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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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annahmen, der Rembrandt stecke noch in seinem Behälter, erschossen. Als der Mörder feststellen mußte, daß er sich geirrt hatte, eignete er sich den Kaufpreis, den Lejaune bei sich trug, an, ließ aber das übrige Geld in der Brieftasche.«
    »Warum?« fragte Phil. »Vierhundertsiebzig Dollar sind kein Pappenstiel.«
    »Ich nehme an, daß der Kaufpreis in der Papphülle steckte und der Mörder keine Zeit hatte, sein Opfer genau zu durchsuchen! Das Bild selbst kann Lejaune zu dieser Zeit nicht mehr im Besitz gehabt haben, sonst hätten es die beiden Gangster nicht am folgenden Tag von Vanderkruit herauspressen wollen. Ich weiß sogar, was Lejaune dafür erlöst hat. Es war der lächerliche Betrag von fünftausend Dollar, derselbe, den die Erpresser Vanderkruit anboten. Auf diese Weise kostete sie das Gemälde gar nichts, und sie hätten gegebenenfalls behaupten können, es gekauft und bezahlt zu haben.«
    »Unklar bleibt nur noch, ob Vanderkruit uns angelogen hat oder nicht«, brütete Phil. »Er gibt an, den Rembrandt nicht bekommen und Lejaune nicht mehr wiedergesehen zu haben. Es kann natürlich sein, daß der Gauner noch andere Eisen im Feuer hatte, aber ich wüßte nicht, warum er es Vanderkruit nicht gegeben haben sollte, da dieser ihm ebenfalls fünftausend Dollar anbot.«
    »Wie dem auch sei. Der ›Mann mit dem Federhut‹ ist in der Versenkung verschwunden, und wir haben keine Ahnung, wo er steckt. Wir haben auch keine Ahnung, wer die Gangster sind, die ihn Lejaune abgenommen haben. Wir kennen nur Dennis, den Maler, aber der hat nicht allein gearbeitet. Er und sein Komplize waren lediglich damit beauftragt, den Millionär einzuschüchtern und ihn zur Herausgabe des Gemäldes zu veranlassen.«
    Weiter kamen wir nicht.
    Wir hatten zwei Schlüsselfiguren: Julie Cain und Dennis Dwin. Und um diese beiden ausfindig zu machen, ließen wir eine Großfahndung anlaufen. Ein Bild der Cain fand sich in ihrem verlassenen Apartement und wurde sofort vervielfältigt. Im übrigen hatten wir uns festgefahren.
    Wir berichteten Mr. High und besuchten dann Neville, der sich die Geschichte kopfschüttelnd anhörte.
    »Die ›Artists Gang‹«, sagte unser alter Kollege lakonisch. »Ich lasse mich braten und mit Petersilie garnieren, wenn nicht hinter der ganzen Schweinerei eine wohlorganisierte Bande steckt.«
    »Du orakelst wie die selige Pythia auf ihrem Dreifuß«, grinste Phil. »Auch die hat den alten Griechen immer Dinge erzählt, aus denen sie nicht klug werden konnten.«
    »Wenn du alles besser weißt, so frage mich gefälligst nicht. Wenn ich du wäre, so würde ich mir meine MP in einen Cellokasten packen und auf die Suche gehen.«
    Für den guten Neville gab es aus allen Schwierigkeiten nur einen Weg, und das war ein Schießeisen.
    Wir versprachen ihm, uns seine Anregung durch den Kopf gehen zu lassen und verdrückten uns.
    Eine Stunde später hatte die eingeleitete Fahndung einen unerwarteten Erfolg. Die Vermißtenabteilung der City Police teilte mit, sie habe gerade von der Polizeistation in der 180. Straße die Meldung bekommen, daß ein junges Mädchen, auf das die Beschreibung von Julie Cain paßte, aus dem Hotel Bellevue in Quarry Road verschwunden sei. Sie hatte dort seit dem auf den Mord an Halverstone folgenden Tag gewohnt. Ihr Verschwinden wurde nur dadurch bemerkt, daß der Clerk die Rechnung kassieren wollte und sie nicht vorfand. Erst bei dieser Gelegenheit erinnerte man sich daran, daß sie mehrere Tage nicht zum Vorschein gekommen war.
    Sergeant Roland fragte, ob wir uns die Sache ansehen und mit den Leuten vom Hotel sprechen wollten. Die Betreffende hatte zwar den Namen Dotty Evan angegeben, aber die Beschreibung stimmte. Besonders die starke Brille mit den runden Gläsern war aufgefallen.
    Natürlich wollten wir. Ich kurbelte meinen Jaguar an, und wir brausten los. Was uns besonders zu dieser Eile veranlaßte, war die Tatsache, daß die Quarry Road nicht weit von der Eismeer Street entfernt war, in der Lejaune gewohnt hatte.
    Es dauerte eine endlose halbe Stunde bis wir ankamen. Y/ir waren gerade in den Mittagsverkehr geraten, und ich wollte nicht mit Rotlicht und Sirene operieren, wenn es nicht unbedingt notwendig war.
    Das Bellevue war klein, drittklassig, aber sauber. Der Inhaber, ein alter dickbäuchiger Mann, empfing uns selbst und war stark davon beeindruckt, daß wir uns als G-men auswiesen.
    »Ich begreife nicht, wo die Frau hingekommen ist«, sprudelte er heraus. »Unsere Pförtnerloge ist

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