0101 - Der Weltraum-Tramp
noch weit.
„Die Schotte wurden beschädigt", sagte Rhodan. „Langsam aber sicher wird sich unsere Atemluft verflüchtigen, denn die Batterien haben zu wenig Energie. Es bleibt also keine andere Möglichkeit, als die FANTASY so schnell wie möglich zu verlassen. Wir haben nur eine Space-Jet zur Verfügung. Wir starten in fünfundzwanzig Minuten. Jeder begibt sich nach Hangar B. Raumanzüge sind anzulegen. Die Notanzüge, wohlgemerkt. Waffen und Lebensmittel befinden sich an Bord der Jet in ausreichender Menge. Also - beeilen Sie sich und versäumen Sie keine Zeit."
Dann legten Rhodan und Gucky selbst ihre Anzüge an und verschlossen die transparenten Plastikhelme. Die Luftzufuhr lief sofort an.
„Wir sehen uns die Maschinenräume an. Vielleicht finden wir noch jemanden."
Es war für Gucky leicht, Rhodan mit auf einen Teleportersprung zu nehmen. Körperlicher Kontakt genügte. Der Mausbiber nahm Rhodans Hand - und sprang.
Fünf Minuten vor dem Start hatten sich achtzig Männer in Hangar Bversammelt. Sie waren die einzigen Überlebenden der Katastrophe. Hinzu kamen lediglich noch Rhodan und Gucky.
Die Space-Jet hatte normal eine Besatzung von nur vier Mann.
In den Maschinenräumen, Lagerkammern usw. ließen sich aber eine Menge mehr Leute unterbringen.
Es war ein Glück, daß der Teil des Schiffes, in dem Hangar Blag, unbeschädigt geblieben war. Ohne die Space-Jet wären Rhodan und seine restlichen Leute verloren gewesen.
Die Unterbringung verlief ohne größere Schwierigkeit. Als Pilot fungierte auch hier Oberst Claudrin. Er ließ sich sofort im Kontrollsessel nieder und wartete auf Rhodans Startbefehl. Die große Luke des Hangars schwang auf. Die Luft strömte aus, und das Vakuum drang ein.
Als Rhodan dem Oberst zunickte, fand eine weitere Explosion im Innern der FANTASY statt. Die Erschütterung war so gewaltig, daß die Jet schwankte. Dann glitt das Raumfahrzeug auf den breiten Schienen aus der Schleuse und schoß hinein in das Gewimmel der Sterne, von denen kein einziger einen Anhaltspunkt bot.
Nur die nahe gelbe Sonne schien einen gewissen Optimismus zu rechtfertigen. Dabei war die Zeit viel zu kurz gewesen, um genauere Beobachtungen über ihre Natur anzustellen. Auch die Theorie, sie besäße Planeten, stand nur auf schwachen Füßen.
Professor Arno Kalup verhielt sich schweigsam und zurückhaltend. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Man sah ihm deutlich an, daß er sich vergeblich den Kopf darüber zerbrach, wie es zu der Katastrophe hatte kommen können. Rhodan fühlte Mitleid mit ihm, aber er schwieg und gab ihm kein Wort des Trostes. Der Wissenschaftler mußte vorerst allein mit seinem Problem fertig werden.
Die wichtigsten Leute und alle an Bord befindlichen Mutanten gehörten zu den Überlebenden. Dafür allein mußte Rhodan dem Schicksal dankbar sein - und er war es auch.
Als Claudrin eine Kursänderung vornahm, gehorchte die Jet nur zögernd dem Steuer. Der Oberst warf Rhodan einen schnellen Blick zu. Rhodan sagte: „Sprechen Sie offen, Oberst. Was ist mit der Space-Jet?" Claudrin zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht.
Es sieht aber so aus, als sei sie nicht so unbeschädigt wie wir annahmen. Die Steuerung ..." Er zögerte und griff mit geübten Händen in die Kontrollen. Seine Finger berührten Knöpfe und Schalter. Zeiger auf Skalen schlugen aus. Sie vibrierten - oder fielen in ihre Ausgangsstellungen zurück. Claudrin sah auf. „Es ist einiges nicht in Ordnung. Einen Hypersprung dürfen wir nicht wagen, Sir. Unterlichtgeschwindigkeit, das ist alles. Aber vielleicht sind terranische Schiffe in der Nähe."
„Vielleicht", gab Rhodan nachdenklich zurück. Sie befanden sich in einem unbekannten Teil der Milchstraße. Die Erde konnte zwanzigtausend Lichtjahre entfernt sein, wenn der Kursanzeiger der FANTASY gestimmt hatte. „Wir können uns nicht darauf verlassen. Wie ist es mit einem Not-Funkspruch?"
Die Funkzentrale lag direkt nebenan. Das Personal war bereits an der Arbeit. Ein noch junger Leutnant hatte Rhodans Frage durch die geöffnete Tür vernommen. Er streckte den Kopf in die Kommandozentrale.
„Hyperfunkgerät arbeitet nicht, Sir. Normalfunk möglich."
Rhodan biß sich auf die Zähne. Ging denn nun auf einmal alles schief? Kein Hyperfunk! Es schien so gut wie ausgeschlossen, daß ein Schiff zufällig so nahe war, daß es die nur lichtschnellen Funkwellen noch in diesem Jahrhundert auffing.
„Versuchen Sie es trotzdem", ordnete Rhodan an.
Es gelang Claudrin, den
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