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0109 - Das Alptraum-Mädchen

0109 - Das Alptraum-Mädchen

Titel: 0109 - Das Alptraum-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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bleibt.«
    »Schon in Ordnung, Mister. Ich mache schon alles richtig.«
    »Das möchte ich dir auch geraten haben. Und jetzt haut ab, ihr beiden. Ich weiß ja, wo ich euch erreichen kann.«
    Grußlos wandte Tom Shafer sich um und ging zum Eingang hoch, aus dem John mit den Blumenkohlohren eben wieder herauskam.
    »Ich hab sie abgelegt, Boß«, sagte er. »Wie die anderen auch.«
    »Schon in Ordnung, John. Abe hat das Geld. Verkriecht euch jetzt. Wenn ich euch wieder brauche, hört ihr von mir.«
    Shafer wartete nicht ab, bis seine beiden Handlanger verschwunden waren. Er wußte, daß sie es niemals wagen würden, ihm zu folgen.
    Andere hatten das schon versucht. Sie waren alle tot. Neugierde zahlte sich in diesem Fall nicht aus. Abe war intelligent genug, seine diesbezüglichen Andeutungen nicht für leere Drohungen zu halten.
    Durch ein vergittertes Kellerfenster drang etwas Licht nach unten. Tom Shafer sah die Neue liegen. Abe hatte tatsächlich eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Das war ihm schon aufgefallen, als er sie beim Taxi in der Fifth Avenue abfing. Und wie sie jetzt auf der Steinbank lag - die Augen geschlossen und immer noch betäubt - zum Teufel, sie war immer noch reizvoller als die Fleetwood das jemals gewesen war.
    »Ich muß mir die Zeitungen besorgen«, murmelte Shafer vor sich hin. »Mal sehn, wie Charlys Kritik ausgefallen ist.«
    Doch das hatte noch Zeit. Halbridge hatte ihm detaillierte Anweisungen für den ganzen Tag gegeben.
    Zuerst war die Neue unterzubringen.
    Er nahm die Französin auf, wie sie John vorher getragen hatte. Sie wog kaum einen Zentner, und ihre Pfunde saßen genau dort, wo sie hingehörten.
    Das Mädchen roch immer noch nach Äther. Sonst hätte Tom Shafer womöglich ein sehr teures Parfüm wahrgenommen, das sich eine einfache Sekretärin nicht hätte leisten können.
    Doch der Gangster hatte ohnedies nicht die richtige Nase dafür.
    So aber trug er sie durch die verwinkelten Gänge auf jene Kammer zu, die für einige Tage das Verlies Nicoles sein sollte, wo sie ihre erste Bekanntschaft mit den rauhen Methoden eines Gangstersyndikates schließen sollte. Bisher hatten die Männer James Halbridges noch jeden Widerstand mit Erfolg und nachhaltig gebrochen.
    ***
    »Nun stell dich nicht so an«, meinte Bill Fleming und zog den Freund auf das weit offenstehende Portal zu. »Ich weiß ja, daß du nicht gern mit der Polizei zusammenarbeitest. Aber du sagtest doch selbst, daß Nicoles Entführung absolut nichts mit deinem vermaledeiten Okkultismus zu tun hat. Und dann bist eben nicht du zuständig, sondern einzig und allein die Polizei.«
    Zamorra blieb bockbeinig stehen.
    »Nun hör mir mal zu, mein Lieber«, begann er ärgerlich. »Was denkst du wohl, was mir deine ach so geschätzte Polizeitruppe erzählt, wenn ich erst einmal ausgepackt habe, woher ich meine Information habe? Soll ich ihnen sagen, ich hätte eine Vision gehabt? Dann stecken die mich vielleicht in eine Nervenheilanstalt, aber sonst unternehmen sie nichts. Wir müssen uns selbst darum kümmern, wenn wir nicht noch mehr Zeit verlieren wollen.«
    Bill Fleming kratzte sich unfein am Schädel. Was sein Freund sagte, hatte Hand und Fuß.
    Und die New Yorker Polizisten konnten sehr ruppig werden, wenn sie glaubten, man wolle sie auf den Arm nehmen. Sie mußten sich oft genug mit Psychopathen herumärgem, die ständig irgendwelche Verbrechen beobachtet haben wollen oder ihnen mit irgendwelchen anonymen Drohungen im Ohr liegen.
    »Du hast recht«, räumte Bill schließlich ein. »Mit deiner Vision dürfen wir denen nicht kommen. Sag mir mal genau, ob dir an dem Bild, das du empfangen hast, außer diesem einen Kerl und der Tatsache, daß er Nicole abschleppte, noch mehr aufgefallen ist. Kleinigkeiten aus dem Hintergrund vielleicht. Wir können ja nicht einmal genau sagen, wo sich das Kidnapping genau abgespielt hat.«
    Der Strom der Passanten schwabbte an den beiden Männern vorbei.
    Zamorra schloß kurz die Augen, um sich zu konzentrieren, sich das Bild nochmals zu vergegenwärtigen.
    »Da waren Schaufenster«, sagte er. »Laden mit buntgestrichenen Türen. Straßenmaler. Und ach ja - im Hintergrund eine Kirche zwischen zwei Wohnblöcken, die höher als die Kirchtürme sind. Baustil neugotisch, würde ich sagen. Schlecht nachempfunden. Zwischen den Türmen eine Rosette mit bleiverglasten Mosaikfenstern.«
    »St. Cranston’s Cathedral«, kam es bei Bill wie aus der Pistole geschossen. Als Kunsthistoriker waren ihm

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