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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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länger aus. Wenn die Henker nichts taten, dann wollte er sie angreifen.
    Bill Conolly war bereit, in der nächsten Sekunde loszuspringen.
    Da schritten die beiden Maskierten vor.
    Bill Conolly rechnete fest damit, daß nun sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Aber wehrlos wollte er sich beileibe nicht fertigmachen lassen.
    Er stellte sich so hin, daß er einen einigermaßen festen Stand besaß. Die Arme hielt er leicht angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt.
    Die Kapuzenträger hatten die Arme mit ihren mörderischen Waffen noch nicht erhoben. Nach wie vor hingen sie locker an den rechten Seiten ihrer muskelgestählten Körper herab.
    Sie passierten den Stuhl.
    Der Mann rechts neben Bill ging etwas schneller. Er streckte seinen linken Arm aus, um den Reporter zu packen.
    Doch Bill Conolly war schneller.
    Blitzschnell tauchte er unter diesen Griff hinweg, packte selbst mit beiden Händen das Gelenk des Kopflosen, bückte sich, drehte sich dabei, und dann flog der Henker über seine Schulter hinweg, knallte dort auf das Gestein, wo es leicht abschüssig wurde, und rollte in die bleigraue See.
    Dort aber lauerte das Monster…
    Es war kein Schrei zu vernehmen, kein Ruf nach Hilfe, als das Monster sich auf den Kopflosen stürzte. Noch einmal riß dieses Tier sein gewaltiges Maul auf.
    Dann schnappten die Zähne zu.
    Bill hörte es knirschen und knacken – er schaute gar nicht erst hin. Der Maskierte starb, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Blieb noch der zweite.
    Und der kam.
    Bill rechnete damit, daß er die gefährliche Axt heben würde, um ihn zu köpfen, doch er sah sich getäuscht. Der Kopflose machte keine Anstalten, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen.
    Bill lachte. »Komm nur!« rief er, »los, du Winzling, ich werde dich das Fürchten schon lehren.«
    Der Kapuzenträger stampfte heran.
    Plötzlich geschah es.
    Bill Conolly glaubte, sein Körper würde in Stücke gerissen. Unsichtbare Hände zerrten und zurrten an ihm. Bill schrie, die Welt vor ihm drehte sich, wurde zu einem einzigen furiosen Wirbel, der rasende, farbige Kreise produzierte, Bill packte, hochzog und hineintauchte in eine absolute Schwärze.
    Dann wußte der Reporter nichts mehr…
    ***
    Mit einem Ruck streifte ich die Kette über meinen Kopf, hielt das silberne Kreuz in der Hand und schleuderte es dorthin, wo sich der Spuk befand.
    Ein gräßlicher Schrei, ein Stöhnen, ein Fluch.
    Der Spuk heulte auf.
    Das geweihte silberne Kreuz konnte ihn zwar nicht vernichten, aber es würde ihn schwächen. Ich hoffte, so stark, daß er nicht mehr eingreifen konnte.
    Und ich hatte Glück.
    Der Spuk wimmerte.
    Jetzt stand nur noch ein Gegner vor mir.
    Sinistro hatte meine überraschende Attacke wohl mitbekommen, aber er reagierte nicht. Höchstwahrscheinlich stand er noch zu sehr unter dem Schock des eben Erlebten. Daß wir seinen Kopf gefunden hatten, das packte er wohl nicht.
    Und auch Suko staunte. Ich hatte ihm nichts von meinem verzweifelten Plan mitgeteilt, doch als mein flüchtiger Blick ihn streifte, sah ich das Grinsen auf seinem Gesicht.
    Der Chinese war okay.
    Breitbeinig blieb ich stehen. Von dem Spuk drohte mir vorerst keine Gefahr mehr. Das Silber bannte ihn, es hielt ihn praktisch in einer magischen Fessel.
    Doch Sinistro hatte Verdacht geschöpft. »Das war der Spuk, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?« drang mir seine Stimme aus dem Oval entgegen.
    »Nichts.«
    Sinistro lachte. »Dein Spiel ist schmutzig, Sinclair. Du willst mich reinlegen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Himmel, was schwitzte ich. Als kalte Schicht lag mir der Schweiß auf meinem Körper. Nun stellte ich fest, daß auch ich Nerven besaß.
    »Nicht ich habe dich reinlegen wollen, du wolltest uns eine Falle stellen.« Ich drehte den Spieß nur um. »Warst du es nicht, der den Spuk hat herkommen lassen?«
    »Nein, ich…«
    »Rede nicht!« Ich spielte den Wütenden und zeigte auf Suko. »Wir werden ihm seinen Kopf nicht zurückgeben. Er hat ein falsches Spiel getrieben, und ich lasse mich nicht gern reinlegen. Ich dachte immer, er wäre scharf auf seinen Kopf und wollte ihn unter allen Umständen zurückhaben, doch wie mir scheint, ist das nicht so. Komm, wir gehen wieder.«
    »Nein, bleibt hier!«
    Ich hatte mich bereits halb gedreht. »Und warum sollen wir noch mit dir verhandeln?«
    »Denk an Bill Conolly!«
    Da hatte er recht. An meinen Freund dachte ich die ganze Zeit über. Ich fieberte innerlich, aber das konnte und wollte ich vor

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