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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Wand.
    McCurtin wurde durchgeschüttelt, und dann war Harry Erskine bei ihm. Der Mann stieß einen bösen Laut aus. Seine Fäuste flogen vor. Sie trafen, und ein wahres Trommelfeuer brach über Peter McCurtin herein, dem er nichts entgegenzusetzen hatte. Bewußtlos sank er zu Boden.
    Keuchend ließ der Mann von ihm ab. Er wischte sich über den Mund und die Augen. Seinen schweren Revolver hatte er weggesteckt. Vorläufig brauchte er ihn nicht.
    Wild starrte er auf den am Boden liegenden Mann. »Du bist schuld!« keuchte er. »Du bist schuld, daß sie gestorben ist. Nicht ich habe es getan, nein, du!«
    Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Peter schon nicht mehr am Leben.
    Aber er beherrschte sich.
    Noch…
    »Ich werde dich mitnehmen!« flüsterte er. »Du kommst in das Haus, und dort wirst du das erleben, was auch sie erlebt hat. Ich werde dich töten. Jahrelang habe ich darauf gewartet, jetzt ist es soweit. Warte nur ab, du Lump!«
    Der Anfall ging vorüber, und Harry Erskine beruhigte sich langsam. Sein Atem normalisierte sich. Harry begann logisch zu denken. Tagsüber konnte er die Wohnung nicht verlassen. Er mußte also warten, bis es dunkel geworden war. Und einen Wagen besaß er auch nicht. Also mußte McCurtin ihm seinen zur Verfügung stellen, denn das Autofahren hatte Harry in den fünfundzwanzig Jahren nicht verlernt. Er besaß damals schon einen Führerschein.
    Es dauerte zwar noch Stunden, bis es dunkel wurde, aber die gingen vorbei. Außerdem konnte Harry Erskine warten. Das hatte er lange genug gemußt. In dieser verdammten Anstalt, in der ihn jeder Stein anwiderte.
    Doch das war vorbei.
    Sein Blick fiel auf die Frau. Er runzelte die Stirn, ging dann hin und faltete den Mantel über ihrem Körper zusammen. Dann drehte er einen doppelten Knoten in den Gürtel, damit der Mantel nicht wieder aufklaffte.
    Als nächstes griff Harry in seine rechte Tasche. Was er brauchte, hatte er sich besorgt.
    Unter anderem das Messer, die Schußwaffe und die Schnur. Sie bestand aus reißfestem Kunststoff und würde allen Entfesselungskünsten zum Trotz halten. Harry faltete sie auf, faßte zuerst nach Peter McCurtins Hände und fesselte sie vor dem Körper. Er machte es geschickt, auch das hatte er lange genug geübt.
    Dann waren die Füße an der Reihe, und anschließend kümmerte er sich um die Rothaarige.
    Auch sie wurde gefesselt.
    Harry wußte noch nicht, was er mit ihr machen sollte. Vielleicht würde er sie mitnehmen. Es kam ganz darauf an, wie sie sich verhielt. Drehte sie durch, dann war es aus.
    Anschließend setzte sich Harry Erskine auf die Bettkante und wartete ab, bis die beiden aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachten. Bei Peter McCurtin dauerte dies eine halbe Stunde, bis er sich wieder regte. Zuerst stöhnte er, dann schaute er sich verwundert um und sah Harry auf dem Bett sitzen.
    Erkennen blitzte in seinen Augen auf. Die Erinnerung kehrte zurück und mit ihr die Kopfschmerzen.
    Harry lachte. »Jetzt bist du in meiner Hand, du Hundesohn. Ich kann mit dir machen, was ich will.«
    »Willst du mich umbringen?« stöhnte Peter.
    »Ja.«
    »Dann tu’s doch, zum Henker.«
    »Nicht hier. Im Haus.«
    Peter lachte bitter. »Und was hast du davon, wenn du mich umbringst?«
    »Genugtuung.«
    »Nein, die bekommst du nicht. Hast du dir eigentlich schon überlegt, daß Susan es damals freiwillig getan hat? Ja, sie hat sich mir an den Hals geworfen!«
    Harry Erskine sprang hoch. »Hör auf!« schrie er. »Hör auf zu reden, sonst…« Blitzschnell zog er sein Messer, kam mit schnellen Schritten auf Peter zu und hielt ihm die Spitze dicht vor die Augen. »Soll ich? Legst du es tatsächlich darauf an?«
    Da schwieg Peter McCurtin. Er hatte eingesehen, daß mit diesem Mann nicht zu reden war. Harry Erskine war in der Tat wahnsinnig. Und er, Peter McCurtin, befand sich in der Hand dieses gefährlichen Irren. Langsam bereitete er sich darauf vor, den nächsten Tag nicht mehr zu erleben…
    ***
    Aus den beiden Stereo-Lautsprechern drang der Song ›Adieu Adeline‹, vom Orchester Anthony Ventura sanft intoniert, eine Melodie zum Träumen.
    Mir gefiel das Lied sehr, nur träumen, das konnte ich mir beim besten Willen nicht leisten. Ich fuhr. Aber Jane, die neben mir hockte, hatte den Sitz zurückgestellt und hielt die Augen halb geschlossen.
    »Weißt du, wozu ich jetzt Lust hätte?« fragte sie.
    »Ich auch«, sagte ich.
    »Nein, nicht, was du wieder denkst. Ich möchte jetzt in einer kleinen Bar sein, mit einer ebenso

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