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0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

Titel: 0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Tote ohne Gesicht
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nicht sehr gut Robert Harker gewesen sein?
    ***
    Von dem außerhalb liegenden Anwesen Donkey Marrs bis nach Lyons Farms führte die Straße durch noch .unbebautes Gelände, das mit kleinen Schrebergärten ausgefüllt war.
    Ich sah im Vorbeifahren bunte Gladiolen und Astern, Sonnenblumen und mit Obst behangene Bäume. Der Himmel war mit tiefziehenden Wolken bedeckt, jeden Augenblick musste es wieder regnen. Das trübe Septemberwetter machte meine Stimmung nicht rosiger. Der Verkehr auf dieser Straße war spärlich. Ab und zu ein Radfahrer, der aus seinem Garten kam oder hinwollte, mal ein Laster, auch zwischendurch ein Personenwagen.
    Die Straße - die Bezeichnung Weg wäre zutreffender - machte ziemliche Kurven bis nach Lyons Farms. Von da wollte ich weiter nach Middleville. Aus den Gärten stiegen dünne Nebelschwaden hoch, die Sicht war schlecht.
    Ein Chevrolet kam auf mich zu. Plötzlich stoppte er und stellte sich quer. Den Trick kannte ich. Das gilt dir, alter Junge, fuhr es mir durch den Kopf. In solchen Fällen arbeite ich rein automatisch.
    Ich sprang aus dem Wagen und über den Graben. Das Gebüsch jenseits erreichte ich nicht mehr. Aus dem Chevrolet prasselte Schnellfeuer. Ich warf mich in den mit nassem Grass bewachsenen Graben. Als die erste Serie verpufft war, rollte ich mich auf die Seite und riss meine Smith & Wesson aus dem Achselhalfter.
    Der Chevrolet hatte inzwischen den Versuch gemacht, umzudrehen und zu verschwinden. Das klappte aber nicht so schnell. Ich jagte eine Reihe von Schüssen darauf, obwohl die Gangster auch ihrerseits wieder schossen, was die Eisen hergaben.
    Um mich herum sirrte und klatschte es. Ein Abpraller brummte haarscharf an meinem Kopf vorbei. Zehn Schuss sind eine ganze Menge, aber in solchen Situationen lange nicht genug. Während ich ein neues Magazin einschob, hatte der Fahrer des Chevrolet Zeit, sein Wendemanöver auszuführen.
    Ich, wieder schussfertig, zielte auf die Hinterreifen, hatte auch Glück und traf. Der Wagen schlingerte hin und her und blieb dann stehen.
    Drei Männer sprangen heraus und liefen davon. Ich wunderte mich, dass sie sich absetzten, da sie doch in der Übermacht waren. Dann erkannte ich den Grund. Es war ein Lieferwagen, der herankam und bei mir anhielt.
    »Was ist denn los, Kamerad?«, fragte ein rotgesichtiger Jüngling.
    »Nichts weiter«, meinte ich. »Wir üben ein bisschen für einen Gangsterfilm. Morgen soll hier gedreht werden.«
    Er lachte und fuhr weiter.
    Die drei Gangster hatten sich in die Büsche geschlagen. Es war zwecklos, sie zu verfolgen. Ich kletterte wieder in meinen Jaguar. Außer ein paar Löchern im Kühler und rechts im Kotflügel hatte er nichts abbekommen Der Motor sprang auch an.
    Ich fuhr bis zum Chevrolet und stellte fest, dass ich besser getroffen hatte. Eine Menge Einschläge im Blech. Auch die Benzinleitung musste was abbekommen haben.
    Ich steckte den Kopf durch eines der heruntergekurbelten Fenster und stieß einen Pfiff aus. Auf dem Sitz neben dem Steuerrad hockte ein Mädchen und zitterte wie Espenlaub.
    »Na, meine Dame?«, fragte ich. »Haben Sie was abbekommen?«
    Sie hob ihren Kopf und blickte mich an. Da pfiff ich zum zweiten Male. Das war ja das Mädchen, das vor dem Leichenkeller Schmiere gestanden hatte.
    Ich forderte sie auf, mit mir in meinen Wagen zu kommen. Wortlos folgte sie. Erst als sie neben mir saß, machte sie den Mund auf. Schön war es nicht, was ich zu hören bekam. Die Ausdrücke möchte ich nicht wiederholen. Ich ließ sie eine Zeitlang reden und brannte mir eine Zigarette an. Um den von der Vernehmung zurückkehrenden Bewohnern der Marr-Villa nicht zu begegnen, machte ich einen Umweg nach Middleville und hielt an einer ruhigen Stelle an.
    Ich knipste der Dame eine Zigarette aus der Packung und reichte ihr auch Feuer. Bei solchen Frauen mit der Tür ins Haus zu fallen, ist verkehrt.
    »Wie heißen Sie eigentlich?«, fing ich an.
    »Ich verpfeife nichts.«
    »Schön. Herausbekommen werde ich es auch so. Aber weiter. Was hattest du bei den drei Mobstem zu suchen? Das sie mich abschießen wollen, ist doch klar.«
    »Und Sie werden dich auch umlegen FBI-Schnüffler.«
    Ich zog an meiner Zigarette und wiegte den Kopf.
    »Kann sein, kann auch nicht sein. Das steht gar nicht zur Debatte. Machen Sie mir die Sache nicht so schwer« - ich seufzte - »sonst muss ich mein weiches Herz in die Tasche stecken und das andere einsetzen.«
    »Die alte Masche bei euch Brüdern«, meinte sie wegwerfend. »Bei

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