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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Kleine elektrische Stöße waren unter seiner Haut zu spüren, liefen blau und eisig seine Wirbelsäule entlang. Die Welt drehte sich noch schneller. Vor seinen Augen wurde es schwärzer.
    Hände tasteten ihn ab. De Noir, dachte E. Finger suchten und fanden. Eins. Zwei. Drei. Ausgetrickst, nicht alle gefunden!
    »Gehören Messer zur üblichen Ausrüstung eines journalistischen Assistenten?«, brummte De Noir.
    »Hängt vom Journalisten ab«, sagte Dante.
    Das Gefühl des schmerzenden Drehens und Wirbelns wurde noch heftiger, und E sauste aus der Welt in eine sternenlose Schwärze.

11
EINE LEBENDE VERBINDUNG
    Lucien ließ den bewusstlosen Assistenten auf die Couch im Salon fallen. Eine riesige blauviolette Beule hatte sich auf der Stirn des Mannes gebildet. Dante kniete sich neben die Couch und durchsuchte die Taschen des Mannes mit flinken, sicheren Händen.
    Das hat er schon mal gemacht, dachte Heather. Wahrscheinlich sogar mehr als einmal.
    Er warf einen kleinen Schlüsselbund auf den Boden, dem ein Mobiltelefon, mehrere Münzen und ein Kaugummi in Silberpapier folgten. Dann fiel noch ein scharfes Messer auf den kleinen Haufen.
    De Noir atmete geräuschvoll ein. Heather warf ihm einen Blick zu. Er schüttelte den Kopf, die Kiefermuskeln angespannt. Offenbar war er sauer, dass ihm diese Waffe entgangen war.
    Als sie ihre Aufmerksamkeit wieder Dante zuwandte, stellte sie fest, dass er eine schmale schwarze Geldbörse in Händen hielt. Er klappte sie auf und zog einige Kreditkarten und Rechnungen heraus.
    »Elroy Jordan«, sagte er. »Jedenfalls seinem Ausweis nach.«
    »Woher kommt er?«, fragte Heather. Sie kniete sich neben Dante, um über seine Schulter hinweg mitlesen zu können.
    »New York.«

    Dante schnappte sich das Mobiltelefon des Assistenten. »Schauen wir doch mal nach, mit wem Elroy als Letztes gesprochen hat«, sagte er und drückte auf die Wahlwiederholungstaste.
    Heather betrachtete Jordans Foto. Schütteres Haar, schiefes Grinsen – typisches Passbild.
    Dante hielt einen Finger hoch, und ein Grinsen erhellte sein Gesicht. »Wenn das nicht der Voyeur persönlich ist«, sagte er ins Handy. »Ich habe Ihren Assistenten, Elroy den Perversen, kennengelernt.« Dante lauschte einen Augenblick, und sein Grinsen wurde noch breiter.
    Heather starrte auf seine Fänge, die, wie sie sich einredete, Implantate sein mussten. Oder?
    »Das glaube ich kaum«, sagte Dante, dessen Grinsen verschwand. »Er ist momentan nicht ganz bei Bewusstsein. Da er den Abend freihatte, muss er in seiner Freizeit wohl auch Voyeur sein, oder was meinen Sie?«
    Wieder lauschte er in das Mobiltelefon und strich sich dabei durchs Haar. Er warf Heather einen Blick zu und grinste. Dann lachte er tief und ein wenig düster.
    »Keine Sorge. Ich lasse ihn frei, wenn er wieder bei sich ist.« Dann beendete er das Gespräch und warf das Handy auf den kleinen Haufen zurück.
    »Wie heißt denn der Journalist?«, wollte Heather wissen.
    »Ronin. Thomas Ronin.«
    Heather starrte Dante an. »Ronin? Dieser Bastard ist hier?«
    »Augenscheinlich hat Sie seine coole schwarze Visitenkarte auch nicht beeindruckt«, sagte Dante. Ein Mundwinkel zuckte ironisch. »Was ist mit ihm?«
    »Er taucht an den jeweiligen Tatorten auf, ohne dass wir je die Chance hatten, sie unter die Lupe zu nehmen«, erklärte sie wütend. »Dann macht er von den Opfern Bilder und verkauft sie an die Boulevardpresse oder an Snuff-Seiten im Internet.
Zugegebenermaßen kann er schreiben, aber er beschuldigt die Polizei oder das FBI immer wieder grober Fahrlässigkeit und Unfähigkeit. Schlimmer noch: Er behauptet, wir fingieren Beweise und verhaften Unschuldige. Seine Artikel enden außerdem stets mit der Behauptung, er wüsste, wer der ›wahre‹ Killer sei.« Heather stand auf und klopfte sich die Knie ihrer Hose ab. »Wo sind Sie ihm begegnet?«
    »Auf der Straße«, antwortete Dante und erhob sich mit einer fließenden Bewegung. »Er hat behauptet, er wolle mich sprechen.«
    Er zog den Führerschein aus der Geldbörse und schob ihn sich in die hintere Hosentasche. Dann warf er die Geldbörse zu den anderen Sachen.
    »Sie haben sich doch nicht bereiterklärt, oder?«, fragte Heather.
    »Scheiße, nein«, schnaubte Dante verdrießlich. Er ging durch den Salon, stieß die Tür zur Küche auf und verschwand.
    Heather seufzte und rieb sich den Nasenrücken. Super. Jetzt habe ich ihn auch noch beleidigt.
    Eine kleine Gruppe hatte sich inzwischen im Salon versammelt. Silver saß in

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