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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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vor ständig rot?“, fragte ich.
    „Nun ja, genau genommen haben wir ihn seit gestern Abend schon nicht mehr erröten sehen. Aber ich würde jede Wette eingehen, dass es nach wie vor passiert. Entweder das oder er hat diese schlechte Angewohnheit gegen eine andere ausgetauscht. Leona Stallenburk - das sind die Philadelphia Stallenburks, nicht die aus Chicago - hat sich vor ein paar Stunden splitterfasernackt ausgezogen und ist vor ihm auf und ab spaziert, als Testlauf sozusagen. Um den Schwierigkeitsgrad noch ein wenig zu erhöhen, forderte sie ihn zu einer Runde Poker heraus. Wir konnten zwar keine Farbveränderung wahrnehmen, aber immerhin begann er zu blinzeln. Und als sie dann tatsächlich anfingen zu spielen, wurde es sogar noch schlimmer.“ Sie beugte sich zu ihm, flüsterte einige verführerische Phrasen und leckte sich anzüglich über die Lippen.
    Und tatsächlich blinzelte er, als morse er mit seinen Augenlidern.
    „Oh nein.“ Das Erröten war ja schon schlimm genug, aber Blinzeln?
    „Vielleicht“, Viola zuckte die Achseln, „ist es ja auch bloß ein nervöser Tick, der ganz allein uns vorbehalten ist.“ Sie holte tief Luft. „Wenn es Mitternacht schlägt und der Vollmond scheint, können wir durchaus etwas anstrengend sein. Möglicherweise haben wir ihn dazu getrieben, die Mauern, hinter denen er sich verbirgt, noch zu verstärken, anstatt ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken. Da wir gerade von Mauern sprechen“, sie drehte sich um und nahm ein Stück Papier von einem kleinen Marmortischchen, „würden Sie dies bitte Ihrem Vater geben und ihm sagen, er möchte dafür sorgen, dass sich sein dummes Golfspiel auf seine Seite der Hecke beschränkt.“
    Ich starrte auf eine Quittung der Glaserei Connecticut Glass and Mirror.
    „Er hat mit seinem dämlichen Golfball mein Fenster zerschlagen und mein Lieblingsbild ruiniert. Selbstverständlich erwarte ich, dass er für beides aufkommt.“ Sie präsentierte ein weiteres Blatt Papier. „Dies ist die Versicherungspolice für meinen Rembrandt. Entweder ersetzt er mir den Rahmen und das Glas oder das ganze Stück. Das sei ihm überlassen. Und“, sie wandte sich wieder um und nahm eine kleine braune Tüte auf, „sagen Sie ihm, hier ist sein geliebter Ball.“ Als ich die Tüte öffnen wollte, hielt sie eine Hand hoch. „Das würde ich nicht tun, wenn ich Sie wäre. Wissen Sie, als der Ball hereingeflogen kam und das Gemälde traf, habe ich mich ein klein wenig echauffiert, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Vollmond. Werwolf. Kapiert.
    Ich erinnerte mich an den Kommentar meiner Mutter, Viola habe den verirrten Golfball wohl für die Aufforderung, Stöckchen holen zu spielen, gehalten.
    „Genau“, sagte Viola, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Was natürlich unmöglich war. Werwölfe hatten keine telepathischen Fähigkeiten. Oder?
    „Es ist ein kleiner Ball“, fuhr sie fort. „Und als ich meinen Mund öffnete, um ihn zu fangen, habe ich ihn versehentlich verschluckt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ihr Vater erwies sich einmal mehr als jeder vernünftigen Unterhaltung unzugänglich und verlangte immer wieder nur, dass ich ihm den Ball zurückgeben solle, obwohl ich ihm die Lage doch in allen Einzelheiten geschildert hatte.“ Sie seufzte verärgert. „Aber der Mann wollte einfach nicht zuhören. Er tobte und wetterte und beschuldigte mich, eine Diebin zu sein, was selbstverständlich vollkommen aus der Luft gegriffen ist. Und er sagte, dass er mich verklagen und dafür sorgen werde, dass man mich verhafte. Also hier.“
    Sie nickte in Richtung der Tüte. „Da ist er.“
    Ich brauchte volle dreißig Sekunden, um ihre Erklärung zu verdauen. Dann blähten sich meine Nasenflügel auf, als mich die Wahrheit mit voller Wucht traf. Rasch reichte ich die Tüte an Max weiter, der sie auf Armeslänge von sich weghielt.
    „Sagen Sie, Miss Hamilton, kennen Sie eigentlich schon meinen Bruder Max?“
    „Nennen Sie mich doch bitte Viola, und: Nein, ich glaube, ich hatte noch nicht das Vergnügen. Aber ich habe ihn natürlich schon des Öfteren gesehen.“ Sie musterte Max von seinem dunklen Haupt bis zu den Spitzen seiner Gucci-Slipper. „Aus der Nähe betrachtet sind Sie sogar noch attraktiver.“
    „Wenn Sie es gern rechthaberisch und überheblich haben“, sagte ich.
    „Durchaus.“ Sie zwinkerte Max zu, bevor sie ihren Blick wieder mir zuwandte. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine größere Hilfe sein konnte. Ich kenne viele Vampire -

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