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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erwiderte ich. »Stellen Sie inzwischen eine Flasche Sekt kalt, damit Sie das Wiedersehen mit Jane gebührend feiern können.«
    Wir verließen den Juwelierladen und stiegen in meinen weißen Peugeot 504 TI. Unsere nächste Station war Jeremy Churchs Nightclub, der eben erst seine Pforten geöffnet hatte. Die Kellner langweilten sich noch. Ein paar Animiermädchen lungerten herum und warteten auf Kundschaft. Wir fischten uns ein Girl, ich schob ihr einen Geldschein zu, der sie high machte. Sie ließ ihn in ihrem tiefen, appetitlich gefüllten Ausschnitt verschwinden und fragte mich mit glasigen Augen, was sie dafür tun solle. Es hätte wohl nichts gegeben, wozu sie nein gesagt hätte.
    Wir erzählten ihr eine Geschichte, die von vorn bis hinten gelogen war. Sie mußte denken, wir wären Ganoven, hätten einen längeren Knastaufenthalt hinter uns und wollten nun wieder Fuß fassen. Ich beschrieb ihr den Mann, von dem wir uns eine tatkräftige Starthilfe erwarteten, dessen Name wir aber nicht kannten. Ex-Boxer, Schwergewicht, eingeschlagene Nase. Das Girl lieferte uns postwendend den dazu passenden Namen. Der Mann hieß George Gabby. Die Kleine wußte sogar, wo er wohnte.
    Zufrieden verließen wir den Nightclub. Sechs Matrosen schneiten zur Tür herein. Jetzt schon angeheitert. Die klopften lockere Sprüche, verkündeten lauthals, was sie alles mit den Mädchen vorhatten, und einer legte mir seinen Arm um die Schultern und sagte mit einer schrecklichen Rumfahne: »Kamerad, ihr geht schon wieder? Der Betrieb läuft doch erst an. Kommt mit rein. Wir geben einen aus.«
    Ich schmunzelte. »Sorry, Freund. Wir gehören den anonymen Alkoholikern an. Da hat man uns eingetrichtert: Laß das erste Glas stehen – und das für vierundzwanzig Stunden.«
    Der Matrose schaute mich mitleidig an. »Und das schaffst du?«
    »Was sind schon vierundzwanzig Stunden, gemessen an der Ewigkeit?«
    Er schlug mir auf die Schulter. »Armes Schwein. Also ich würde das nicht aushalten. Du hast mein ganzes Mitgefühl.«
    »Vielen Dank, das wird mir bestimmt sehr helfen«, sagte ich und trat mit Mr. Silver auf die Straße. »Hier trennen sich unsere Wege, Silver-Boy. Mal sehen, wer von uns beiden früher herausfindet, wo sich Jane Jingle befindet.«
    »Ich natürlich«, tönte der Ex-Dämon.
    »Das mußt du erst noch beweisen. Welchen willst du übernehmen? Trevor Bloom oder George Gabby?«
    »Da dir Gabby die hübsche Nase ins Gehirn dreschen würde, werde ich mich um ihn kümmern.«
    »Angeber. Ich werde mich schieflachen, wenn ich dich mit einem blauen Auge wiedersehe.«
    »Du bist mir vielleicht ein Freund«, maulte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Vergiß es«, sagte ich und stieg in den Peugeot, während sich der Ex-Dämon zu den Taxis begab, die an der Ecke standen. Ich sah ihn im Rückspiegel noch einsteigen, dann bog ich um die Ecke und verlor meinen Freund aus den Augen.
    Zehn Minuten später stoppte ich meinen Wagen vor dem Haus, in dem Trevor Bloom wohnte. Seine Adresse hatte ich aus dem Telefonbuch. Ich hoffte, daß er sich nicht mehr bei Jeremy Church, sondern zu Hause aufhielt, und meine Hoffnung erfüllte sich.
    Auf mein aggressives Läuten riß er die Tür auf.
    Mein Daumen blieb auf dem Klingelknopf liegen. Ich grinste ihn an.
    »Wollen Sie nicht zu läuten aufhören, Ballard?« bellte er mich an.
    »Warum denn so unfreundlich? Ich könnte fast denken, ich wäre nicht willkommen.«
    »Sind Sie auch nicht. Was wollen Sie hier? Ich will mit Ihnen nichts zu schaffen haben.«
    »Nur ein paar Fragen, dann bin ich gleich wieder eine Wolke und Sie haben ihre Ruhe.«
    »Keine Fragen, Tony Ballard!«
    »Nun seien Sie doch nicht so unfreundlich. Ich bin nicht gekommen, um Sie zu verprügeln, wie ihr es mit Raoul Kellerman gemacht habt. Ich will bloß mit Ihnen reden.«
    »Sie haben anscheinend was mit den Ohren, Ballard!« stieß Trevor Bloom gereizt hervor. Seine Augen schossen Blitze auf mich ab. Sie ließen mich kalt. »Ich sagte, Sie sollen die Kurve kratzen.«
    »Ihr habt Jane Jingle abgeholt!«
    »Wer behauptet das? Kellerman? Er lügt!«
    » Ich behaupte es!«
    »Daß Sie nicht alle Latten am Zaun haben, ist mir schon längst aufgefallen.«
    »Wohin habt ihr Jane gebracht?«
    »Ich verstehe immer nur Bahnhof und Koffer klauen!«
    »Aber Sie denken, ich hätte was mit den Ohren. Dabei sind Ihre Gehörgänge verlegt. Mann, lassen Sie’s nicht darauf ankommen, daß ich die Geduld verliere. Ich will Ihnen nicht drohen, aber wenn ich

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