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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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und stellte die Cognacflasche wieder auf den Tisch. Dantes Miene blieb distanziert, und seine Körpersprache – der abgewandte Blick, das Klammern an den Becher, so dass die Fingerknöchel weiß hervortraten – signalisierte ihr eine große Anspannung.
    Heather fuhr mit sanfterer Stimme fort: »Vielleicht aus Eifersucht? Sie haben zum Beispiel Zeit mit seiner Freundin verbracht. «
    »Er hatte keinen Grund, eifersüchtig zu sein.« Dante sah Heather an. »Er war immer mit von der Partie.«
    »Bei allem?«
    »Ja.«
    Dante schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Er trat zur Arbeitsplatte und stützte sich darauf.
    Heather drehte sich auf ihrem Stuhl um. »Wo kann ich Jay finden? Wie heißt er mit Nachnamen?«
    »Soweit ich weiß, ist Jay verschwunden«, sagte Dante. Er drehte sich um, lehnte sich an die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Gestern Nacht ist er mit Gina weggegangen. Ich will ihn suchen. Sobald wir hier fertig sind.«
    »Er ist mit ihr weggegangen? Woher wissen Sie, dass er nicht auch tot ist? Oder gar ihr Mörder? Muss ich Ihnen das wirklich erklären?«, fragte Heather und stieß ihren Zeigefinger
auf die Tischplatte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Ein Mörder beobachtet Sie. Er weiß, wer Ihnen nahesteht. Nennen Sie mir Jays Nachnamen.«
    Dante hielt ihrem Blick schweigend stand. Heather seufzte. Gut aussehend, sexy, aber verdammt bockig. »Sie können nicht nach ihm suchen. Lassen Sie mich helfen. Ich kann die Polizei beauftragen …«
    »Scheiß auf die Bullen.«
    »Ich verfolge diesen Psychopathen seit drei Jahren«, sagte sie leise, »und Sie sind bisher die einzige lebende Verbindung zu ihm.«
    Dante trat an den Tisch. Er griff nach dem Cognac. Als sich seine Finger um den Hals der Cognacflasche legten, schlang Heather eine Hand um sein Handgelenk. Seine Haut war samtweich und warm. »Ich will, dass Sie am Leben bleiben«, fuhr sie fort, »und deswegen werden Sie mich so schnell nicht wieder los.«
    Er sah sie an. Diesmal war seine Miene weniger vorsichtig, seine Augen wirkten vielmehr unfreundlich und grüblerisch.
    »Heute früh im Club haben Sie mir vertraut«, gab Heather zu bedenken. »Was ist jetzt anders?«
    Dante löste sich sanft aus ihrem Griff. Mit der Flasche in der Hand lehnte er sich wieder gegen die Arbeitsplatte. Licht fing sich in seinen Ohrringen. »Ich weiß nicht. Alles. Nichts. Wie soll ich Sie eigentlich nennen? Agent Wallace? Gesetzeshüterin? Miss? Wie?«
    Heather schob auch ihren Stuhl über das Linoleum zurück, stand auf und trat zu ihm an die Arbeitsplatte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Ich habe das Gefühl, Sie sind gar nicht so ekelhaft, wie Sie tun.«
    Für einen Moment zeigte sich auf Dantes Gesicht ein Lächeln. »Erweisen sich Ihre Gefühle meist als wahr?« Er nahm einen raschen Schluck Cognac.

    »Meist schon«, meinte sie. »Nennen Sie mich beim Vornamen, da das auch der einzige Name ist, den ich für Sie habe. Heather.«
    »Gut, Heather.«
    »Wissen Sie, ich kann für Sie keinen offiziellen Nachnamen finden«, sagte sie und hielt Dantes Blick stand. »Nur einen, den Ihnen eine Pflegefamilie in Lafayette gab – Prejean. Daniel Spurrell war auch aus Lafayette.«
    Dante schwieg weiter, seine Miene war misstrauisch, seine Muskeln waren angespannt.
    »Sie sind polizeilich mehrmals auffällig geworden«, fuhr sie fort, auch wenn sie wusste, dass sie es damit wahrscheinlich zu weit trieb. Aber eventuell lag der Grund für all das ja auch in Dantes Vergangenheit. »Außer dieser geschlossenen Akte Ihrer Straftaten und Auffälligkeiten, die unter das Jugendstrafrecht fallen, kann ich aber nichts über Sie finden. Es gibt keinen Führerschein, keine Sozialversicherungsnummer, keine Kreditkarten – nichts. Warum?«
    Dante zuckte zusammen und fuhr sich mit der Hand an die Schläfe. Plötzlich trat ihm Schweiß auf die Stirn. Ein weiterer Migräneanfall? Ausgelöst durch ihre Fragen? Wie war das möglich?
    »He! Alles in Ordnung?«
    Dante taumelte von ihr weg und lehnte sich dann an den Kühlschrank, sein Körper verkrampfte sich, und er zitterte fast vor Anstrengung. »Wenn Ihr Psychopath mich will«, sagte er heiser, »soll er mich ruhig haben.«
    »Sind Sie wahnsinnig?« Heather trat auf ihn zu. »Man muss Sie in Schutzhaft nehmen.«
    »Vergessen Sie’s. Stellen Sie ihm eine Falle, okay? Stellen Sie ihm eine Falle. Ich bin ein Nachtgeschöpf, schon vergessen?«
    Die Cognacflasche fiel Dante aus der Hand und

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