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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Jane hingebracht?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Nur so, weil es mich interessiert.«
    »Sie ist in dem Haus in Camberwell gut aufgehoben. David und Ray passen auf sie auf. Von wo aus rufst du an?«
    »Ich bin in der Bowlinghalle.«
    »Ist bei dir allen Okay?« wollte Trevor Bloom wissen.
    »Klar, warum fragst du?«
    »Sei auf der Hut. Bei mir ist ‘n Privatdetektiv aufgekreuzt. Tony Ballard ist sein Name. Hat mich mit Fragen nach Jane gelöchert. Als ich ihm die Tür auf die Visage schmeißen wollte, kam’s zum Handgemenge, bei dem ich nicht gerade die beste Figur gemacht habe. Ballard hatte mich schon auf dem Boden. Aber dann tauchte Sean auf und knipste ihn ab. Jetzt liegt er hier auf der Couch und ahnt noch nicht, was wir mit ihm vorhaben.«
    George Gabby beendete das Gespräch.
    »Sehr gut«, sagte Mr. Silver lobend. »Nun will ich die genaue Adresse von diesem Haus in Camberwell hören.«
    Der ehemalige Boxer nannte die Adresse.
    »Fein«, meinte der Ex-Dämon. »Damit bist du aber noch nicht entlassen. Wir haben noch zusammen etwas vor. Verabschiede dich von deinen Puppen, zieh deine Straßenschuhe an und komm mit mir. Wir werden deinem Freund Trevor Bloom einen Besuch abstatten, und du wirst auf meiner Seite stehen.«
    ***
    Mary Jones war Mädchen für alles in der Redaktion. Sie kochte Kaffee, trug Manuskripte und Bürstenabzüge zwischen Journalisten und Setzern hin und her, sprang für kranke Reporter ein, schrieb hin und wieder ein unverfängliches Horoskop, das auf jeden Menschen paßte und niemals etwas Böses verkündete. Wenn Not am
    »Mann« war, betreute sie auch kurzfristig die Tierecke, sorgte für Zigaretten und auch dafür, daß die Portokasse rechtzeitig wieder aufgefüllt wurde. Sie führte Besucher durch den Büroirrgarten und war in der größten Hektik stets die Ruhe selbst.
    Alle diese Vorzüge wurden Jahr für Jahr, wenn sie Geburtstag hatte, von sämtlichen Kollegen herausgestrichen und lobend erwähnt.
    Seit zwanzig Jahren arbeitete sie nun schon hier, und niemand konnte etwas Nachteiliges über sie sagen.
    Sie war ein Juwel, das der Zeitung, so hofften alle, noch recht lange erhalten bleiben würde.
    Heute hatte sie wieder Geburtstag. Wieder ein Jahr älter geworden. Diesmal war es eine runde Zahl: 55.
    Ein ewig junges »Mädchen« für alles. Man konnte mit Liebeskummer und mit all seinen anderen Sorgen zu ihr kommen. Sie wußte zumeist Rat und Trost, obwohl sie selbst nicht verheiratet war. Sie hatte es – wie sie sagte – zwar mal probiert, aber die Geschichte war schiefgegangen, und sie hatte erkannt, daß sie für die Ehe nicht geschaffen war.
    Ein neuer Sektkorken knallte gegen die Decke. Jubel. Gelächter.
    Mary Jones’ Geburtstagsfeier glich immer einem kleinen Volksfest.
    Die Abendausgabe der Zeitung war draußen, und die meisten Journalisten brauchten sich erst morgen wieder den Kopf über eine Story zu zerbrechen.
    Woody Hyde hingegen hatte heute noch zu tun. Er formulierte gerade einen neuen Angriff auf Jeremy Church, sein liebstes Thema momentan. Er hatte nur mal schnell seine Glückwünsche bei Mary abliefern wollen, war aber dann hängengeblieben, denn es gab belegte Brote, und er hatte Kohldampf.
    Er gönnte sich eine halbe Stunde im Kreis der Kollegen, ein mittelgroßer Mann, blond und braunäugig. Im Augenblick sparte er auf einen Bart, sah ein bißchen ungepflegt aus, war aber entschlossen, dieses Stadium durchzuhalten.
    Nelly Floyd setzte sich neben ihn auf die Schreibtischkante. Eine lockere Freundschaft verband die beiden. Wenn sie füreinander Zeit hatten, waren sie zusammen. Ansonsten gingen sie getrennte Wege.
    »Hast du schon mit Mary angestoßen?« fragte Nelly.
    »Natürlich.«
    »Sie ist wunderbar. Ich liebe sie.«
    »Wir lieben sie alle.«
    Mary war von Kollegen umringt, lachte und scherzte, verteilte gerecht nach allen Seiten hin Küsse, war eine gepflegte, für ihr Alter noch recht flott aussehende Frau.
    »Sie kommt mir vor wie eine liebende Mutter, wir sind ihre Familie, ihre Kinder«, sagte Nelly und trank Sekt. »Rat mal, wie viele Gläser ich schon getrunken habe.«
    »Vier?«
    »Acht.«
    »Dann solltest du langsam die Bremse ziehen«, meinte Woody Hyde lächelnd.
    »Das Zeug schmeckt mir.«
    »Und morgen hast du einen Kopf wie ein Bienenkorb.«
    »Wer denkt schon an morgen? Wir leben heute. Niemand von uns weiß genau, ob es für uns noch ein morgen geben wird.«
    »Das ist Trinkerphilosophie«, sagte Hyde.
    Nelly lehnte sich an ihn und

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