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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem sie wußte, wie es zustande kam.
    Das
heranrasende Auto kam eine Handbreit von der am Boden hegenden Linda Pokins
entfernt zum Stehen.
    Eine Frau
lief auf die Straße hinaus. Groß, langes blondes Haar, langbeinig...
    Die Fremde
bewegte sich trotz der Eile mit einer ihr eigenen Grazie.
    Linda Pokins
nahm den Duft eines angenehmen, nicht aufdringlichen Parfüms zuerst wahr.
    »Sind Sie
verletzt? Was ist passiert? Wieso liegen Sie hier?« wurde sie mit ruhiger
Stimme gefragt. Kein Vorwurf. »Sie hatten noch mal Glück... fast hätte ich Sie
zu spät gesehen...«
    »Nehmen Sie
mich mit... und... seien Sie auf der Hut... die Alte... Mrs. Crowden... sie ist
eine Hexe... die Vampire... sie sind hinter mir her... wollen mich töten... das
Haus im Wald... ist ein Dämonenhaus... nicht hingehen, keine Hilfe von dort
holen...« Sie sprach schnell und abgehackt, die Worte sprudelten über ihre
Lippen. »Ich konnte ihnen entkommen... Glück gehabt... Ron nicht... mein Mann
sie haben ihn... ermordet...«
    Sie warf
zeitlich und chronologisch alles durcheinander. Die blonde Frau mit den
aufregenden, nixengrünen Augen warf einen Blick auf den in den Wald führenden
Weg.
    Sie wußte
nicht, was die Fremde erlebt hatte. Aber es mußte schlimm gewesen sein. Sie
sprach unaufhörlich weiter, wiederholte sich und stand offensichtlich unter
einem Schock.
    »Sie brauchen
keine Angst zu haben«, beruhigte Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C Linda Pokins.
Die attraktive Schwedin war auf dem Weg nach New York. Um so früh wie möglich
dort zu sein, hatte sie diesen Weg benutzt - eine Abkürzung. Morna Ulbrandson
folgte einem Ruf ihres geheimnisvollen Chefs. X-RAY-1 hatte sie zurückbeordert.
Ein Fall von Geisterbeschwörung, der sich rund dreihundert Meilen westlich von
New York zugetragen hatte, war von der Schwedin als Betrug entlarvt worden. Die
vier Täter waren dingfest gemacht und dem Richter übergeben worden.
    Noch ehe die
Schwedin einen ausführlichen Schlußbericht anfertigen konnte, bat X-RAY-1 um
ihre Mithilfe in einem Fall, wo er offenbar jede Hand brauchte. X-RAY-1 hatte
sie wissen lassen, daß inzwischen auch Larry Brent und Iwan Kunaritschew in New
York tätig bzw. nach New York gerufen worden waren. Die letzten Ereignisse um
Mike Coogan, Dr. Flatcher und um einen geheimnisvollen Augenlosen, dem Larry
Brent begegnet war, zeigten an, daß sich die Situation zuspitzte.
    »Weg von
hier... nicht solange warten«, stieß Linda Pokins wie im Fieber wieder hervor.
»Sie werden uns töten - wenn wir zu lange - zögern...«
    »Sie brauchen
keine Furcht zu haben, da ist wirklich nichts«, beruhigte Morna Ulbrandson die
Frau erneut.
    Phantasierte
die Frau? War sie krank? Hatte sie Drogen genommen - oder sagte sie die
Wahrheit? Alles war möglich.
    Am liebsten
hätte Morna die Worte der Frau sofort nachgeprüft. Lauerte da wirklich etwas
zwischen den dunklen Stämmen im Nebel?
    Um das
herauszufinden, hätte sie die Fremde allein lassen müssen. Doch ihr Zustand
ließ das nicht zu.
    X-GIRL-C
verfrachtete Linda Pokins in das Auto. Es war ein schneeweißer Jaguar, den sie in
den Staaten fuhr. Sie hatte eine Schwäche für schnelle, rassige Wagen.
    Linda Pokins
redete immer noch halblaut vor sich hin und sprach auch noch im Schlaf, in den
sie während der Fahrt fiel.
    Morna nutzte
die Zeit, Kontakt mit der PSA-Zentrale aufzunehmen. Der Miniatursender war in
der goldenen Weltkugel untergebracht, der mit anderen Anhängern an dem dünnen,
goldenen Kettchen befestigt war.
    X-GIRL-C gab
mit ruhiger Stimme einen knappen Bericht von dem Vorfall.
    »In einer
Stunde wird es Tag, Sir«, schloß sie. »Bis dahin werde ich mich nochmal an den
Ort des Zwischenfalls begeben und nachsehen, was Wahres an den Worten der Frau
sein kann, die ich in völlig desolatem Zustand gefunden habe. Ich werde mir das
Haus, von dem sie gesprochen hat, mal aus der Nähe ansehen...«
    Morna setzte
schnell ihre Fahrt fort. Sie entfernte sich von New York und fuhr Richtung
Akersfield. Linda Pokins hatte behauptet, daß rund acht Meilen vor der
Ortschaft der alte Ford am Straßenrand stehen geblieben war.
    In diese
Region kam sie nun.
    Aber von dem
Fahrzeug war weit und breit nichts zu sehen.
    X-GIRL-C warf
einen Blick in den Rückspiegel. Auf der hinteren Bank lag zusammengekauert wie
ein Embryo Linda Pokins und atmete unruhig. Sie war in einen Erschöpfungsschlaf
gefallen und nicht ansprechbar.
    Morna hätte
diesen offensichtlichen Widerspruch der Wirklichkeit zu Linda

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