0076 - Bills Hinrichtung
Schneide in den Pfahl und blieb stecken. Bevor der Kopflose sie herausziehen konnte, riß Suko seine mit geweihten Kugeln geladene Pistole hervor und zeigte dem Kopflosen die Mündung.
»Hör auf!« warnte der Chinese.
Der Kapuzenträger verstand ihn. Er stand wie festgeleimt und hatte beide Hände um den Stiel der Waffe geklammert.
Suko wollte den Mann nicht töten, er wollte mit ihm reden, und herausbekommen, was Sinistro vorhatte und wo er Bill Conolly versteckt hielt.
Vielleicht wußte der Kopflose etwas.
Unter der Kapuze drang ein dumpfes Knurren hervor.
Drohend und gefährlich.
Mit einem Ruck riß der ehemalige Reporter die Axt aus dem Holz des Pfahls.
Suko verzog das Gesicht.
Sein Finger krümmte sich um den Abzug…
Der Henker holte erneut zum Schlag aus.
Da ließ Suko die Waffe sinken. Nein, er wollte es anders versuchen. Nur nicht töten!
Der Kapuzenmann kam mit einer anderen Variante. Er schlug jetzt schräg zu. Es war ein gefährlicher Hieb, der Sukos Schulter getroffen hätte.
Der Chinese drehte ab.
Dann konterte er. Bevor der Kopflose ein weiteres Mal zuschlagen konnte, flog Sukos rechtes Bein hoch, und die Fußspitze traf seinen Gegner etwa in der Körpermitte.
Der Kopflose flog zurück.
Sofort setzte Suko nach.
Diesmal kam der andere Fuß. Er klatschte gegen das Brustbein des Henkers, und der Kopflose ging zu Boden, war aber gedankenschnell wieder auf den Beinen, da er keine Schmerzen spürte und auch nicht bewußtlos werden konnte.
»Gib auf!« forderte Suko.
Der Kapuzenmann rollte sich gegen Sukos Beine, und der Chinese mußte hastig zurückspringen, sonst hätte ihn die Schneide der Axt noch getroffen.
Er schimpfte wild.
Langsam gewann Suko die Überzeugung, daß er mit Warnungen nicht mehr weiterkam. Nun mußte er handeln.
Diesen Berserker konnte man nur mit einer geweihten Silberkugel stoppen. Das Geschoß schaltete ihn nicht nur aus, sondern gab ihm auch den inneren Frieden zurück.
Suko kam gar nicht dazu, den Stecher durchzudrücken. Der Kopflose ging zum Generalangriff über. Seine Schläge kamen blitzschnell und sollten auf Suko wie Hagelkörner niederprasseln.
Links, rechts – rechts, links, so drosch er zu.
Immer wieder pfiff die scharfe Schneide durch die Luft. Suko hatte es nur seinen außergewöhnlichen Reflexen und Reaktionen zu verdanken, daß er kein einziges Mal getroffen wurde, obwohl die Schneide manchmal sehr dicht an seinem Gesicht vorbeizischte.
Der Chinese wurde in die Defensive gedrängt. Er geriet immer näher an die Schränke, in denen die Köpfe standen.
Dann konnte er nicht mehr weiter.
Entweder schießen – oder…
Da holte der Kapuzenträger zu einem vernichtenden Hieb aus. Er schlug die Axt von oben nach unten, wollte Suko den Schädel spalten, und der Chinese sah nur noch eine Chance.
Er ließ sich in die Knie sacken.
Die Axt sauste über ihn hinweg. Im nächsten Moment vernahm Suko einen dumpfen Aufprall, dann splitterte Glas und anschließend geschah etwas, das den Chinesen mit Grauen erfüllte.
Suko wischte zur Seite weg, kam wieder hoch, hielt die Waffe schußbereit und sah, was geschehen war.
Die Axt hatte den kleinen Schrank zertrümmert. Sie war durch die obere Platte gefahren und hatte den sich im Schrank befindlichen Kopf getroffen.
Der Kapuzenmann hatte sich mit seiner Axt selbst umgebracht!
Ein markerschütternder Schrei hallte durch den Kellerraum. Ein Schrei, wie Suko ihn selten vernommen hatte, der aber alle Qualen ausdrückte, die der Kopflose empfand.
Kaum war das Echo verhallt, gellte ein zweiter Schrei auf.
Suko schritt unwillkürlich zurück. Er hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, so grausam und schrecklich war dieser Ruf.
Danach – Stille.
Der Kapuzenmann sackte zusammen.
Langsam ging er in die Knie. Da die Axt noch feststeckte, riß er den kleinen Kasten mit. Er prallte neben ihm zu Boden und zersplitterte völlig.
Wieder ein Schrei.
Doch diesmal leiser, mehr ein verzweifeltes Seufzen. Und diesen Laut hatte, wie auch schon die anderen beiden, nicht der Torso ausgestoßen, sondern der Kopf.
In ihm waren noch alle Empfindungen vereint.
Welch ein Wahnsinn…
Dann verging der Kopf. Die Augen machten den Anfang. Sie waren zuvor noch weit aufgerissen, doch nun brachen sie. Der Blick wurde leer und tot.
Danach verfiel der Schädel. Die Haut löste sich ab, blanke Knochen erschienen, und zurück blieb ein Totenschädel, der, als Suko ihn anstieß, auseinanderfiel.
Der Chinese bückte sich und hob
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