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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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lachte.
    »Und wann rauchen wir die Friedenspfeife?« erkundigte ich mich erleichtert.
    »Möglichst bald.«
    »Wie war’s mit einem Drink? Heute abend? In meinem Apartment?«
    »Akzeptiert«, sagte Jane.
    »Dann wünsche ich noch einen schönen Tag – ohne Ärger und ohne allzuviel Arbeit, damit wir heute abend noch etwas voneinander haben.«
    »Ich werde fit sein.«
    »Ist das ein Versprechen?« fragte ich.
    »Na klar«, antwortete Jane Collins und lachte wieder.
    »Dann freue ich mich auf die Dinge, die da auf mich zukommen werden«, sagte ich und legte auf.
    Zunächst kamen aber höchst unangenehme Dinge auf mich zu: Das Telefon läutete. Ich hob ab. »Sinclair.«
    Am anderen Ende des Drahtes war Inspektor Hywood Harris. Er hatte mir inzwischen sämtliche Unterlagen geschickt, die den Mordfall Lucille Donat betrafen.
    Ätzend sagte er: »Da kam soeben eine Meldung herein, Oberinspektor, die mich nichts mehr angeht, weil Sie mir den Fall aus der Hand genommen haben.«
    »Schießen Sie los«, verlangte ich. »Wieder ein Mord…«
    »Wer ist das Opfer?«
    »Ein Galeriebesitzer namens Melvyn Marshall.«
    »Mord allein ist nicht mein Bier, Inspektor Harris.«
    »Moment, ich bin noch nicht fertig. Jemand will in der Nähe des Tatorts ein Skelett gesehen haben.«
    »Das ist natürlich etwas anderes«, sagte ich sofort. »Werden Sie sich darum kümmern?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte ich, und dann ließ ich mir von Hywood Harris die Einzelheiten schildern. Ich machte mir ein paar Notizen, fetzte das Blatt dann vom Schreibblock, bedankte mich für die Information, warf den Hörer auf die Gabel und hastete aus meinem Büro.
    Der Knochenmann hatte zum zweitenmal zugeschlagen, und ich konnte mir im Moment noch nicht erklären, wieso es zu diesen beiden Morden gekommen war. Irgend jemand saß irgendwo und zupfte an unsichtbaren Fäden.
    Und die knöcherne Marionette tanzte nach dem Willen dieses grausamen Unbekannten…
    ***
    Chris Rhodes mistete aus. Er warf das gesamte Zeug in den Mistkübel, das er benötigt hatte, um sich einen Schuß zu geben. Seit er den Pakt mit der rechten Hand des Teufels geschlossen hatte, war er von der Droge nicht mehr abhängig. Er brauchte den Stoff nicht mehr.
    Er fühlte sich ohne das Heroin großartig. Sein Körper lechzte nicht mehr danach und quälte ihn nicht mehr, wenn er ihm den Tanz auf der Nadel verwehrte.
    Die Sucht war vorüber.
    Rhodes streckte seine Hände aus. Sie zitterte nicht mehr. Er fühlte sich gesund und kräftig, und er wußte, daß er ewig leben würde.
    Grinsend mixte sich der Maler einen Drink.
    Jacko hielt sich irgendwo im Haus auf. Rhodes gewöhnte sich allmählich an den schaurigen Anblick seines Dieners, der aus den Dimensionen des Grauens kam. Er brauchte Jacko nicht zu fürchten.
    Der Knochenmann legte eine geradezu hündische Unterwürfigkeit an den Tag. Vor wenigen Minuten erst war Jacko zurückgekehrt.
    Er hatte den Befehl ausgeführt.
    Melvyn Marshall lebte nicht mehr.
    Grinsend nickte Chris Rhodes. »Er hatte keine Ahnung, wie gefährlich es ist, mich zum Feind zu haben. Er konnte nicht wissen, daß ich mit der Hölle einen Pakt geschlossen habe. Sonst hätte er es nicht gewagt, mir meine Bilder vor die Füße zu werfen!«
    Rhodes trank.
    Plötzlich war ein geisterhaftes Knistern im Raum. Der Maler zuckte wie von der Natter gebissen herum. Das Glas entglitt seinen Fingern und fiel auf den Boden. Es blieb ganz. Nur der Whisky ergoß sich auf den Teppich.
    In der Mitte des Raumes schoß mit einemmal eine Stichflamme aus dem Boden. So grell, daß Chris Rhodes davon geblendet wurde.
    Er riß mit einem heiseren Schrei die Arme hoch und schützte seine Augen vor dem grellen Licht. Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    Er befürchtete, daß nun der Höllenfürst persönlich zu ihm gekommen war und ihm all das, was sein Stellvertreter ihm gegeben hatte, wieder wegnahm.
    Langsam ließ Rhodes die Hände sinken. Da, wo die Stichflamme hochgesaust war, stand jetzt… der Schwarze Tod.
    Böse starrten die weißen Augen aus dem schwarzen Knochenschädel. Rhodes hielt den Atem an. Der Schwarze Tod schien ihm heute nicht so gut gesinnt zu sein wie in der vergangenen Nacht.
    Die rechte Hand des Teufels schien ungehalten zu sein. Worüber?
    »Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?« fragte der Maler mit belegter Stimme.
    »Du machst mich wütend, Chris Rhodes!« knurrte der Dämon.
    »Ich? Aber… aber wieso denn?«
    »Wir haben ein Geschäft getätigt. Ich habe

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