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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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schlichte
Gebrauchsgegenstände, die jedoch gut genug waren, dass sie dafür ein paar Pfund
bekam, sobald sie in York war. Sie wollte noch einen kurzen Abstecher in die
Speisekammer machen, um sich dort mit Proviant zu versorgen.
    Nachdem
Bonnie ein paarmal in einen falschen Korridor abgebogen war, entdeckte sie
schließlich die Vorratskammer rechts neben dem Waffenraum. Sie durchsuchte so
rasch wie möglich die Schränke und Wandregale, nahm CheddarKäse, einen Laib
Brot, eine Büchse Tee und etliche Stücke Rinder- und Schweinefilet und
Schinken, die vom Dinner übriggeblieben waren. Dann schnitt sie noch ein
tüchtiges Stück von Warwicks Geburtstagstorte ab, von der sie nicht einen
Bissen genossen hatte. Dann drehte sie sich wieder der Tür zu und rannte dort
direkt in Stanley hinein.
    »Verflucht!«
rief sie, mehr überrascht als ängstlich. Dann hörte sie ein Trappeln auf dem
Korridor, und mehrere weibliche Bedienstete betraten mit Laternen den Raum.
    »Wußte
ich's doch!« erklärte eines der Mädchen. »Ich habe gleich gesagt, dass es keine
Ratten sind.«
    »Oh,
aber es ist eine«, erwiderte Stanley in seinem nasalen Tonfall. »Eine recht
große Ratte, möchte ich meinen. Würde jemand die Freundlichkeit haben, seine
Lordschaft hierher zu holen?«
    Die
Frauen sahen sich aus geweiteten Augen an.
    »Wenn
ich bitten darf!« forderte Stanley streng.
    Bonnie
runzelte die Stirn, als sich eine junge Magd aus der Gruppe löste und im
dunklen Korridor verschwand. Sie spürte, dass sie Panik ergriff, stellte den
gefüllten Kopfkissenbezug auf den Boden und schob ihn mit einem Fuß unter ein
Regal. Dann sah sie dem Butler ins Gesicht.
    »Da.
Sie können es wiederhaben. Ich werde jetzt gehen und Seine Lordschaft nicht
länger belästigen. Ich bin sicher, dass er nach so einer langen Ballnacht müde
ist.«
    »Wie
liebenswürdig von dir.«
    »Hören
Sie«, sagte Bonnie, »hier wollte mich niemand haben, Von Anfang an nicht. Sie
sollten die Gelegenheit nutzen. Lassen Sie mich doch einfach gehen, Stanley,
und ich werde dieses Haus nie mehr betreten. Das schwöre ich.«
    Stanley
schürzte die Lippen, als wollte er ihren Vorschlag überdenken.
    Bonnie
starrte in den dunklen Raum hinter ihm, und bevor Stanley reagieren konnte, war
sie schon an ihm vorbei und rannte in Richtung Haustür.
    Plötzlich
hielt sie ein Arm auf, der sich um ihre Taille legte und sie vom Boden hochhob,
so dass sie nur noch hilflos zappeln konnte. Es dauerte einen Moment, bis sie
begriff, dass Warwick sie an der Flucht hinderte.
    »Lassen
Sie mich gehen!« rief sie. »Sie können ihr verdammtes Zinngeschirr und ihre
Lebensmittel wiederhaben. Ich will es nicht! Ich brauche es nicht! Ich brauche
auch Sie nicht; lassen Sie mich los!«
    Sie
wand sich in seinem Griff, bis sie mit beiden Fäusten gegen seine nackte Brust
trommeln konnte. Aber damit erreichte sie nur, dass sein Griff noch fester
wurde.
    »Du
tückisches, verräterisches kleines Biest!« zischte er ihr ins Ort. »Nachdem ich
dir private Geheimnisse anvertraut habe. Nach allem, was ich für dich getan
habe, schleichst du dich in der Nacht davon wie ein Dieb. Ich hätte wissen
müssen, dass man dir nicht trauen kann. - Stanley!« rief er.
    »Ja,
Sir.«
    »Wie
groß ist der Schaden?«
    »Gering,
Sir. Ein paar Kerzenhalter aus Zinn und einige Nahrungsmittel. Das ist alles.«
    Warwick
setzte sie mit einem Ruck ab und schüttelte sie so heftig, dass ihre Zähne
aufeinander schlugen. »Warum, verdammt noch mal! Warum, du kleine Diebin. Ich
habe doch alles getan, um dir hier ein Heim zu schaffen?«
    »Es ist
nicht mein verdammtes Heim!« gab sie zurück.
    »In der
Tat. Wie dumm von mir, dass ich das vergessen konnte. Vielleicht würdest du
dich in Caldbergh wohler fühlen, Göre!«
    Bonnie
erstarrte. Die Angst raubte ihr nun die Sprache, als sie Damien ins Gesicht
starrte. Im flackernden Licht der Kerzen sah er in seiner mühsam gebändigten
Wut wahrhaft zum Fürchten aus.
    »Was
ist los? Hat die Katze plötzlich deine Zunge aufgefressen? Du bist doch sonst
so schlagfertig. Nur nicht so schüchtern, Mädchen. Vielleicht erklärst du uns
jetzt, warum du dich entschlossen hast, die Hand zu beißen, die dich gefüttert
hat. Los. Wir warten alle auf deine Antwort!«
    Warwick
ließ sie los, stemmte die Hände in die Hüften und wartete.
    Bonnie
starrte auf eine Masse weicher, geringelter Haare auf seiner Brust und schwieg
hartnäckig. Wie konnte sie ihm erklären, dass die Feindseligkeit, die sie
anfangs

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