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01 - Hexenpower

01 - Hexenpower

Titel: 01 - Hexenpower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliza Willard
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»einen Hexer besiegen kann?«
    Die Schwestern sahen sich fassungslos an.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte Prue.
    Der Schlag mit dem Holz hatte ihn unvorbereitet getroffen. Die anderen Hexen hatten sich nicht so gewehrt. Er rappelte sich auf, verließ den Aufzug und machte sich auf den Weg.
    Kein Problem. Er wußte ja, wo sie wohnten.
    Und nun würde er sie sich holen.
    Alle drei.
    »Das könnte unsere einzige Chance sein. Kommt mit.«
    Die Schwester plazierten sich auf dem Dachboden um ein Pentagramm, das Phoebe schnell mit Kreide auf den Holzboden gemalt hatte. Dann entzündeten sie die Kerzen, die in dem Kreis aufgestellt waren.
    Die jüngste der Halliwell-Schwestern überwachte das Ritual. »Also, wir haben neun Kerzen, und das Hexenöl haben wir auch vergossen.«
    »Ich zähle aber nur acht Kerzen«, meinte Prue.
    Piper reichte ihr eine lächerlich kleine, bunte Kerze.
    »Eine Geburtstagstorten-Kerze?!« fragte Prue ungläubig.
    Phoebe drängte. »Sieht so aus, als wäre Großmutters Vorrat an Hexenutensilien vor ihrem Tod zur Neige gegangen.«
    »Nun brauchen wir die Puppe«, sagte Phoebe.
    Piper übergab Prue eine Knetgummi-Figur, die sie in aller Eile zusammengebastelt hatte. Prue legte sie in eine kleine Keramik-Schüssel, und preßte eine Rose von Jeremy darauf, bis die Dornen tief in die Knetmasse stachen. Dann stellten sie die Schüssel in die Mitte des Pentagramms.
    »Okay, das müßte reichen«, meinte Prue wenig überzeugt, »jetzt brauchen wir den Bannspruch.«
    Piper nahm das »Buch der Schatten « und begann vorzulesen, wobei sie den Zauber auf ihre Situation hin abwandelte. »Meine Liebe zu dir sei vergangen, deine Macht über mich entzwei, fahre hinfort, Jeremy, auf mein Verlangen, gibst meine Seele du frei.« Die drei Halliwell-Frauen hielten den Atem an. Aus dem Innern der Puppe erglühte ein blaues Licht, das stärker und stärker wurde. Es erfaßte die Rose, und mit einem Blitz war sie verschwunden.
    »Glaubst du, es hat funktioniert?« flüsterte Piper in die Stille hinein.
    Phoebe griff unsicher nach der Puppe. In diesem Augenblick durchzuckte sie eine neue Vision, heftiger und intensiver als die vom Nachmittag.
    Sie sah eine Seitenstraße mit einem Maschendrahtzaun, der einen Parkplatz eingrenzte. Es goß jetzt wie aus Eimern, und im ersten Moment erkannte Phoebe die Gestalt nicht, die sich schreiend gegen den Zaun warf und dann wimmernd zu Boden fiel. Das mußte Jeremy sein! Er brüllte wie ein verletztes Tier, und plötzlich stachen riesige Dornen aus seiner Haut, als wollte eine gigantische Rose aus seinem Innern hervorbrechen! Sein Körper zuckte hin und her. Schließlich gelang es ihm, wieder auf die Beine zu kommen, und er schleppte sich humpelnd weiter, Phoebe schlug die Augen auf. Prue und Piper schienen von der Vision nichts mitbekommen zu haben, denn Prue hatte sich schon erhoben, während Piper begann, die Kerzen auszublasen.
    »Halt!« rief Phoebe »Es hat nicht funktioniert!«
    »Was?« fragte Prue.
    »Der Bannspruch. Er hat ihn nicht aufgehalten!«
    »Woher weißt du das?«
    Phoebe wedelte nervös mit den Fingern. »Als ich die Figur berührte, hatte ich eine Vision.«
    Prue und Piper kamen näher. »Du hast Jeremy gesehen, als du die Puppe angefaßt hast?« fragte Prue. Phoebe nickte heftig. »Er ist auf dem Weg hierher.«
    In Panik stürmten die Schwestern die Treppe hinunter in das Wohnzimmer. Es war wohl doch ratsam, die Polizei zu rufen. Oder die Nationalgarde. Oder einen Exorzisten ...
    Sie hatten das Erdgeschoß gerade erreicht, als von der Eingangstür her ein häßliches Krachen ertönte. Die Haustür wurde förmlich aus den Angeln gerissen, und da stand er, von einem Blitz erleuchtet wie ein gefallener Engel.
    Seine Haut war übersät mit Wunden, und seine Kleidung war von Regenwasser und Blut getränkt, aber um seine Lippen spielte ein siegessicheres Grinsen.
    Prue stellte sich instinktiv vor ihre Schwestern, und als er zwei Schritte auf sie zu machte, zischte sie ihn an: »Verschwinde!«
    Mit einem konzentrierten Stoß ihrer Gedankenkraft schleuderte sie ihn gegen den Kleiderständer an der Wand.
    »Verschwinde von hier«, rief sie erneut.
    Ungerührt rappelte er sich auf, er grinste noch immer. »Cooler Partytrick, du Miststück. Bist ja immer die ganz toughe gewesen.«
    Wieder kam er auf sie zu. Langsam, selbstsicher, genießerisch.
    Prue versetze ihm erneut einen Stoß, auch wenn sie wußte, daß ihn das nur kurzfristig aufhalten würde. Sie deutete auf die

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