Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0077 - Der Mörder aus dem Nichts

0077 - Der Mörder aus dem Nichts

Titel: 0077 - Der Mörder aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder aus dem Nichts
Vom Netzwerk:
antwortete Cols.
    »Ich möchte den Mann sprechen, der als erster nach dem Kassierer den Tresorraum betrat«, verlangte ich.
    »Das war der Direktor!«
    Mr. Myers erzählte mir den Vorgang mit vielen Worten. Aus seinem Treppenrutscher entstand dabei ein lebensgefährlicher Sturz.
    »Sind Sie unsicher auf den Beinen, Mr. Myers?« fragte ich.
    »Eigentlich nicht, aber in der Aufregung muß ich wohl fehlgetreten sein. Anders kann ich es mir nicht erklären, sonst müßte mir ja irgendwer einen Fuß zwischen die Beine geschoben haben.«
    »Und das ist nicht möglich?«
    Er zuckte die Achseln. »Da war ja niemand«, antwortete er etwas kläglich, »obwohl…« Er stockte.
    »Obwohl — was?« ermunterte ich ihn. »Na, ich hatte tatsächlich das Gefühl, jemand hätte mir seinen Fuß zwischen die Beine gesetzt. Ich weiß nicht recht, wie ich es Ihnen erklären soll. Ich fühlte einen Widerstand, und dann stürzte ich.« Er lachte unsicher. »Muß aber doch so gewesen sein, daß ich mich in die eigenen Füße verhedderte, denn es war ja niemand auf der Treppe. Sicherlich hat mein rechter Fuß den linken als etwas Fremdes gefühlt, und der linke Fuß…«
    »Schon gut, Mr. Myers«, winkte ich ab. »Haben Sie eine Vorstellung, wie der Überfall vor sich gegangen sein kann?«
    Er senkte die Stimme zum Flüsterton.
    »Jawohl, das war nämlich kein Überfall, sondern eine abgekartete Sache. Toster besaß einen Bundesgenossen. Er schmuggelte ihn ein, ließ sich von ihm niederschlagen, selbstverständlich auf eine Weise, die ihn nicht ernsthaft verletzte, gab seinem Kumpan Gelegenheit zur Flucht und betätigte dann erst das Alarmsignal.«
    »’ne Möglichkeit«, gab ich zu, »die einiges für sich hätte, wenn Sie uns auch noch sagen könnten, wie der Kassierer seinen Kumpan hinausgemogelt hat.«
    Nein, das konnte er uns leider nicht sagen, und so beendete ich die Unterredung mit dem Filialdirektor und wandte mich den Angestellten und Bankkunden zu, die sich im Augenblick des Alarms im Schalterraum befunden hatten.
    Das Ergebnis war bei allen das gleiche. Niemand hatte einen Fremden gesehen.
    Ein Mann, der Carosto hieß, und der einen Scheck abholen wollte, sagte: »No, Sir, niemand kam heraus, aber einigemal pendelte diese Tür dort!«
    Er meinte die Tür, die den Schalterraum und den Eingang zum Tresor trennte. Es war eine Pendeltür, die leicht in den Angeln ging, als ich sie probierte. Die Aussage des Mannes war bedeutungslos. Ein Windzug genügte, um die Tür in Schwingungen zu versetzen, und Wind hatten die Leute in der Bank genug gemacht, als sie nach dem Schrillen des Alarms hin und her rannten.
    »Ich glaube, wir brechen ab und fahren zum Krankenhaus. Ich hoffe, dieser Kassierer ist vernehmungsfähig«, sagte ich zu Inspektor Cols.
    MacGroom, der Mann von der Bankzentrale, stellte sich uns in den Weg, als wir gehen wollten.
    »Kann ich eine Erklärung haben, wie der Überfall vor sich gegangen ist?« fragte er höflich, aber eisig.
    »Tut mir leid«, antwortete ich, »aber ich habe selbst keine Ahnung, es sei denn, alle Angestellten Ihrer Filiale und die anwesenden Kunden steckten unter einer Decke.«
    »Halten Sie das für möglich?«
    »Wenn ein fetter Brocken bei dem Überfall herausgesprungen wäre, würde ich es für immerhin nachprüfenswert halten. — Für zwölftausend Dollar ist es undenkbar. — Wir informieren Sie, sobald wir etwas wissen. Guten Tag, Sir!«
    Draußen stoppte mich ein kleiner, zappeliger Mann mit Wieselaugen.
    »Presse, Mister«, sprudelte er hervor und hielt seinen Ausweis hoch. »Pell Baker vom ›Star Evening‹. Das aktuellste Blatt Amerikas. — Was Interessantes passiert?«
    »Winziger Banküberfall von Einzelgänger«, antwortete ich.
    Er lächelte mit dem Ausdruck eines hungrigen Fuchses. »Seit wann kümmert sich das FBI um kleine Sachen? Sie sind doch einer von den G-men, die bei dem Einfangen der Irren mitgewirkt haben?«
    Jetzt wußte ich wieder, wer der Bursche war.
    »Ach, Sie sind der Reporter, der die alberne Geistergeschichte ausgekocht hat?«
    Durch solche Sätze war er nicht zu erschüttern.
    »Meine beste Story! Hat sie Ihnen gefallen?«
    »Reden wir nicht davon. Nach Informationen über das, was hier geschehen ist, können Sie sich bei der Pressestelle erkundigen. Wiedersehen, Mr. Geisterseher.«
    Ich ließ ihn stehen, und Inspektor Cols, Phil und ich fuhren zu dem Hospital, in das man den überfallenen Kassierer gebracht hatte.
    Dem Mann ging’s relativ gut. Von dem

Weitere Kostenlose Bücher