Und mit jeder Minute wuchs die Entschlossenheit dieser Männer.
    Morgen würde Cirelli sterben.
    Oder sie selbst würden zugrundegehen, einer neben dem andern.
    Es wäre eine Schmach für sie, zu leben, solange die Bestie selbst noch am Leben war.
    In dieser Nacht schlief niemand auf den Inseln bei Lenone.
    ***
    Die Nachricht von Filipos Tod verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
    Schon in den Abendzeitungen des gleichen Tages war die Meldung abgedruckt.
    Was Zamorra erschreckte, waren die unverhüllten Drohungen, die gegen Cirelli ausgesprochen wurden.
    Aber die Fischer hatten einen Beweis in der Hand, der ihr Trumpf-As war. Filipo war durch das Geschoß von Cirellis Harpune getötet worden! Und die Reporter hatten nicht unrecht, wenn sie schrieben, daß

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