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008 - Hexenbalg

008 - Hexenbalg

Titel: 008 - Hexenbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gimone Hall
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lächelte nachdenklich. »Hätten wir ein Kind gehabt, wäre ich mit übernatürlichen Dingen gar nicht in Kontakt gekommen.«
    »Sie wollen damit sagen, mit dem Kind hätten Sie keine Zeit für ein Hobby gehabt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist mehr als eine Liebhaberei. Ich steckte knietief drin, bin sozusagen gefangen. Anfangs wollte ich daran glauben, und es fiel mir in meinem Kummer auch nicht schwer. Später, als das Glauben schmerzlicher wurde als der Kummer, konnte ich nicht mehr aufhören zu glauben. Deswegen rede ich mir ein, dass es nur ein Hobby wäre. Ich trachte, die Dinge rational zu sehen, kann mich aber nicht ganz losmachen.«
    Beth bemerkte jetzt – zum ersten Mal an diesem Abend – jenen durchdringenden Blick, mit dem er sie damals im Laden angesehen hatte. Er fuhr fort: »Bei Ihnen ist es doch auch so, nicht wahr? Sie sträuben sich, daran zu glauben. Das ist uns beiden gemeinsam.«
    »Ja, ja – reden Sie nur weiter. Wie hat es begonnen? Was hat Ihre Kinderlosigkeit damit zu tun?«

»Wenn ich ein Kind gehabt hätte, wäre ich nach Jans Tod nicht so völlig verloren gewesen. Ich hätte mich dem Kind widmen müssen und hätte nie den Versuch unternommen, Jan über das Grab hinaus zu folgen.«
    »Über das Grab!«
    »Im Himalaja bekam sie Fieber, irgendeine seltsame Krankheit, die dort vorkommt. Ich musste sie allein zurückschaffen, niemand von der Expedition wollte mir dabei helfen. Es war irgendein Aberglaube mit dem Fieber verknüpft, und ich begann die Leute dafür zu hassen. Aber bald musste ich entdecken, dass unter der Oberfläche der Aufgeklärtheit bei mir derselbe Aberglaube steckte. Wir machten neben einem kleinen Wasserfall Rast, und ich ging, um Wasser zu holen. Als ich zurückkam, war sie tot. Sie starb auf einem wunderschönen Fleckchen Erde. Nach meiner Rückkehr fing es mit den sonderbaren Vorfällen an. Sie schienen auf seltsame Weise von unserem Haus Besitz ergreifen zu wollen. Läden, die geschlossen waren, standen auf einmal offen. Eines ihrer Lieblingsbücher war nicht mehr an Ort und Stelle. Ich wartete ungeduldig auf jedes unerklärliche Vorkommnis, und schließlich schlug mein Freund vor, ich sollte durch ein Medium Kontakt mit ihr aufnehmen. Manchmal glaubte ich, nahe dran zu sein. Aber ich habe sie nie erreicht.«
    Er lächelte ihr zu. »Wahrscheinlich dumm, aber manchmal suche ich sie immer noch. Ich kann es nicht lassen.«
    »Treten diese sonderbaren Vorfälle noch immer auf?«
    »Nein, schon lange nicht. Manchmal bilde ich mir etwas ein, das sich dann aber auf natürliche Weise erklären lässt.«
    Nun trat eine Gesprächspause ein. Beth starrte aus dem Fenster. Jim Sanders unterbrach das Schweigen.
    »Und jetzt erzählen Sie Ihre Geschichte. Was ist mit dieser Effie? Ist sie die Bekannte, die die ägyptische Hand besitzt?«
    »Ja. Meine Geschichte ist ganz einfach, müssen Sie wissen. Ich bin der Meinung, dass mein Kind in der Obhut einer Hexe aufwächst.«
    Das sagte sie so obenhin, aber er runzelte die Stirn. »Dann ist Ihr Problem ja größer als meines.«
    »Wenn ich wirklich daran glaubte«, ergänzte sie. »Aber ich tue es nicht.«
    Er lächelte. »Ich weiß, ich weiß. Wir beide müssen einen Pakt schließen. Ich glaube, was Sie sagen, und Sie glauben, was ich sage. Vorausschicken müssen wir, dass keiner von uns ein Wort davon glaubt.«
    Beth lachte. »Das müssen wir mit einem Handschlag besiegeln«, schlug sie vor, und sie reichten einander über den Tisch hinweg die Hand. Beth hatte ihre Meinung über Jim Sanders vollständig geändert. Seit langer Zeit war er der erste gewesen, der sich ihre Ängste anhörte, ohne die Nase zu rümpfen oder sie zu verurteilen.
    »Wir sollten uns regelmäßig treffen«, sagte Jim, während sie hinaus zum Wagen gingen. Und als sie nicht widersprach, fügte er hinzu: »Und als erstes wollen wir herausbekommen, wer die Wohnung dieser E. Saxton bewohnt. Diese Sache übernehme ich selbst. Es wird nicht schwer sein. Ich kenne mich da aus.«
    Jim brachte sie nach Hause. Karen saß vor dem Fernseher und naschte Süßigkeiten. So sehr der Film sie fesselte, sie konnte doch nicht umhin zu bemerken, wie spät Beth diesmal nach Hause käme. »Jede Wette, dass du mit diesem schrecklichen Menschen aus warst. Mit diesem … Jim …«
    »Diesmal hast du recht«, entgegnete Beth schnippisch.
    »Ach, in dieser Beziehung habe ich immer recht.« Und Karen hatte nur mehr Augen für den Film.
    Beth ging ins Schlafzimmer. Ja, die

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