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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sofort. „Philip heiratete sie, ohne vorher meine Erlaubnis einzuholen. Die beiden brannten einfach durch. Ich war nicht mit der Heirat einverstanden."
    Dominick konnte sich lebhaft vorstellen, wie wütend Rutherford gewesen war, als der eigene Sohn ihm derart trotzte. „Und daran hat sich all die Jahre nichts geändert?"
    „Nein. Aber nicht aus dem Grund, den du vermutest." Der Herzog raschelte mit seiner Zeitung. „Es geht jetzt nicht um Ciarisse, Dominick.
    Wichtig ist allein deine Beziehung zu Anne."
    „Wichtig ist allein, daß ich mit meiner Frau schlafe, meinst du wohl", verbesserte Dominick den Großvater trocken.
    „Ich habe ein Recht auf solche Umschreibungen", erklärte Rutherford lächelnd.
    „Wovon redet ihr?" fragte Anne von der Türschwelle. Ihr Gesicht war leicht gerötet.
    Dominick sprang sofort auf. „Guten Morgen, Anne."
    Sie sah ihn an - aber nicht wie eine verliebte Frau am Morgen danach. An den Herzog gewandt, fuhr sie fort: „Ich habe wohl nicht richtig gehört."
    Rutherford stand ebenfalls auf. „Was hast du denn gehört, meine liebe Anne? Es besteht kein Grund, derart verärgert zu sein", fügte er nachsichtig hinzu.
    Mit blitzenden Augen betrat Anne das Frühstückszimmer. „Ich bin viel zu verlegen - und zu wütend -, um zu wiederholen, was ich gehört habe!" rief sie. „Was ... was Dominick und ich ... Was wir privat tun, geht Sie nichts an."
    Dominick war aufs höchste besorgt. Anne wußte nichts von der schändliche Zusatzklausel in Rutherfords treuhänderischer Verfügung, und er wollte nicht, daß sie ausgerechnet jetzt davon erfuhr. Nicht nach der letzten Nacht - am liebsten überhaupt nicht.
    „Du irrst dich, Anne", antwortete der Herzog freundlich.
    „Ich irre mich?" Sie warf Dominick einen Blick zu, der einen Ochsen hätte töten können.
    „Dominick ist mein Erbe, und ich bin ein alter Mann. Natürlich geht es mich etwas an, ob ihr beide das Schlafzimmer teilt oder nicht", fuhr Rutherford fort. „Du hast eine Verpflichtung übernommen, Anne. Es ist deine Pflicht gegenüber der Familie, Dominick einen Erben zu gebären. Ich wünsche mir einen Urenkel, und zwar bald."
    Annes Gesicht wurde noch röter. „Nun, Sie können sich wünschen, was Sie wollen.
    Aber Sie werden sehr lange darauf warten müssen, bis sich dieser Wunsch erfüllt - wenn überhaupt!" Wütend drehte sie den beiden Männern den Rücken zu und lief zur Anrichte.
    Dominick und der Herzog wechselten einen Blick. Dominick ging Anne nach und legte ihr die Hand locker auf die Schulter. Sie fuhr herum, und Rutherford nutzte den Moment, um aus dem Zimmer zu gehen. „Anne", sagte Dominick besänftigend. „Du hast wirklich keinen Grund, verärgert zu sein."
    „Nein?" Sie schlug seine Hand fort. „Ihr beide schmiedet Pläne über unser Privatleben! Ich bin fuchsteufelswild."
    „Er ist der Herzog, Anne. Natürlich hat er das Recht, sich um die Zukunft seines Herzogtums Gedanken zu machen", antwortete Dominick ruhig.
    „Und du tanzt nach seiner Pfeife, weil er es verlangt?"
    Dominicks Blick wurde hart. „Ich tue niemals etwas, das ich nicht selber will."
    „Nein, wirklich nicht? Dann war es also eine glückliche Fügung, daß du ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt mit mir schlafen wolltest, als dein Großvater es wünschte?"
    Dominicks Lächeln erstarb. „Anne ..."
    „Nein!" rief sie und wollte gehen. „Du hast mich gestern abend verführt, um ihm einen Gefallen zu tun. Du wolltest nicht mich, sondern einen Erben!"
    „Das ist nicht wahr." Dominick faßte ihren Arm und hielt sie fest.
    „Doch, es ist wahr", fuhr sie ihn an. „Also gut, laß uns reden. Reden wir darüber, wie skrupellos du bist."
    „Es hatte bei dir gebrannt, Anne. Erinnerst du dich? Du warst restlos verwirrt. Da ist es eben passiert."
    „Zufällig ist es bestimmt nicht passiert", erwiderte sie.
    „So etwas kommt vor zwischen zwei Menschen, die etwas füreinander empfinden", erklärte Dominick nachdrücklich.
    Rote Flecken bildeten sich auf Annes Wagen. „Wir empfinden bestimmt nichts füreinander. Du hast mich verführt, Dominick. Vielleicht bist du ursprünglich nur wegen des Feuers in mein Zimmer gekommen. Aber du hast die späte Stunde und meine Angst schamlos ausgenutzt."
    Dominick konnte zwar bestreiten, daß er von vornherein die Absicht gehabt hatte, Anne zu verführen, aber er hatte die Gelegenheit tatsächlich genutzt, das stand fest.
    „Was für einen Unterschied macht das?" fragte er ruhig. „Mein Großvater hat

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