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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mußte an die
verschwundenen Menschen in dieser Region denken. Vier Liebespaare vermißte man
inzwischen. Ob sie hier...? Er wagte den Gedanken nicht zu Ende zu bringen. Er
untersuchte die Büsche und fand, was er vermutet hatte. Einen Spaten und eine
Schaufel, gut versteckt unter trockenen Zweigen und Laub. Der Mörder hatte sich
schließlich nicht die Arbeit gemacht, die Gruben mit bloßen Händen aufzugraben,
und er schleppte mit Sicherheit auch nicht jedesmal Spaten und Schaufel mit
sich herum.
    Auf die
Grabhügel waren kleine, primitive Holzkreuze gesteckt, mit der Spitze nach
unten. Das Zeichen des Bösen... Namen oder irgendwelche Kennzeichen enthielten
die umgekehrten Kreuze nicht.
    Kraftvoll
begann der Russe zu graben. Die lockere Erde war schnell beiseite geschaufelt.
    Im Boden, nur
von frischer, feuchter Erde bedeckt, weder von einem Tuch umhüllt noch in einer
primitiven Kiste hegend, stieß Kunaritschew auf die erste Leiche.
    Sam Mallock!
Er hatte noch alle Papiere bei sich.
    Das einsame
Haus im Wald war darin vermerkt. Mallock machte sich Gedanken darüber.
Angeblich sollte dort nur eine alte Frau wohnen, eine gewisse Mrs. Link...
    Mallock hatte
seine Zweifel notiert. Der Mann, der aus Denver stammte, hatte vor einiger Zeit
seine Privat-Detektei nach New York verlegt. In der großen Stadt versprach er
sich ein größeres, interessanteres Betätigungsfeld und mehr Aufträge.
    In seinem
Notizbuch standen verschlüsselte Angaben, mit denen Iwan nichts anfangen
konnte.
    Chronologisch
aufgeführt waren die Tage, die er hier in dieser Gegend verbracht hatte.
Demnach beobachtete Mallock seit fünf Tagen den Wald und das einsame Haus. Bis
zu diesem Tag offensichtlich mit Erfolg. Das Datum von heute war noch vermerkt.
Mallock hatte sich das polizeiliche Kennzeichen des Autos aufgeschrieben, das
an der Straße vorn mit einer Panne stand. Die Kennziffer des alten Ford, auf
den auch Iwan gestoßen war.
    Mallock
schrieb noch, daß er heimlich den ahnungslosen Fahrer beschatten wolle, der
wahrscheinlich zu dem Haus zurückgehe. Doch dazu war es offensichtlich nicht
gekommen. Kurz danach mußte ihn der Tod ereilt haben. Der Mörder aber schaffte
den Toten nicht auf seinen Privatfriedhof. Offensichtlich fehlte ihm die Zeit
und drängte ihn etwas anderes. Das Auftauchen des Mannes aus dem Ford, der zu
dem seltsamen Haus wollte, das soviel Platz in Mallocks Gedanken einnahm?
    Unwillkürlich
richtete Iwan seinen Blick auf den vierten Grabhügel, der ebenfalls einen
frischen Eindruck machte und erst in dieser Nacht angelegt zu sein schien. Auch
dieses Grab schaufelte er auf. Er fand einen Mann. Auch in seinem Kopf gab es
keine Augen mehr.
    Iwan ahnte
nicht, daß er Ronald Pokins vor sich hatte...
    Je länger er
sich an dem makabren Ort aufhielt, desto mehr schwand seltsamerweise das Gefühl
der Bedrohung und der Angst, das er für kurze Zeit gespürt hatte, als er auf
der einsamen Landstraße hielt, um nach dem abgestellten Fahrzeug zu sehen.
    Die
Atmosphäre des Unheimlichen schwächte sich ab.
    Hing es damit
zusammen, daß die Nacht sich ihrem Ende zuneigte und der oder die
geheimnisvollen Gestalten, die in der Dunkelheit zwischen den schwarzen Stämmen
gelauert hatten, sich in ihre Verstecke zurückgezogen hatten? Spielte für die
seltsam fühlbare Atmosphäre des Grauens auch dieser Ort, dieser Friedhof eine
Rolle? Iwan glaubte es. Die Gräber hatten eine Bedeutung. Die Zahl sieben
sowieso...
    Der erste
Streifen grauen Tageslichts schimmerte schwach durch die Bäume. .Die Vögel
begannen zu zwitschern. Einer Amsel, die den neuen Tag begrüßte, folgten immer
mehr Vogelstimmen, und der Wald rings um ihn erwachte zum Leben...
    Iwan fühlte
sich plötzlich freier, trotz der sorgenschweren Überlegungen, die er sich
machte.
    Die beiden
noch leeren Gräber waren nicht minder bedeutsam als die bereits fünf
angelegten. Alles wies darauf hin, daß in kurzer Zeit noch zwei weitere Opfer
vorgesehen waren. Und wenn alle sieben Gräber benutzt waren, schien dies
wiederum bedeutsam zu sein für einen Vorgang, der zu einem Ritual gehörte. Das
Böse und Dämonische, das ihn in der Nacht angefallen und dann vergessen hatte,
wollte aufgehen wie eine Saat. Wer hatte sie gelegt? Sam Mallock schien eine
Spur gehabt zu haben. Aber ehe er sein Wissen weitergeben konnte, ereilte ihn
sein Schicksal.
    Alle
Beobachtungen, die er bisher gemacht hatte, gab er über den Miniatursender
seines Ringes an die PSA-Zentrale weiter.
    Die
aufnehmenden

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