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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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leuchteten;
Patrick war überrascht, dass er eine Spur von Eifersucht auf Alex verspürte.
Weshalb in aller Welt? Er hatte nicht vor zu heiraten, nicht einmal eine so
reizende Frau wie diese.
    »Hier
ist meine Pranke«, meinte er scherzhaft und nahm Charlottes zarte Hand in
seine. Er beugte sich vor und küsste ihre Wange. »Ich bin sehr froh, dass Sie
ein Mitglied der Familie geworden sind«, sagte er in völlig anderem Tonfall.
»Alex verdient das Beste und ich glaube, dass er es gefunden hat.«
    Charlotte
sah lächelnd in Patricks dunkle Augen, die Alex' so ähnlich waren und doch so
völlig anders. Es war seltsam, dass sie ein Gesicht herzergreifend schön und
das andere praktisch identisch mit Alex' - einfach nur nett und gut
aussehend finden konnte.
    »Danke«,
sagte sie aufrichtig. »Ich hoffe, dass wir uns besser kennen lernen, wenn die
ganze Aufregung sich gelegt hat.«
    »Das
hoffe ich auch, Mylady.« Patrick verbeugte sich förmlich. Als er nach fünf
Minuten nicht zurückkehrte, nahm Charlotte an, dass die Luft rein gewesen war.
Es war Zeit, den Haushalt aufs Land zu verlegen. Sie hatte auf Alex gewartet
und gehofft, ein so großes, kompliziertes Unternehmen nicht allein überwachen
zu müssen, besonders ohne Butler. Aber was blieb ihr übrig? Alex wusste
offensichtlich nicht, wann er nach England zurückkehren würde. Und jetzt, wo
der Winter Einzug hielt, begann der Kohlenrauch die Straßen zu verdüstern. Sie erinnerte
sich an den Artikel, über den sie vor langer Zeit mit Alex geredet hatte, über
die schwarzen Lungen der autopsierten Kinder, und schauderte. Sie würde noch
einen Monat auf Alex' Rückkehr warten und dann mussten sie und Pippa London
verlassen.
    Unterdessen wartete Mr Peter
Taffata, besser bekannt als Taffy Tatler (einer von Tatlers besten Reportern)
geduldig vor Sheffield House. Er wusste, dass der Graf von Sheffield und Downes
einen jüngeren Bruder namens Patrick hatte, und er wusste genau, dass Patrick
in dem Haus von der jungen Gräfin empfangen worden war. Taffy empfand keinerlei
persönliche Feindseligkeit gegenüber einer dieser beiden Personen. Tatsächlich
verspürte er ein gewisses Mitleid für die Gräfin. Es war ein Verbrechen, dass
ihre Eltern sie mit einem impotenten Mann verheiratet hatten. Dennoch gaben
ihre Streiche mit dem Bruder ihres Mannes eine wirklich gute Geschichte ab, die
ihm vielleicht eine ganze Seite bescheren würde.
    Seit
etwa einer Stunde zerbrach er sich über eine Frage den Kopf, biss sich daran
fest wie ein Bullterrier an einem Knochen. Deswegen bin ich so gut, dachte
Taffy abwesend, weil ich bei einem Problem bleibe, wenn ich eines finde. Und
das Problem hier war: Warum war kein richtiger Butler aus dem Haus gekommen und
hatte ihm kräftig Bescheid gegeben? Normalerweise musste Taffy mit Butlern
fertig werden, die aufgeblasener waren als ihre Herren und ihre Nase so hoch in
der Luft trugen, dass sie ihre eigenen Zehen nicht mehr riechen konnten. Aber
in diesem Haus schien es keinen Butler zu geben. Laut Taffys Erfahrung
bedeutete das entweder, dass der Butler sich davongemacht hatte oder gefeuert
worden war. Und Taffy gefiel die letztere Idee besser. Denn, so dachte er, wer
würde die Anstellung bei einem Grafen aufgeben? Die drei Lakaien, die erfolglos
versucht hatten, ihm Beine zu machen, hatten sehr gut genährt ausgesehen und
sie trugen schöne Uniformen.
    Deshalb
musste er nur eines der Küchenmädchen in die Finger kriegen, die den Namen des
ehemaligen Butlers ausspuckte, und dann würde er, Taffy, die wahre Geschichte
erfahren.
    Taffy
betrachtete die abweisenden Fenster von Sheffield House. Er hatte das starke
Gefühl, dass die Lakaien seine Anwesenheit ausgeplaudert hatten und Lord Foakes
sich zur Hintertür herausgeschlichen hatte. Natürlich könnte er berichten, dass
Foakes nicht gegangen, sondern über Nacht geblieben war... Er grübelte eine
Weile darüber nach, ließ den Gedanken aber schließlich fallen. Zu riskant. Was,
wenn Foakes in seinen Club gegangen war? Das hatte er bestimmt getan: In den
sechs Jahren, in denen Taffy hinter Klatsch herjagte, hatte er festgestellt,
dass Gentlemen zu ihren Clubs zurückkehrten wie die Mäuse zum Speck.
    Er
musste den ehemaligen Butler finden. Taffy machte sich mit neuer Energie zur
Rückseite des Hauses auf. Eine Stunde später beruhigte er ein zitterndes,
weinendes Küchenmädchen, das immer wieder beteuerte, dass sie es nicht hätte
tun sollen, während sie die zehn Schilling in ihrer Hand

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