0084 - Rekruten für Arkon
beachten."
Rhodan gab keine Antwort. Nachdenklich sah er zu, wie Gucky an Rosberg und Gorlat vorbeiwatschelte, um einige Worte mit dem afrikanischen Teleporter Ras Tschubai zu wechseln. John Marshall, der Einsatzleiter der Mutanten, unterhielt sich gerade mit Bully. Immer mehr Leute erschienen am Höhleneingang. Die Hauptarbeit des Vertrauens schien beendet. Man wartete.
„Gucky! Ras!" rief Rhodan und ging auf die Genannten zu. „Ich hätte einige Fragen an euch."
„Immer zu!" munterte der Mausbiber ihn auf. „Wenn du mich fragst, wir sitzen hier in einer regelrechten Mausefalle."
„Gucky hat recht", stimmte der Afrikaner zu. „Ein Talkessel verbirgt uns zwar vor den Augen Neugieriger, aber wenn man uns erst einmal entdeckt, gibt es keinen Ausweg mehr."
Rhodan nickte.
„Deshalb müssen wir von hier verschwinden. Wenn die Arkoniden die entflohenen Zaliter suchen, die sich vor dem Wehrdienst drücken, werden sie ganz bestimmt auch dieses Gebirge systematisch durchkämmen. Bis dahin müssen wir in Sicherheit sein. Nun berichtet mir aber Toffner, daß es sehr schwierig ist, die Stadt unbemerkt und ohne Kontrolle zu betreten. Ich muß also fragen: wie lange würdet ihr benötigen, alle zweihundert Männer und die gesamte Ausrüstung nach Tagnor zu schaffen?"
Das war eine berechtigte Frage, denn wenn Gucky und Ras auch Teleporter waren, so hatte die Natur auch ihnen Grenzen gesetzt. Es war durchaus für einen Teleporter möglich, zugleich zwei Männer auf einen Sprung mit sich zu nehmen, aber die nervliche Anstrengung war nicht gering. Der Vorgang ließ sich nicht beliebig oft hintereinander wiederholen. Verschnaufpausen waren unbedingt notwendig und mußten eingehalten werden. Die Entfernung allerdings spielte diesmal keine Rolle. Ob fünfhundert oder fünftausend Kilometer weit zu springen war, machte kaum einen Unterschied.
Gucky strich sich das Fell glatt. Es war wohl mehr eine Geste der Verlegenheit.
„Das ist recht anstrengend", stellte er fest. „Aber wenn auch noch Tako eingeschaltet wird, könnten wir es in ein oder zwei Tagen schaffen. Ist das Ziel bekannt?"
„Toffner wird es uns zeigen."
„Dann ist es kein Problem. Bei der Ausrüstung befinden sich keine überschweren Gegenstände. Die größeren Sachen nehmen Ras und ich gemeinsam. Wann soll es losgehen?"
Rhodan zeigte Erleichterung darüber, wie gefaßt die beiden Teleporter ihre Aufgabe nahmen. Nicht zu leicht natürlich, das wäre einer Gefahr gleichgekommen. Aber immerhin ...
Er winkte Toffner, der sich im Hintergrund gehalten hatte. Jetzt kam der Agent herbei und betrachtete Gucky neugierig. Er hatte schon viel von dem Mausbiber gehört, ihn aber noch nie gesehen. „Das sind Gucky und Ras Tschubai, beide Teleporter. Sie werden uns nach Tagnor bringen. Wir gehen zuerst allein, damit wir die Örtlichkeit kennenlernen. Später folgen die anderen. Erklären Sie den beiden, wie es in Tagnor aussieht, ich werde meinen Leuten die zwischenzeitlich gültigen Befehle übermitteln."
Er ließ Toffner mit den beiden Mutanten allein und ging zu Rosberg, Gorlat und Bully. Die drei Männer standen am Eingang der Höhle, von wo aus sie sowohl das Tal wie auch den größten Teil der Felsenkammer sehen konnten. So ganz schienen sie ihrer Umgebung doch nicht zu trauen.
„Bully, du wirst mich für einige Stunden vertreten. Ich gehe mit Toffner, Gucky und Ras Tschubai nach Tagnor, um unsere Quartiere zu besichtigen. Falls hier ein Angriff erfolgen sollte, ist er mit aller Macht abzuwehren. Allerdings müssen wir dann unsere Taktik ändern. Vielleicht nehmen die Arkoniden an, wir seien Zaliter, die sich vor dem Wehrdienst drücken wollen."
„Warum gehen wir nicht alle?" fragte Rosberg. Rhodan schüttelte den Kopf.
„Weil das unmöglich ist. Toffner berichtete, daß die Kontrollen schärfer und besser sind, als wir angenommen haben. Unsere Pläne ändern sich dadurch allerdings nur geringfügig. Ich werde die Lage auskundschaften und dann zurückkehren. In zwei oder drei Tagen, hoffe ich, sind wir alle wohlbehalten in den Katakomben von Tagnor."
Der Abschied war kurz. Rhodan nahm den kleinen Handstrahler mit und vergaß nicht, Harno in der Obhut Bullys zurückzulassen. Dann ging er mit Toffner, Ras Tschubai und Gucky ein wenig abseits, auf den Talausgang zu. Die Zurückbleibenden sahen sie zwischen dem Felsenausschnitt verschwinden.
John Marshall, der Rhodans Absichten in seinen Gedanken gelesen hatte, sagte lakonisch: „Wir werden also von den
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