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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und John unterwegs sind. Sie haben wieder einen heißen Fall im Nacken sitzen.«
    Bill zog ein unglückliches Gesicht.
    »Nur gut, daß du nicht dabei bist«, sagte Sheila schnell.
    »Du mußt das nicht immer so eng sehen«, verteidigte sich ihr Mann.
    »Ich sehe das so eng, wie ich will. Und bin dabei bisher sehr gut gefahren, mein Lieber.« Sheila schritt quer durch den Raum und nahm ihren Mantel auf, den sie beim Eintritt über eine Sessellehne gehängt hatte. Sheila legte ihn sich um die Schulter.
    »Ich bringe dich noch zum Wagen«, sagte Bill.
    »Kann ich deinen nehmen?«
    »Sicher.«
    Den Schlüssel hatte Sheila. Bill hatte seinen Wagen von einer morgendlichen Ausfahrt noch nicht in die Garage gefahren. Er stand vor dem Tor. Draußen kündigte sich bereits die Dämmerung an. Es wurde wieder dunkler, obwohl es den Tag über noch nicht richtig hell geworden war.
    Auf dem Rasen lagen bunte Blätter. Feuchte Dunstschleier trieben über den Vorgarten. Sie hüllten die blattlosen Sträucher und auch die Zierbüsche ein.
    »Bei diesem Wetter zieht es dich hinaus«, sagte Bill Conolly. »Dabei könnten wir es uns zu Hause so gemütlich machen.«
    »Du siehst dir auch öfter ein Fußballspiel an.«
    Bill hob die Schultern.
    Sheila gab Johnny noch einen Kuß. »Sei schön brav«, sagte sie.
    »Bringst du mir auch wirklich was mit, Mummy?«
    »Ganz sicher.«
    Johnny klatschte vor Freude in seine kleinen Hände. Sheila verabschiedete sich noch von Bill und stieg in den Porsche. Ihr Mann und ihr Sohn winkten ihr nach, als sie mit röhrendem Auspuff startete.
    Beide ahnten nicht, daß es für Sheila Conolly und Shao eine Modenschau des Schreckens werden sollte…
    ***
    Schon wieder auf eine Falltür reingefallen, dachte ich, als ich nach unten fiel. Das war uns in letzter Zeit ziemlich häufig passiert. Ich konnte nichts sehen, doch instinktiv reagierten Suko und ich synchron.
    Wir rollten uns zusammen, zogen dabei Köpfe und Schultern ein und warteten auf den Aufprall.
    Er kam. Doch weicher, als wir geglaubt hatten.
    Unter uns federte etwas durch, wir wurden wieder hochgeworfen. Ich breitete Arme und Beine aus, fing mich ab und blieb im Netz liegen.
    Jawohl, wir lagen in einem grobmaschigen Netz.
    »Suko?« fragte ich leise.
    Der Chinese antwortete nicht, dafür merkte ich an den Schwingungen des Netzes, daß er sich bewegte. »Okay, John, auf mich kannst du rechnen. Sie haben es äußerst human mit uns gemacht.«
    Ich blieb skeptisch. »Bin gespannt, was noch folgen wird.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Es war dunkel um uns herum. Ich hatte mich auf die Seite gedreht, so daß ich mit dem Gesicht auf den Maschen lag. Ich schaute hindurch, und auf einmal sah ich das Licht.
    Auch Suko hatte es wahrgenommen. Er sagte: »Es scheint loszugehen, John.«
    Es war ein grüngelbes Leuchten, mehr ein Schimmern und Fluoreszieren, das erst nur auf einen Punkt konzentriert war, dann aber weiter ausstrahlte und immer mehr Platz einnahm.
    Wir hielten den Atem an.
    Es war richtig spannend, wie immer mehr aus der Dunkelheit geholt wurde.
    Figuren, soviel ich erkennen konnte. Menschen aller Art. Bewaffnete als auch Frauen und Kinder. Von meinem Standort aus konnte ich nur einen Teil überblicken, denn zwischen den Figuren bildeten Ecken und Winkel ein regelrechtes Labyrinth.
    Welch geheimnisvolles Reich befand sich im Keller dieses Hauses?
    Das Licht breitete sich nicht nur auf zwei Ebenen aus, sondern auf drei. Es stieg der Decke entgegen, berührte unser Netz, und wir sahen zum erstenmal, wo Wir gelandet waren.
    Das Netz war für uns eine riesige Matte, die in der Luft schwebte. Bei jeder Bewegung vibrierte es hin und her. Unter uns befand sich ein regelrechtes Panoptikum. Ein Kabinett aus Wachsfiguren, denn das war klar zu erkennen.
    »Kaum glaublich«, staunte auch Suko.
    Ich gab ihm recht. Wir befanden uns noch ziemlich weit über dem Kabinett. Wenn ich nach vorn schaute, sah ich in etwa drei Yard Entfernung den Netzrand.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und startete.
    Das heißt, ich kroch auf den Netzrand zu. Das war gar nicht einfach, wie man sich es vorstellt. Außerdem haben Zirkusartisten darin eine große Übung, wir jedoch wurden hin- und hergeworfen.
    Ich lag etwas vor Suko und erreichte als erster den Rand. Kopfüber schwang ich mich hinüber, klammerte mich mit beider Händen fest und zog die Beine nach.
    Dann sprang ich.
    Ich hatte einen harten Aufprall erwartet und mich darauf eingestellt, wurde jedoch enttäuscht, denn

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