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0095 - Die Höllenkutsche

0095 - Die Höllenkutsche

Titel: 0095 - Die Höllenkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Mittelpunkt.
    Schwere Möbel – sie entsprachen dem Standard des achtzehnten Jahrhundert ein großer rechteckiger Tisch, sowie Sitzbänke und eine Waffenrüstung vervollständigten die Einrichtung.
    Dem Eingang gegenüber zweigten zwei Treppen von links und rechts hoch zu einer Galerie, auf die zwei Gänge mündeten. Sie führten jeweils in die verschiedenen Flügel des Schlosses.
    »Wir müssen da hoch«, sagte Flint.
    »Wirklich?«
    Dean Flint drehte sich um und grinste. »Was ist mit dir los? Hast du Angst?«
    »Nur ein dummes Gefühl.«
    »Unsinn. Komm.«
    Dean Flint schritt auf die von ihm links hochlaufende Treppe zu. Dabei pfiff er ein altes schottisches Volkslied, wahrscheinlich, um sich selbst Mut zu machen.
    »Und es ist noch nichts abgeräumt worden«, lachte er immer wieder. »Mensch haben wir ein Glück. Da reicht eine Fuhre gar nicht. Wahrscheinlich müssen wir drei- oder viermal wiederkommen. Schade, daß es kein Telefon gibt. Ich hätte gern jetzt schon die Kunden angerufen, um ihnen zu sagen, was wir anzubieten haben.«
    »Vielleicht finden wir noch einen Apparat«, meinte Harry.
    »Ja, kann sein. Der letzte Graf wird ja schlecht wie seine Vorfahren gelebt haben.«
    Ein Teppich dämpfte ihre Schritte. Harry senkte die Lampe und leuchtete ihn an.
    »Der ist auch einiges wert«, flüsterte er beinahe andächtig.
    Harry Salem sagte dazu nichts. Er verließ sich da völlig auf seinen Partner. Mit Dean zusammen war er immer gut gefahren. Harry wechselte den schweren Leuchter in die linke Hand und streifte seine Kapuze vom Kopf. Er zog auch den Reißverschluß der Jacke auf, denn nach der Kälte draußen, war es hier relativ warm.
    Harry hatte dunkles Haar, das ihm wirr in die Stirn fiel. Die Eiskrumen in seinem Bart waren längst getaut. Er spürte die Nässe auf der Haut.
    Dean Flint erinnerte mit seinem brandroten Haarschopf eher an einen Iren als an einen Schotten. Dabei stammte er aus Glasgow und war ein Anhänger von Celtic. Fußball und Antiquitäten, das war sein Leben.
    »Sollen wir uns trennen?« schlug er vor.
    Harry schüttelte den Kopf.
    Dean grinste. »Angst?«
    »Quatsch.«
    »Doch, doch, das merke ich. Du suchst die Gespenster geradezu. Aber hier ist niemand, glaub mir das.« Er drehte sich um und leuchtete nach unten. Dabei ließ er die Lampe kreisen. »Wie du siehst, ist keiner da. Aber da stehen noch mehrere Leuchter. Geh hinunter und zünde die Kerzen an.«
    Der Vorschlag gefiel Harry. Er setzte ihn sogleich in die Tat um.
    Als der warme Schein den großen Raum ausleuchtete, fühlte er sich sofort wohler.
    »So kann man auch mit kleinen Sachen dem guten Harry eine Freude machen«, kommentierte Dean.
    »Ach, hör auf.«
    Dean dachte wieder ans Geschäft. »Schau dir nur mal die Bilder der Ahnengalerie an«, flüsterte er. »Die bringen uns bestimmt einige tausend Pfund. Mensch, solch einen Fischzug haben wir noch nie im Leben gemacht. Wenn wir den ganzen Plunder verscherbelt haben, können wir uns einige Jährchen zur Ruhe setzen. Gran Canaria oder die Bahamas. Bermudas wären auch nicht schlecht…«
    »Hör auf«, wies ihn Harry zurecht. »Erst einmal müssen wir die Chose wegkriegen.«
    »Ja, ja, das schaffen wir schon.« Dean Flint schaute sich um. »Wohin jetzt? Rechts oder links?«
    »Mir egal.«
    »Okay, dann nach rechts.« Dean Flint drehte sich um. Er hatte schon einige Schritte in den Seitentrakt hinter sich, als ihn Harrys Stimme stoppte.
    »Hörst du nichts, Dean?«
    Flint blieb stehen. »Was denn?«
    »Die… die Schritte…« Salems Stimme zitterte.
    »Unsinn. Das bildest du dir ein.«
    »Nein, komm selbst, Dean.«
    Dean fluchte. Er ging auf seinen Partner zu und blieb neben ihm stehen.
    Beide lauschten.
    Und jetzt hörte auch Dean Flint die Schritte. Sie waren unter ihnen aufgeklungen, doch nicht im Erdgeschoß, sondern noch tiefer. In den Kellern und Verliesen der Burg.
    Die Kerzenflammen tanzten, so sehr zitterte der schwere Leuchter. Harry war mehr als nervös.
    »Laß uns abhauen!« schlug er mit leiser Stimme vor. »Hier stimmt was nicht, Dean.«
    »Unsinn.« So sicher klang die Antwort jedoch auch nicht mehr.
    Eine Tür knarrte.
    Dann eine zweite.
    Die beiden Männer standen auf der Galerie und schauten nach unten. Das Kerzenlicht leuchtete den Raum zwar aus, aber es blieben einige dunkle Nischen und Winkel, wo der Schein nicht hinreichte.
    Und von dort hörten sie die Geräusche.
    Wieder Schritte…
    »O je…« stöhnte Harry. Sein Herz schlug doppelt so

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