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01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet

01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet

Titel: 01 - Geheimagent Lennet wird ausgebildet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Sie unter Schlaflosigkeit?«
    Hauptmann Ruggiero setzte sich auf den Rand seines Bettes.
    »Ich bin gekommen, um Ihnen den zweiten Teil Ihrer Aufgabe zu stellen", sagte sie.
    »Ich dachte, sie sei bereits beendet...«
    »Dann haben Sie falsch gedacht, mein lieber Armand. Das war erst der Beginn. Sehen Sie diesen kleinen Koffer?«
    »Sofern man in dieser Finsternis überhaupt etwas sehen kann.«
    »Ist auch nicht so wichtig. Er enthält einen aufblasbaren Schwimmgürtel, eine Pumpe, um ihn aufzublasen, eine Froschmann-Ausrüstung, einen wasserundurchlässigen Sack, in dem ein Briefumschlag verborgen ist, und einen kleinen verstärkbaren Sender, wie Sie ihn bereits kennen. Der Kanal ist bereits eingestellt; Sie brauchen nur auf den Knopf zu drücken, sobald Sie im Wasser sind. Verstanden?«
    »Ich soll also ins Wasser? Und wann?«
    »Ich lasse Ihnen eine halbe Stunde Zeit, sich vorzubereiten.«
    »Und wie lange bleibe ich darin?«
    »Bis Sie ein Hubschrauber aufnehmen kommt.«
    »Wird gemacht", sagte Lennet. »Schade, so gut hab ich geschlafen ohne diesen blödsinnigen Hypnosekurs...«
    »In dreißig Minuten schalte ich den Strom wieder ein. Bis dahin müssen Sie von Bord sein. Noch Fragen?«
    »Wann werde ich wieder zurück sein?«
    »Auf jeden Fall bei Schulschluß.«
    »Morgen gegen zehn Uhr abends?«
    »Spätestens.«
    »In Ordnung.«
    Sie stand auf. »Gute Reise, kleiner Armand. Und gute Unterhaltung.«
    »Vielen Dank. Sind Sie sicher, daß es keine Haifische gibt?«
    Sie schien zu zögern.
    »Bestimmt nicht... Man würde nie ein so kostbares Leben wie das Ihre aufs Spiel setzen, noch dazu am Vorabend großer Enthüllungen... Jetzt habe ich übrigens das Wichtigste vergessen: Den Briefumschlag überreichen Sie dem rangältesten Offizier, den Sie an Bord des Hubschraubers finden.«
    »Darauf wäre ich auch von selbst gekommen. Gute Nacht.«
    Sobald sie die Kabine verlassen hatte, sprang Lennet aus dem Bett. Es galt, keine Zeit zu verlieren. Der Feind hatte soeben ein falsches Manöver gemacht; das mußte man ausnützen, koste es, was es wolle.
    In aller Eile legte er die Froschmannkombination an, nachdem er sich beim Schein seiner Taschenlampe davon überzeugt hatte, daß der Inhalt des Koffers Hauptmann Ruggieros Angaben entsprach. Dann schlich er, den Rest der Sachen in der Hand, im Schutz der völligen Finsternis durch die Gänge zu Corinnas Kabine.
    Er trat ein, ohne anzuklopfen, näherte sich ihrem Bett und flüsterte: »Keinen Lärm, nur keinen Lärm machen. Ich bin's, Armand.«
    Er war, während Hauptmann Ruggiero zu ihm gesprochen hatte, zu Schlüssen gekommen, die er eine halbe Stunde vorher nicht einmal geahnt hätte. Und was riskierte er schon? Das Abhörsystem funktionierte nicht. Corinna würde, sofern sie eine ehrliche FND-Schülerin war, aus Freundschaft das ihr anvertraute Geheimnis bewahren; wenn sie hingegen eine Spionin war, würde sie entzückt sein, daß man eine andere als sie verdächtigte, und erst recht schweigen.

    Hatte man Lennet vergessen? War der Sender kaputt?

    »Corinna, schläfst du?«
    »Nein, was ist los?«
    »Hör mir gut zu. Ich habe nur drei Minuten Zeit, dir eine ziemlich verwirrte Situation zu erklären. Hauptmann Ruggiero ist eine feindliche Agentin. Das kommt dir unglaubhaft vor?
    Leider bestehen nicht viele Aussichten, daß ich mich täusche.
    Sie schickt mich in diesem Moment auf eine Mission, die mir absurd vorkommt und die nicht vorgesehen war. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder bin ich verrückt, in diesem Fall wirst du zu niemandem von meinem heutigen nächtlichen Besuch sprechen...«
    »Und die Kameras, Armand? Die Mikrofone?«
    »Die sind noch genau zwölf Minuten lang blind und taub. Ich wiederhole: Entweder bin ich verrückt, oder ich werde bis morgen abend Gelegenheit gehabt haben, mich von einem feindlichen Dienst verhören zu lassen und zu beurteilen, ob das angenehm ist. Wenn ich bis morgen, Freitag, zehn Uhr abends nicht zurück bin, suche den Oberst auf, verlange ihn unter vier Augen zu sprechen und erkläre ihm erstens die merkwürdige Mission, die dir Hauptmann Ruggiero damals gegeben hat, und zweitens die meine: Ich bin ausgezogen, um einer unbekannten Person einen Briefumschlag zu übergeben. Den Empfänger soll ich an Bord eines Hubschraubers finden. Hast du verstanden?«
    »Wie kommst du dorthin, Armand?«
    »Wie die Fischlein.« Er ahmte die Bewegung des Schwimmens nach. »Also versprichst du's mir?«
    In der fast absoluten Finsternis konnten

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