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01 - Schatten der Könige

01 - Schatten der Könige

Titel: 01 - Schatten der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Rüstung und seine Waffen, die Teller mit halb verzehrten Speisen, die auf dem Lehmboden herumlagen.
Wir mögen Schattenkönige sein …
Er sah Falin an, riss einen pelzbesetzten Mantel von einem Stuhl und warf ihn sich über seinen nackten Körper.
    »Ich weiß«, antwortete er und grinste wölfisch. »Die Kompanien sollen das Lager abbrechen. Wir haben Beute zu erjagen.«

4
    Flieg weiter, Geist, und meide
den schrecklichen Blick des Zwielichts,
auf dass
es
nicht tief
in deine eigenen Augen starrt.
    DAS BUCH VON EISEN UND FIRMAMENT
Suviel floh durch das nächtliche Gebirge vor ihren Häschern. Die drei Wächter des Akolythen blieben ihr auf der Spur, ganz gleich welche List sie auch anwendete. Sie nahm den Weg über felsige Hänge, durch schmale Schluchten, die gerade bereit genug waren, dass sie ihr Pferd hindurchführen konnte, und über reißende Flüsse. Vergeblich. Sie kamen immer näher.
    Mittlerweile war sie erschöpft, und ihr Rücken schmerzte vom Reiten, aber ihr Kopf war klar. Ob die Gerüchte stimmten, dachte sie, dass die Diener der Akolythen Jäger waren? Hunde, Wölfe und andere Geschöpfe, denen der Brunn-Quell nur menschliche Gestalt verliehen hatte? Sie konnten sie jedenfalls nicht anhand der Schweißfährte verfolgen, die sie oder ihr Pferd hinterließen. Suviel hatte beides mit Hilfe der Niederen Macht verwischt. Vielleicht war es ja die Niedere Macht selbst, der sie folgten. Oder aber sie täuschte sich über ihre Wirksamkeit. Obwohl die Niedere Macht eine fundamentaler Bestandteil der Welt war, wie Regen oder Gras oder Insekten, war sie nur ein sanfter Talwind im Vergleich zu dem gewaltigen Orkan des Brunn-Quell, ein Kräuseln der Wellen auf einem Weiher gegen die tosenden Wogen des Ozeans. Strohhalme, an die sich ein verzweifelter Ertrinkender zu klammern suchte.
    Suviel schüttelte seufzend den Kopf. Sie versuchte ihre trübselige Gemütsverfassung zu vertreiben. Immerhin beherbergte der Brunn-Quell die Macht des Herrschers des Zwielichts, und war so seinem Wesen nach giftig und verderbt. Die Niedere Macht da gegen war, unter anderem, eine Quelle sanfter Heilung, die ihre Anwender niemals beflecken konnte. Sie war etwas, worum und womit sich zu kämpfen lohnte.
    Die Morgendämmerung brach durch die Regenbringenden Wolkenfetzen, als Suviel einen Bergkamm erreichte. Dahinter fiel der Pfad in ein sumpfiges, bewaldetes Tal ab, das noch unter Nebelschwaden verborgen lag. Sie trieb ihr Pferd in einen gemäßigten Galopp und ritt langsamer, als sie den Schatten der Bäume erreichte, in dem sie das leise Quaken von Fröschen und das Summen von Insekten empfing. Der Weg führte über Schilfbüschel und Grasnaben, und schon bald gelangte sie an eine Stelle, wo er sich zu einem schmalen Streifen verengte, der sich durch den Morast wand. Sie hielt an, lauschte im Sattel und nickte schließlich. Ein Dutzend Schritte weiter band sie ihr Pferd an einen Baum und ging dann zu der schmalen Wegstelle zurück.
    Suviel zwang sich zur Ruhe und ließ sich von der Niederen Macht durchdringen, während sie rasch, aber sorgfältig zwei Gedankengesänge in ihrem Kopf zusammenfügte, die Gesänge des Lockens und des Zwingens. Die Frösche und die Insekten verstummten, aber bald hörte sie ein anderes Geräusch, das Trommeln von Hufschlägen. Sie war zuversichtlich, dass alles bereit war, und zog sich hinter einen dichten Busch zurück. In ihren kreisenden Gedanken hielt sie den Zauber bereit, den sie gerade gewirkt hatte.
    Sie musste nicht lange warten. Die drei Diener des Akolythen ritten heran. Sie galoppierten in einer Reihe hintereinander. Suviel hielt den Zauber zurück, bis der erste Reiter den schmalen Pfad erreichte. Dann ließ sie ihn frei. In dem Schlamm rechts und links neben dem Weg rührte sich plötzlich etwas, und eine Vielzahl langer, sich windender Wesen zuckte zum Angriff hervor. Das erste Pferd wieherte schrill vor Panik, bäumte sich auf, als die Schlangen seine Beine anfielen, und warf seinen Reiter ab. Der Diener stieß einen hohen, schrillen Schrei aus, als er landete. Er sprang sofort wieder hoch, von Kopf bis Fuß von Schlangen bedeckt. Er versuchte, wegzulaufen und riss sich dabei die Reptilien vom Hals. Gleichzeitig bemühte er sich, den Lederharnisch abzuwerfen, um sich der Schlangen zu entledigen, die unter die Rüstung geglitten waren. Plötzlich stieß er einen lauten Ruf aus, fiel in den Schlamm und zuckte noch einige Male, bevor er schließlich reglos liegen blieb.
    Die beiden anderen

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