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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Ich huschte über die Straße. Die Tür ging auf. Sogar der Zündschlüssel steckte.
    Well, es war ein Kinderspiel, den Wagen wegzufahren. Ich ließ ihn ganz leise davonschnurren und suchte mir in einer Seitenstraße einen Hinterhof, in dem es so stockdunkel war, dass ich mit der vorderen Stoßstange einen Betonpfahl für die Wäsche rammte.
    Ich stieg aus, zog den Zündschlüssel ab und lief hastig zurück. Vor dem Lokal war noch alles ruhig. Ich ging nicht wieder zurück zu meinem Glaskasten, sondern blieb dicht neben der Tür, durch die die drei Gangster das Lokal betreten hatten, stehen. Nur ein uniformierter Polizist bummelte gelangweilt auf dem Bürgersteig.
    Lange Zeit geschah überhaupt nichts. Lieutenant Blackscon hielt Wort. An der linken Brusttasche des Polizisten sah ich die Signalpfeife baumeln.
    Als der Cop an mir vorbeiging, warf er mir einen kurzen, forschenden Blick zu. Er sprach mich aber nicht an, sondern sah gleich darauf weg, als er merkte, dass ich seinen Blick entdeckt hatte.
    Seine Schritte hallten laut auf dem Pflaster. Die genagelten Schuhe des Mannes machten sicher nicht ‘mehr Krach als gewöhnlich, aber mir dröhnte das Geräusch seiner Schritte überdeutlich in den Ohren. Viertel nach neun.
    Noch immer ließen sich die drei Gangster nicht wieder blicken.
    Auch in dem Lokal war alles ruhig. Jedenfalls war kein besonderer Lärm. Aus den offenstehenden Lüftungsklappen in den oberen Teilen der Fenster vernahm man zwar das gedämpfte Stimmengewirr einer Menge Leute, man hörte Gläserklirren und das Klappern von Essbestecken, aber sonst gab es nichts zu hören. Schon gar nichts, was etwa auf eine Schlägerei im Innern des Lokals hätte schließen lassen.
    Ein paar Schritte weiter war die Tür zum zweiten Raum der Kneipe.
    Beide hatten ja einen Zugang zur Straße. Aber da die Gangster ihren Wagen genau vor dieser Tür stehen gelassen hatten, durfte man annehmen, dass sie auch hier wieder herauskommen würden.
    Bis nach zehn wartete ich vergebens. Dann ging die Tür, und ich hörte die Stimme eines Mannes, der zu irgendwem sagte: »Verdammt, wir hätten uns auch ein bisschen beeilen können. Wir haben fast zwei Stunden da drin gesessen!«
    »Macht doch nichts«, entgegnete ein anderer. »Wir haben doch Zeit!«
    Jetzt kamen sie heraus.
    Sie waren es.
    Ich warf meine Zigarette weg. Vorn, zur nächsten Tür, hin tauchte Phil plötzlich auf.
    »Verdammt, wo ist der Wagen?«, schrie einer der Drei plötzlich.
    Sie stutzten. Jetzt war der günstigste Augenblick. Ich trat einen Schritt auf sie zu., »FBI«, sagte ich. »Sie sind…«
    Weiter kam ich nicht. Sie starrten mich mit entgeisterten Gesichtern an. Nur einer schaltete blitzschnell. Seine Hand fuhr in die Achselhöhle.
    Ich war sofort am Mann. Ein Uppercut knallte ihm an das ungedeckte Kinn. Er taumelte zurück und fiel genau auf Phil. Beide stürzten. Ich hatte keine Zeit, um mich um sie zu kümmern. Und mit einem ohnehin schon angeschlagenen Mann würde Phil wohl fertig werden.
    Die beiden anderen kapierten endlich, was es für sie geschlagen hatte. Sie hetzten quer über die Straße und verschwanden in der Schaufensterfront. Ich wollte ihnen nach, als die ersten Schüsse fielen.
    Ich schaffte es bis zur Bordsteinkante und drückte mich eng in die Gosse. Zum Glück war trockenes Wetter. Vorsichtig peilte ich die Lage. Drüben auf dem Bürgersteig schlug sich Phil mit dem Mann herum, den ich auf die Reise geschickt hatte.
    Ich holte Luft, spannte die Muskeln und wetzte mit einem Satz über den freien Bürgersteig zwischen zwei Schaufensterkästen hinein. Dort ging ich in Deckung.
    Weiter unten in der Straße ertönten die gellenden Pfiffe des Polizisten. Wenig später heulten die Sirenen von Funkstreifenwagen. Blackscon funktionierte.
    Plötzlich klirrte etwas laut und schrill. Eine Menge Glasscherben prasselte irgendwohin.
    Ich lief dem Geräusch nach geduckt an den Ausstellungskästen entlang. Da sah ich die Bescherung.
    Sie hatten eines der inneren Schaufenster, durch das man unmittelbar in das Geschäft blicken konnte, eingeschlagen und kletterten gerade hinein.
    Ich zog meine Kanone.
    »Stehen bleiben! Ich schieße!«
    Der Letzte drehte sich um und schoss ziellos zurück. Die Kugeln zersiebten Glas, gingen aber in eine ganz andere Richtung.
    Ich setzte ihnen nach. Als ich durch das zerschlagene Fenster sprang, waren sie bereits an der Rückwand des Geschäftes angekommen und jagten eine breite Treppe hinauf.
    Auf einem Treppenabsatz

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