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008 - Der schlafende König

008 - Der schlafende König

Titel: 008 - Der schlafende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Spion der Grauen Eminenzen ertappt hatte: Er war ein notorischer Klaubruder. Dass die Broglianer ihm die Ohren nicht noch länger gezogen hatten, deutete an, dass sie zumindest keine Unmenschen waren.
    Andererseits, dachte er, als sein Blick auf Sepps Lauscher fiel, weiß ich nicht, wie seine Ohren ausgesehen haben, bevor er hier eingestiegen ist…
    Matt war sich nicht mehr ganz sicher, ob der Gnom wirklich für die Grauen Eminenzen arbeitete. Unter Umständen war er nur ein pathologischer Dieb und Lügenwicht. Aber im Moment hatte er keine Wahl. Er musste Sepp Nüssli vertrauen.
    »Vertraut mir«, sagte Sepp, als hätte er Matts Gedanken gelesen, als sie sich eine Etage tiefer in eine Nische drückten. Das Geräusch fester Schritte drang an ihre Ohren.
    »Ich bringe euch hier raus. Und dann sagt Aruula mir, wie ich ins Reich der Dreizehn Inseln finde…«
    Die Schritte kamen von unten. Mehrere Männer polterten die Treppe hinauf. Matt hörte das Klirren und Scheppern von Metall.
    Sepps Blick irrte von einer Tür zur anderen. Matt brach allmählich der Schweiß aus.
    »Dort hinein…« Sepp zerrte an Matts Hosenbein und stürmte auf die gegenüberliegende Seite des Ganges. »Dort sind wir sicher.«
    Matt riss die Tür auf und eilte lautlos in den dahinter liegenden Raum. Aruula folgte ihm auf dem Fuße und blieb wie 'erstarrt stehen.
    Hinter ihnen bogen die Schritte um die Ecke.
    ***
    Als kleiner Junge hatte Matt sich oft gefragt, wie wohl ein König lebt. In seiner Heimatstadt Riverside hatten leider keine Könige gewohnt.
    An Claude De Broglie war jedenfalls rein gar nichts königlich. Auch wenn er sich die größte Mühe gab, mit seinem hermelinbesetzten roten Umhang, der sechszackigen Krone auf seinem Quadratschädel und dem Apfel in der Hand wie ein solcher auszusehen.
    Sein Aufzug roch dermaßen nach Schmierenkomödie, dass Matt alle Mühe hatte, sich ein Lachen zu verbeißen.
    Zum Lachen gab es eigentlich auch keinen Grund, denn neben dem König standen drei Herren in dunkelbraunen Kutten und musterten die Ausbrecher mit steinernen Mienen. Rechts und links von Matt, Aruula und Sepp reihte sich ein halbes Dutzend pistolenbewehrter Helm und Harnischträge wie. Cäsars Prätorianer. Matt wagte sich kaum umzudrehen. Eine Flucht war eh sinnlos. Man hätte sie in Nullkommanichts in Siebe verwandelt.
    »Was soll das dreiste Grinsen in Seinem Gesicht?« fragte De Broglie ungehalten. Er biss in den Apfel und deutete mit einem anklagenden Zeigefinger auf Commander Drax.
    »Weiß Er denn nicht, wen er vor sich hat?« Matt stierte ihn an. Ihm fiel nichts dazu ein.
    »Er steht vor Claudius dem Ersten«, sagte De Broglie hochnäsig, »dem Gottkaiser aller bekannten Universen.«
    »Uf d'Chnü, du Hund, wän du mitme König redsch!« sagte eine kehlige Stimme hinter Matt. Kein Zweifel, die jahrhundertelange Unterkühlung, hatte das Großhirn Seiner Majestät beschädigt. Der schlafende König war nun zwar hellwach, aber dafür total gaga.
    ***
    Der Himmel mochte wissen, wie seine Pläne aussahen…
    Diesmal hätten sie wenigstens auf eine andere Stelle hauen können, dachte Matt, als er wieder zu sich kam. In seinem Kopf wurden heftige Straßenbauarbeiten ausgeführt. Alle Knochen taten ihm weh.
    Als er die Augen aufschlug, graute der Morgen. Er war wieder im Turmzimmer. Als sein Blick aufs Fenster fiel, gewahrte er Aruula.
    Sie trug Sepp Nüssli auf den Armen. Der Gnom lugte aus dem Fenster und kommentierte mit leiser Stimme etwas, das er dort draußen sah.
    »Joijoijoi«, murmelte er, »die sehen aber gar nicht gut aus… Guck dir den da mal an…«
    Matt richtete sich mühsam auf. Als er auf den Beinen stand, erfasste ihn heftiger Schwindel. Von draußen drang Stimmengemurmel an sein Ohr. Außerdem hörte er eine Menge Stiefelschritte. Sie klangen weniger zackig als ziemlich erschöpft und lädiert.
    Als er das Fenster erreichte und sich ächzend neben Aruula auf die Fensterbank stützte, erblickte er etwa zwei Dutzend abgekämpfte Ordensbrüder, die vom Wald her auf den Tempel zuwankten. Von einer geordneten Marschkolonne konnte keine Rede sein. Die meisten Krieger sahen aus, als hätten sie sich mit Taratzen gerauft. Ihre Helme waren zerbeult, ihre Brustpanzer blutfleckig und von Säbelhieben gespalten. Nicht wenige von ihnen hielten verbogene und abgebrochene Schwerter in der Hand. Die ganze Truppe machte den Eindruck, als läge ein militärisches Fiasko hinter ihr.
    Im dämmerigen Morgenlicht fiel Matts Blick auf

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