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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen. Ich sah noch andere Kissen, aber Tse traf keinerlei Anstalten, uns einen Sitzplatz anzubieten.
    Dann stand er auf.
    Er wurde wirklich kaum größer. Sein volles Haar hatte er behalten. Es war mittlerweile von grauen Strähnen durchzogen, denn er war nicht mehr der Jüngste. Der Kopf saß auf einem mageren Hals, die Mongolenfalte hätte höchstens ein Blinder übersehen, aber dafür fiel der weiche vollippige Mund auf, den er sicherlich nicht von seinem chinesischen Vater geerbt hatte. An den Händen wuchsen dunkle Haare wie ein dichter Pelz. Das unterschied ihn auch wieder von den anderen Asiaten.
    Dafür war er chinesisch gekleidet. Der rote Umhang reichte bis zu den Knöcheln. An den Ärmelenden fiel der Stoff so weit nach unten, daß Tse bequem seine Hände hineinstecken konnte. An den Füßen trug er rote Pantoffeln.
    Er schaute zu uns hoch. »Sie sind sprachlos, Gentlemen?«
    »Das gebe ich zu«, erwiderte ich.
    »Ja, das sind die meisten. Wie man mir sagte, sind Sie als Polizisten hier, also dienstlich.«
    »Das stimmt.«
    »Liegt etwas gegen mich vor?«
    »Eigentlich nicht gegen Sie«, antwortete ich. »Mehr gegen Ihre Leute, Mr. Tse.«
    »Sprechen Sie. Aber darf ich zuvor Ihre Ausweise sehen? Sie wissen, die Feinde lauern überall…«
    »Bitte.« Ich reichte ihm meinen Ausweis.
    Tse betrachtete ihn sorgfältig und gab ihn mir zurück. »Es ist gut, meine Herren. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Nein, danke«, sagte ich. »Wir möchten nur, daß Sie uns einige Fragen beantworten.«
    »Bitte sehr.«
    Ich berichtete von unserem Erlebnis in der vergangenen Nacht und sagte ihm auf den Kopf zu, daß wir seine Leute in Verdacht hätten.
    »Aber das ist lächerlich. Wie kommen Sie darauf?«
    »Das Haus, in dem wir die Tigerköpfe sahen, gehört doch Ihnen, Mr. Tse.«
    »Natürlich, aber mir gehören zahlreiche Häuser. Ich kann nicht immer wissen, was in den einzelnen alles geschieht, das müssen Sie doch verstehen.«
    »Wer sollte dann Ihren Leuten den Befehl gegeben haben, uns zu töten?« fragte ich.
    Jetzt lächelte er. »Sind Sie sicher, daß es meine Leute waren, die Sie angegriffen haben? Es treibt sich viel Gesindel herum. Leider«, fügte er noch hinzu.
    »Haben Sie schon jemals den Namen Asmodina gehört?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Oder Serena Kyle?«
    »Auch nicht.« Er hob die mageren Schultern. »Ich verstehe nicht, was das soll? Was werfen Sie mir vor? Ich bin Geschäftsmann, habe eine Agentur, vermittle Künstler und ansonsten…«
    »Haben Sie ein hübsches Vorstrafenregister«, fiel ich ihm ins Wort.
    »Justizirrtümer gibt es leider viel zu häufig«, konterte er. Er schaute auf seine Uhr am Handgelenk. »Ich bedauere es sehr, aber meine Zeit ist begrenzt, Mr. Sinclair.«
    »Wir gehen schon. Nur habe ich vor Ihrem Haus einige Männer gesehen, die mich interessieren. Ich werde das Gefühl nicht los, sie schon mal gesehen zu haben. Und zwar in der vergangenen Nacht. Sie haben doch nichts dagegen, daß uns die Männer ins Yard Building begleiten, Mr. Tse?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Suko und ich nickten dem zwergenhaften Halbchinesen noch einmal zu und gingen zur Tür. Es fiel mir nicht leicht, diesem Mann den Rücken zuzuwenden.
    »Mr. Sinclair!« Tses Stimme hielt mich kurz vor dem Ausgang zurück.
    Wir wandten uns um.
    Der kleine Halbchinese stand an seinem Tisch mit den zahlreichen Telefonen. »Ich soll Ihnen noch einen Gruß bestellen«, sagte er und grinste höhnisch. »Von Asmodina!«
    Jetzt hatte er seine Maske fallengelassen.
    Blitzschnell griff ich zur Waffe.
    Suko wollte zur Seite wegspritzen.
    Zu spät!
    Plötzlich öffnete sich unter uns der Boden, und wir fielen in die Tiefe…
    ***
    Stirnrunzelnd stand Bill Conolly in der offenen Badezimmertür. Mit der rechten Schulter lehnte er an dem Holz, die Augenbrauen waren skeptisch nach oben gezogen, als er seine hübsche Frau Sheila beobachtete.
    Über zwei Minuten stand Bill da schon, bis Sheila es leid war. Sie drehte sich um und sagte: »Du machst mich mit deiner Unruhe auch noch ganz nervös, Bill.«
    »Ich bin nicht unruhig, sondern nur besorgt«, erwiderte der Reporter.
    »Oder eifersüchtig, weil ich und Shao alleingehen.«
    Bill winkte ab. »Nein, ich…«
    Sheilas Augen blitzten. »Was, du bist nicht eifersüchtig? Das ist ja noch schöner. Du glaubst wohl, als Ehemann brauchst du dir das nicht mehr zu leisten. Aber warte ab, wenn du…« Sheila konnte nicht mehr weitersprechen, weil sie lachen

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