01 - Hexenpower
Treppe. »Los, nach oben.« Während sie die Stufen zum Dachboden im Galopp nahmen, keuchte Prue Phoebe zu: »Du hattest recht: Unsere Kräfte werden stärker.«
Sie erreichten den Speicher, und Prue nutzte ihre Kräfte, um die Tür mit einigen Kisten zu verrammeln. Dann schnappte sich Phoebe das »Buch der Schatten «, und gemeinsam stellten sie sich in den Hexenkreis. Jetzt konnten sie nur noch warten und hoffen.
»GLAUBT IHR, SO KÖNNT IHR MICH AUFHALTEN?« brüllte es mit überirdischer Lautstärke von draußen durch die Tür zum Dachboden. »ICH BIN EUCH WEIT ÜBERLEGEN.«
In einem hellen Lichtblitz zerbarst die Tür, und die Kisten wurden beiseite gefegt wie Bauklötzchen. Er trat ein, nun wieder in seiner dämonischen Gestalt. »ICH WERDE EUCH TÖTEN, DANN SIND EURE KRÄFTE MEIN!«
Schritt für Schritt kam er langsam auf die vor Angst zitternden Schwestern zu, die sich aneinander klammerten. Es bestand nur noch die kleine Chance, daß der Hexenkreis ihn aufhalten konnte.
Er hielt inne, spürte die Anwesenheit der weißen Magie. Aus seiner rechten Hand schoß ein Feuerstrahl, der direkt auf die Schwestern zukam. Doch kurz bevor er sein Ziel erreichte, zerplatzte er an der unsichtbaren Mauer, die der Hexenkreis bildete.
Dafür teilten sich die Flammen in eine breite Feuerwand, die sich wie ein waberndes Tuch um den Hexenkreis legte.
Es wurde unerträglich heiß, und Phoebe, Prue und Piper drückten sich nicht länger in die Mitte des Kreises zusammen. Doch es gab kein Entkommen vor der Hitze.
»SEHT IHR?« höhnte er, »WARUM GEBT IHR NICHT AUF, DANN WIRD EUER TOD WENIGER SCHMERZHAFT SEIN!«
Piper gelang es, ihre Panik zu unterdrücken. Sie stieß ihre Schwestern an. »Erinnert ihr euch an die Aufschrift auf dem Hexenbrett?«
Phoebe dachte einen Moment lang nach, während der Schweiß an ihrem Gesicht herunterlief. »Die Macht der Drei macht uns frei!«
Er lachte noch immer, verzog aber das Gesicht, als er die
Worte hörte.
Prue gab die Losung aus. »Alle zusammen, und immer wieder. Nur nicht aufhören.«
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
Er schnaufte wütend. »DAS WIRD EUCH GAR NICHTS NÜTZEN!«
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
Die Flammen um den Hexenkreis erstarben langsam.
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
Er klappte zusammen, als hätte er einen Schlag in den Magen bekommen. »GEBT AUF!!!«
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
»DAS IST ERST DER ANFANG!«
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
»ICH BIN EINER VON VIELEN, WIR SIND LEGION.« »Die Macht der Drei macht uns frei!«
»IHR SEID ALLEIN!«
»Die Macht der Drei macht uns frei!«
»WIR WERDEN SIEGEN!!!«
»DIE MACHT DER DREI MACHT UNS FREI!!!«
In diesem Moment schien ein Wirbelsturm durch den Dachstuhl zu fegen. Ein blaues Licht schoß von Ecke zu Ecke, um den Hexenkreis herum, und fand sein Ziel schließlich in ihm.
Der Kampf war kurz und heftig. Er krümmte sich im Schmerz, warf sich hin und her, aber der blaue Wirbel packte ihn, drehte ihn im Kreis, und warf ihn schließlich in die Höhe. Mit einem grausigen Krachen explodierte der Körper, und ein goldener Funkenregen erleuchtete für einen Moment den Speicher.
Er war besiegt. Er war vernichtet.
»Die Macht der Drei«, sinnierte Prue, als die Schwestern ihre Fassung wiedererlangt hatten. Sie gingen langsam die Treppe in das Wohnzimmer hinab, und es schien so, als sei das Haus plötzlich ein wenig heller, auch ohne Beleuchtung. Aber vielleicht lag das auch nur am nachlassenden Gewitter.
Es hatte seit zwei Tagen nicht mehr geregnet. Fast schien es, als wollte sich das Universum damit für den ganzen Ärger bei den Halliwell-Schwestern entschuldigen.
Prue nahm gerade die Zeitung von der Treppe vor der Haustür, als ein Wagen anhielt. Andy Trudeau stieg aus, mit einem umwerfenden Lächeln auf dem Gesicht. »Guten Morgen«, strahlte er.
»Hi«, sagte Prue, während sie ihren Augen gegen die Morgensonne abschirmte, »das ist aber mal eine Überraschung.«
Er grinste verlegen und fuhr sich durchs Haar. »Ich fühle mich wegen dem miesen Kaffee neulich noch ein wenig schuldig. Ich will das wiedergutmachen.«
Prue legte den Kopf schief. »Und deshalb hast du mir jetzt eine Portion richtig guten Kaffee mitgebracht?« fragte sie und deutete auf den Becher in seiner rechten Hand.
Andy schien verwirrt. »Was? Nein, das ist meiner. Ich wollte dich eigentlich zum Abendessen einladen. Falls du nicht kneifst.«
»Warum sollte ich kneifen?«
Er trat
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