Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
kraftvoll
geschleuderte Vase wischte über sie hinweg, krachte gegen den Türpfosten
dahinter und zersplitterte. Die Wucht hinter Linda Pokins’ verzweifeltem Wurf
war so stark, daß ein handtellergroßer Splitter im morschen, cremefarben
gestrichenen Türpfosten hängenblieb und eine tiefe Kerbe verursachte.
    Linda Pokins
erkannte, daß ihre Abwehr nicht geglückt war.
    Angriff war
die beste Verteidigung.
    Die Frau
stieß deshalb blitzartig beide Hände nach vorn, der Vampirin entgegen. Die
wurde vor die Brust getroffen und taumelte, war auf eine solche Aktion nicht eingestellt.
    Lina Pokins
gewann zwei Sekunden und machte das Beste daraus.
    Sie riß die
Tür auf, als die Vampirin mit wütendem Fauchen ihr nachsetzte.
    Linda Pokins
stürzte auf den Flur, schlug die Tür ins Schloß und riß den Riegel vor.
    Schon wurde
heftig an der Klinke gerissen, wurde sie hoch- und niedergedrückt.
    Linda Pokins
rannte weiter.
    Dem Ausgang
entgegen.
    Sie erreichte
ihn, schweißüberströmt und erhitzt und wäre fast auf den ausgetretenen
Sandsteintreppen gestürzt. Mit Schaudern dachte sie daran, daß vor diesen
Treppen die augenlose Leiche ihres Mannes gelegen hatte. Der andere, dem sie
begegnet war, mußte Glen, der nicht minder verrückte Sohn der wahnsinnigen
Alten gewesen sein. Er hatte an jenem Abend offensichtlich ihre Annäherung an
das Haus bemerkt und die Leiche, die er hatte wegschaffen wollen, kurzerhand
vor die Stufen gelegt, um sie dann zu überrumpeln.
    Ob sich das
alles an diesem Abend oder einem anderen abgespielt hatte, wußte sie allerdings
noch immer nicht. Jegliches Zeitgefühl war ihr abhanden gekommen. Sie meinte,
daß seit ihrer ersten Begegnung mit dem Unheil eine Ewigkeit vergangen wäre...
    Linda Pokins
rannte, als würde sie von Furien gehetzt.
    Einmal warf
sie einen Blick zurück, als es hinter ihr im Haus rumorte.
    Die
verriegelte Tür war inzwischen offen, und die Verfolger waren ihr wieder auf
den Fersen.
    Vampire
können fliegen, wenn sie sich in Fledermäuse verwandeln, zuckte der Gedanke
durch Linda Pokins’ Kopf.
    Doch die vier
veränderten Frauen, die über ihren bauschigen Kleidern schwarze Umhänge trugen,
verfolgten sie weiter zu Fuß.
    Hing es damit
zusammen, daß Glen Crowden-Link noch am Anfang seiner dämonischen Karriere
stand? Die magische Zahl sieben seiner Opfer war noch nicht erreicht...
    Linda Pokins
rannte so, daß schon nach etwa hundert Metern Seitenstechen auftrat. Die Luft
wurde ihr knapp. Aber sie durfte nicht langsamer werden, um ihren Verfolgern
nicht wieder in die Hände zu fallen.
    Sie forderte
sich das Letzte ab - taumelte schließlich nur noch und hatte kein Gefühl mehr
in Füßen und Beinen. Mit jedem Atemzug stachen ihre Lungen, und an ihren
Gliedern schienen Bleigewichte zu hängen.
    Der Weg, der
zur Straße vorführte, schien überhaupt kein Ende nehmen zu wollen.
    Es war noch
immer dunkel, und doch schien es Linda Pokins, als ob sich im Osten bereits ein
erster grauer Streifen von Tageslicht zeigte. Ging die Nacht zu Ende - oder
bildete sie es sich nur ein, weil sie es sich wünschte?
    Der Gedanke,
die Straße zu erreichen und noch mal davonzukommen, verlieh ihr erneut die
Kraft, weiter zu machen. Einmal stolperte sie, klatschte auf den weichen,
schlammigen Waldboden, raffte sich schmutzig und verschmiert wieder auf und
torkelte weiter.
    Alles in ihr
war gefühllos.
    Nur weiter...
weiter... wie ein Roboter...
    Plötzlich sah
sie die Straße. Grau und feucht schimmernd lag sie quer vor ihr.
    Noch zehn
Schritte, dann war der Weg zu Ende! Da näherte sich auch vom Osten her Licht.
Es war kein Tageslicht... es waren gelbe, breite Bahnen: Scheinwerfer eines
sich nähernden Autos!
    Da begann
Linda zu schreien, riß die Arme hoch und forcierte ihr Tempo... so jedenfalls
kam es ihr vor. Aber sie wurde in Wirklichkeit langsamer. Sie war am Ende ihrer
Kraft.
    Total
erschöpft, verkrampft und verspannt wie in Zeitlupe kam sie vorwärts. Die
Straße schien dabei immer mehr zurückzuweichen. Etwas stimmt mit meinen Augen
nicht mehr, begann es in Linda Pokins’ fieberndem Hirn zu hämmern, ich lauf
rückwärts...!
    Wie eine
Ewigkeit kamen ihr die letzten Schritte vor.
    Und dann
stürzte sie, kroch auf allen vieren weiter, weinte, und die Tränen
verschleierten ihren Blick vollständig.
    Sie robbte
nach vorn... da war das helle, sich bewegende Lichtfeld...
    Die Straße!
    Dann
kreischten Reifen. Das Geräusch kam ihr vor wie eine Erlösung.
    Endlich etwas
Natürliches, von

Weitere Kostenlose Bücher