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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Stimme.
    »Soll ich dir einen Drink machen?«
    »Ja, einen Drink.«
    »Möchtest du dich nicht setzen und es dir bequem machen?«
    »Ja, setzen und bequem machen.«
    Er war wie ein Echo. Alles, was sie sagte, wiederholte er. Müde ließ er sich in seinen Lieblingssesel fallen. Er ächzte dabei wie ein alter Mann. Zum ersten Mal machte sich der Altersunterschied zwischen ihnen bemerkbar. Bisher hatte sich Craig Hogan stets bemüht, jung und agil zu wirken. Er stopfte täglich Vitamin- und Proteinpräparate in sich hinein und spulte im unterirdischen Hobbyraum allmorgendlich ein einstündiges Fitneßprogramm ab, um in Form zu bleiben.
    Diesmal schien es in der Bank ziemlich hoch hergegangen zu sein. Jacqueline überlegte sich, ob sie ihn ausnahmsweise fragen sollte, ob er mit ihr über seinen Streß reden wolle. Vielleicht half ihm eine Aussprache.
    Sie mixte ihm einen Manhattan und reichte ihm das Glas.
    Seine Finger streiften ihre Hand, und Jacqueline erschrak, den die Finger waren eiskalt.
    »Mein Gott, deine Hände sind ja ganz kalt, Craig.«
    »Ja, ganz kalt.«
    »Bist du krank?«
    Zum erstenmal echote Hogan nicht. »Nein«, sagte er bestimmt. Er nahm einen Schluck von seinem Manhattan.
    »Du… du wirkst so verkrampft, Darling«, meinte Jacqueline.
    »Kann ich irgend etwas für dich tun? Soll ich deinen Nacken massieren?«
    »Nein.«
    »Dann versuch dich so zu entspannen. Der Streß ist vorbei. Du bist zu Hause. Vergiß deine Sorgen bis morgen, okay?«
    Er sagte nichts.
    Sie ging vor ihm in die Hocke und lächelte ihn an. »Darf ich dich auf etwas aufmerksam machen, Craig?«
    Er blieb stumm.
    »Du trägst immer noch die Sonnenbrille. Weißt du, wie du mir vorkommst? Wie ein zerstreuter Professor.«
    Er antwortete nicht.
    »Nimm die Brille ab, Craig.«
    »Nein.« Es klang hart, schroff.
    »Warum nicht?« Jacqueline Skerritt lachte. »Willst du, daß ich denke, jemand hätte dir ein blaues Auge geschlagen? Ist doch zu albern, zu Hause mit der Sonnenbrille zu sitzen.«
    Er traf keine Anstalten, die Brille abzunehmen.
    »Ist irgend etwas mit deinen Augen nicht in Ordnung, Darling?«
    fragte sie besorgt.
    »Laß mich in Ruhe.«
    »Komm, laß mich deine Augen sehen«, sagte das Mädchen, und ehe er es verhindern konnte, ergriffen zwei ihrer schlanken Finger den Brillenbügel. Er riß den Kopf zurück. Jacqueline Skerritt hielt die Sonnenbrille in der Hand und starrte Craig Hogan fassungslos an.
    Sie schaute in leere, blicklose, gebrochene, tote Augen!
    ***
    Okay, Jeremy Church wollte es nicht anders haben. Die weiche Welle hatte nichts eingebracht. Also mußte ich versuchen, mit der harten Welle ans Ziel zu gelangen. Mein Freund und Kampfgefährte Mr. Silver unterstützte mich dabei. Wir statteten Raoul Kellerman einen kurzen Besuch ab. In seinem Juwelierladen herrschte wieder Ordnung. Kellermans Zahnarzt hatte ihm die ausgeschlagenen Zähne ersetzt. Die Verletzungen, die ihm Churchs Schläger zugefügt hatten, verheilten allmählich.
    In dem Juweliergeschäft wurden in mir schlimme Erinnerungen wach. Hier hatten mich zwei Teufelsmönche festgehalten, und der dritte hatte mir mit seiner Höllenpeitsche die Kleider in Fetzen geschlagen. Wenn ich daran dachte, fing meine Brust sofort wieder zu schmerzen an.
    Kellerman erschrak, als ich ihm erzählte, daß ich bei Jeremy Church gewesen war. Er befürchtete, daß der Gangsterboß nun noch einmal seine Schläger in Marsch setzen würde. Ich rechnete nicht damit.
    Unser Gespräch mit dem Juwelier bescherte uns zwei Personenbeschreibungen. Es stellte sich heraus, daß der eine Verbrecher Trevor Bloom gewesen war. Den Namen des Schwergewichts, das die grobe Arbeit verrichtet hatte, wußten wir nicht, er würde sich aber erfragen lassen.
    Über diese beiden Gangster hofften wir an Jane Jingle herankommen zu können.
    Als wir gingen, sagte Raoul Kellerman kleinlaut: »Rühren Sie nicht zu fest um, Mr. Ballard. Wenn Sie Jeremy Church zu sehr reizen, kann es passieren, daß ich Jane nie mehr wiedersehe. Er könnte sie umbringen.«
    »Das wird er nicht wagen.«
    »Da kennen Sie Jeremy Church aber schlecht«, meinte der Juwelier heiser. »Es gibt nichts, was der sich nicht traut.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Kellerman. Sie kriegen Ihre Jane wohlbehalten wieder.«
    »Hoffentlich.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Sie sagen das so selbstsicher, und dabei wissen Sie noch nicht einmal, wo sich Jane befindet.«
    »Das kriegen wir im Handumdrehen raus, das ist nicht schwierig«,

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