Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
Vom Netzwerk:
haben. Und außerdem muss man sich fragen, warum sie ihn nicht dort töteten und dort verscharrten. Aber Phil hat mit einem Dutzend Männern die Fabrik auf den Kopf gestellt, und sie haben weder ein Anzeichen dafür gefunden, dass das Kind je dort war, noch dass es dort getötet wurde, und schon gar nicht ist seine Leiche dort versteckt oder vergraben worden.«
    »Haben Sie noch Hoffnungen, dass der Junge lebt, Jerry?«, fragte Mr. High.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber wir haben doch von Anfang an vermutet, dass ein Mitglied des Hauses Holster den Gangstern den Tipp gegeben hat. Vielleicht ist die Mitwirkung des Mannes an dem Verbrechen größer als wir glaubten. Unser Anhaltspunkt für die Tatzeit ist der Tod des Hundes, also zwei Uhr nachts. Um elf Uhr sind die Holsters und die Dienerschaft zu Bett gegangen. Da die Tat unmöglich begangen worden sein kann, bevor der Hund tot war, muss die Entführung nach zwei Uhr nachts erfolgt sein, sagen wir also zwischen zwei und vier Uhr. - Ich möchte die einzelnen Leute in dem Haus fragen, was sie an jenem Abend gemacht haben. Und vor allen Dingen möchte ich Mr. Holster einige Fragen in Bezug auf seinen Hund stellen.«
    »Für Sie ist das so, als gingen Sie in die Höhle des Löwen, wenn Sie zu Holster gehen«, meinte Mr. High mit einem Lächeln. »Wollen Sie nicht lieber, dass jemand anderes es für Sie tut?«
    »Nein«, antwortete ich verbissen. »Ich will, dass jeder Mann gefasst wird, der an diesem Verbrechen beteiligt war, und ich werde dafür sorgen. Es ist mir gleichgültig, wie schlecht mich Charles Holster behandelt, wenn er mir nur Rede und Antwort steht.«
    ***
    Ich traf einen müden und fast lethargischen Mann, als mich der Hausdiener in das Arbeitszimmer des Millionärs führte. Dieser Mann brachte mir keine Feindschaft entgegen.
    »Sie sind der G-man, der die ersten Nachforschungen nach meinem Kind geführt hat, nicht wahr?«, fragte er.
    »Ich bin auch der Mann, der ihren Butler Sullivan bewog, die Rolle des Geldüberbringers mit ihm zu tauschen.«
    »Ich weiß«, nickte Holster. »Vielleicht hätte eine Chance bestanden, Charlie wiederzufinden, wenn ich Ihrem Rat gefolgt wäre und das Geld in allen Fällen durch G-men hätte überbringen lassen, aber damals war ich noch anderer Ansicht. Und Sie hatten kein Glück bei dieser Chance 1:5. Sie hätte 5:5 stehen können.«
    Ich hörte seine Worte mit Erstaunen.
    »Sie messen mir keine Schuld bei, Mr. Holster?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nicht mehr, Agent Cotton«, antwortete er leise. »Ich habe mit James Wendock gesprochen. Er ist ein alter Freund von mir und war früher Polizeipräsident in Boston. Wendock versicherte mir, dass es noch nie einen echten Fall von Kindesentführung gegeben hat, bei dem die Gangster auch nach Zahlung des Lösegeldes das Kind freigelassen hätten. Immer wenn es gelang, ein Kind aus den Klauen der Verbrecher zu befreien, war es Verdienst der Polizei.«
    »Ich bin sehr froh über Ihre geänderte Meinung, Mr. Holster. Aber uns bleibt die Aufgabe, die Täter der Gerechtigkeit zu überliefern. Bitte, helfen Sie uns!«
    »Natürlich, obwohl Charlie davon nicht lebendig wird.« Ich sah, dass er um Fassung kämpfen musste, als er den Namen seines Sohnes aussprach, und ich ließ ihm Zeit, sich zu beruhigen.
    »Mr. Holster«, sagte ich dann, »bitte, hören Sie gut zu. Es gibt einige Indizien dafür, dass ein Angehöriger Ihres Haushaltes an dem Verbrechen beteiligt ist. Einmal spricht die gute Kenntnis der örtlichen Verhältnisse, die die Gangster bewiesen, dafür. Zweitens scheinen mir noch Unklarheiten bei dem Tod des Hundes zu bestehen. Drittens fanden wir kein Anzeichen dafür, dass Ihr Sohn in dem gleichen Versteck gefangen gehalten wurde, das die Verbrecher für ihre Zusammenkünfte benutzten, und viertens wurden bei dem Kidnapper, der in der Nacht nach der Geldübergabe getötet wurde, nur siebzigtausend Dollar gefunden. Da uns noch drei Beteiligte bekannt sind, und Sie insgesamt vierhunderttausend Dollar zahlten, so kommen wir, gleiche Verteilung vorausgesetzt, nur auf rund zweihundertundachtzigtausend Dollar. Es ist natürlich möglich, dass der Chef der Bande den Löwenanteil für sich beanspruchte, aber ebenso gut ist es denkbar, dass eine vierte, uns noch unbekannte Person bei der Aufteilung berücksichtigt werden musste. Diese Person kann sich nur in Ihrem Haus befinden, und wir müssen die Nachforschungen bei Ihnen wieder auf nehmen.«
    »Ich bin einverstanden«,

Weitere Kostenlose Bücher