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0102 - Der Satan mischt die Karten

0102 - Der Satan mischt die Karten

Titel: 0102 - Der Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sein?«
    »Es scheint so«, antwortete Phil. »Wahrscheinlich hast du ihm als Polster gedient. Ich kann es mir nur so erklären. Du hast doch Morgan angefallen, nicht wahr? Du lagst also zwischen ihm und dem Steuerrad. Ich habe die Augenzeugen des Unfalls befragt. Der Chevrolet ist über die Straße geschlingert. Ein oder zwei Sekunden, bevor der Zusammenstoß mit dem Lastwagen erfolgte, muß einer von euch noch die Bremse berührt haben, denn das Auto wurde langsamer. Wahrscheinlich ist das der Grand, warum du überhaupt noch lebst. Wäre der Zusammenstoß bei der Geschwindigkeit erfolgt, mit der der Chevrolet auf die Brücke raste, so wärst du durch die Windschutzscheibe geflogen. So stießt du zwar mit dem Schädel gegen das Dach, aber du bliebst im Wagen. Der Lastwagenfahrer, dem nichts geschehen ist, war der erste Mann an dem karambolierten Wagen. Als er heran war, stand Morgan schon neben dem Fahrzeug und sagte: Ich arlarmiere die Polizei und einen Ambulanzwagen. Du lagst halb auf dem Polster, halb unter dem Armaturenbrett und warst bewußtlos. Der Lastwagenfahrer hielt Morgan fest. Er wollte ihn nicht türmen lassen, weil er ihn für betrunker hielt. Und weißt du, was John Morgan sagte? Er sagte: ›Ich bin Arzt. Der Mann dort ist ein gemeingefährlicher Irrer, der mich während der Fahrt anfiel. Sehen Sie nicht, daß er Handschellen trägt?‹ Das beeindruckte den Lastwagenfahrer. Morgan verschwand in der sich rasch ansammelnden Menge und ward nicht mehr gesehen. Erst im Krankenhaus wurde deine Identität festgestellt. Man alarmierte uns.«
    Ich nagte an meiner Unterlippe. Der ›Teufel‹ war entkommen. Er hatte sich das Genick so wenig gebrochen wie ich. Der Kampf würde weitergehen. Ich wußte in diesem Augenblick, daß wir uns wieder gegenüberstehen würden.
    »Warst du in dem Hotel am 48. Pier?« fragte ich. »Pesto ist dort von Morgan ermordet worden.«
    Phil nickte. »Wir haben ihn schon begraben. Die Bude ist geschlossen. Der Portier sitzt in Untersuchungshaft. Wir erheben gegen ihn Anklage wegen Beihilfe zum Menschenraub.«
    »Morgan hat seine Gehilfen Stone, Spyer und Prankt in meiner Gegenwart ausgezahlt. Ich denke, wir sollten sie suchen lassen. Die Ganoven haben eine Menge dazu beigetragen, mich in diese elende Lage zu bringen.«
    »Ich erschoß Jack Stone gestern nacht in einer Kneipe in Harlem«, sagte Phil schlicht.
    Ich machte eine heftige Bewegung. Phil rief besorgt: »Bleib ruhig. Der Doktor frißt mich lebendigen Leibes, wenn ich dich aufrege.«
    Ich rückte mich wieder zurecht.
    »Erzähle!« verlangte ich.
    Obwohl er sorgfältig vermied, es zu erwähnen, hörte ich aus seiner Story heraus, daß Phil seit meinem Unfall Nacht für Nacht durch die Treffpunkte in New Yorks Unterwelt streifte in der Hoffnung, den »Teufel« zu finden.
    Er fand ihn nicht, aber er stieß gestern lange nach Mitternacht auf Jack Stone. Der Gangster stand an der Theke einer jämmerlichen Bar und kippte einen Whisky nach dem anderen herunter.
    Phil, der keine Schießerei in dem vollen Lokal wollte, bei der Unbeteiligte gefährdet werden würden, ging hinaus und rief von der nächsten Telefonzelle aus einen Streifenwagen an. Als er zurückkam, verließ Jack Stone gerade die Kneipe. Phil mußte ihm folgen. Dadurch kam der Streifenwagen zu spät und verlor die Spur.
    Phil stellte den Gangster in einer Gegend, die ihm günstig schien. Stone griff nach der Kanone. Phil jagte ihm eine Kugel in die Schulter. Der Gangster ließ seine Pistole fallen und ging selber zu Boden. Aber er griff erneut zur Waffe, als Phil auf drei Schritte herangekommen war. Seine Kugel pfiff haarscharf an Phil vorbei. Phil schoß noch einmal. Stone machte in der falschen Sekunde eine Bewegung, und die Kugel, die seinen Arm oder seine Schulter treffen sollte, traf seinen Kopf. Er war auf der Stelle tot.
    »Wir fanden mehr als viertausendfünfhundert Dollar in seiner Tasche«, schloß mein Freund seine Erzählung.
    Wir schwiegen beide eine Weile. Dann sagte ich langsam:
    »Phil, ich werde John Morgan auf den elektrischen Stuhl bringen.«
    Er lächelte leicht.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich ihn dorthin bringe?«
    »Nein, aber ich will nicht, daß er erschossen wird.«
    In Phils Augen blitzte es auf.
    »Ich weiß so gut wie du, daß das Hinrichtungsgerät in den Vereinigten Staaten der elektrische Stuhl oder die Gaskammer ist, nicht die Waffe des G-man«, sagte er mit ein wenig Schärfe in der Stimme. Gleich darauf lachte er.
    »Der Teufel und

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